Konzentrationslager Sachsenhausen

Beschreibung

Bezeichnung

Gebiet
Brandenburg, Landkreis Oberhavel, Kreisstadt Oranienburg, Ortsteil Sachsenhausen

Eröffnung
12.07.1936

Schließung
22.04.1945

Deportationen

Häftlingsstand
Dezember 1936: 2.000 Häftlinge
Dezember 1937: 2.523 Häftlinge
Dezember 1938: 8.309 Häftlinge
Dezember 1939: 12.168 Häftlinge
Dezember 1940: 10.577 Häftlinge
Dezember 1941: 10.709 Häftlinge
Dezember 1942: 16.577 Häftlinge
Dezember 1943: 28.224 Häftlinge
Dezember 1944: 50.560 Häftlinge
20. April 1945: 36.687 Häftlinge

Geschlecht
Männer und Frauen

Einsatz der Häftlinge bei

Namensliste der Opfer

Namensliste der Täter

Das Lied vom Heiligen Caracho (Sachsenhausen)

Zeitzeugenberichte

Medizinische Versuche an Häftlingen im KZ Sachsenhausen

Der Sachsenhausen-Prozess


Art der Arbeit
Einsatz in verschiedenen Kommandos: Angorafarm, Bauhof, Bekleidungswerke, Ballonbau, Banknotenfälscherzentrale, Deutsche Ausrüstungswerke, Hauptzeugamt, Hundezwinger, Kablezerleger, Kraftfahrzeug-Depot, Kratfahrtechn. Versuchsanstalt, Lagerwerkstätten, Nachrichtenzeugamt, Kommando Speer, Waffenamt und weitere versch. Arbeitskommandos.

Bemerkungen

Diensthundewesen

Als Gelände für die Einrichtung der Lehr- und Versuchsabteilung für das Diensthundewesen der Waffen-SS wählte man auf dem Gelände des Konzentrationslagers Sachsenhausen-Oranienburg das Waldgebiet beim Klinkerwerk auf der gegenüberliegenden Kanalseite, also im Bereich des im Aufbau begriffenen „Waldlagers“. 1942 wurden dort 17 Baracken errichtet, weitere im Jahr 1943. Es handelte sich überwiegend um Hundezwinger für insgesamt ca.200 Hunde, außerdem um eine Veterinär- und eine Seuchenbaracke für Hunde sowie ein Geschäftszimmer für die Leitung und eine Lehr- und fünf Unterkunftsbaracken für die Hundeführer.

Sachsenhausen-Lied

Wir schreiten fest im gleichen Schritt,
wir trotzen Not und Sorgen,
denn in uns zieht die Hoffnung mit
auf Freiheit und das Morgen.

Was hinter uns, ist abgetan,
gewesen und verklungen.
Die Zukunft will den ganzen Mann,
ihr sei unser Lied gesungen.

Aus Esterwegen zogen wir leicht,
es liegt verlassen im Moore,
doch bald war Sachsenhausen erreicht
es schlossen sich wieder die Tore.

Wir schaffen hinter Stacheldraht
mit Schwielen in den Händen
und packen zu und werden hart,
die Arbeit will nicht enden. :

So mancher kommt, kaum einer geht,
es gehen Mond' und Jahre,
und bis das ganze Lager steht,
hat mancher graue Haare. :

Das Leben lockt hinter Drahtverhau,
wir möchten's mit Händen greifen,
dann werden unsre Kehlen rauh
und die Gedanken schweifen.

Wir schreiten fest im gleichen Schritt,
wir trotzen Not und Sorgen,
denn in uns zieht die Hoffnung mit
auf Freiheit und das Morgen.

KZ Sachsenhausen Winter 1936/37
Text: Bernhard Bästlein, Karl Fischer, Karl Wloch
Melodie: »Die Bauern wollten Freie sein«.

13.02.1937

Mit diesem Transport werden 26 jüdische "Häftlinge" vom KL Sachsenhausen zum KL Dachau überstellt

19.02.1937

Weißler Friedrich

Der Jurist Friedrich Weißler, Mitarbeiter der Bekennenden Kirche und beteiligt an der Denkschrift der Protestanten gegen den nationalsozialistischen Terror vom 28.05.1936, wird sechs Tage nach seiner Einlieferung in das Konzentrationslager Sachsenhausen von den Nazis ermordet. Weißlers Grab befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf nahe der Berliner Stadtgrenze (Bereich Epiphanien, Gartenblock II, Gartenstelle 17)

13.12.1938

Die ersten 100 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen werden in das Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg verbracht. Die Häftlinge wurden in einem stillgelegten Klinkerwerk untergebracht. Dieses Klinkerwerk war der Grund für die Errichtung des Konzentrationslagers in Hamburg, wo sich bisher nur kleinere Lager befunden hatten (Wittmoor, Fuhlsbüttel). Die SS beabsichtigte, das Klinkerwerk wieder in Betrieb zu nehmen; die Produktion sollte vor allem der Stadt Hamburg für geplante gewaltige Repräsentativbauten dienen

15.09.1939

Am 15. September mussten nach dem Abendappell im Lager alle cirka 8500 Häftlinge stehen bleiben. Anschließend wurden alle Bibelforscher, in der NS-Terminologie setzte sich der Begriff der Zeugen Jehovas nie durch, die mit dem lila Winkel aufgefordert, sich ganz vorne aufzustellen, wo man eine Holzwand errichtet hatte, die als Kugelfang dienen sollte. August Dickmann wurde von einigen SS-Offizieren vorgeführt.

August Dickmann musste sich vor diese Kugelwand platzieren und zwar mit dem Gesicht zur Kugelwand.

Der Lagerkommandant Baranowski meldete sich über die Lautsprecher des Lagers, laut Aussage Wilhelm Röger, einem Augenzeugen der Hinrichtung, sagte er folgendes: „Der Bibelforscher August Dickmann hat sich geweigert, den Wehrpass zu unterschreiben. Der Grund: Er fühle sich nicht mehr als Deutscher, sondern als Bürger des Neuen Königreiches. Deshalb hat ihn der Reichsführer der SS Himmler zum Tode verurteilt, welches Urteil jetzt vollzogen wird. Das Urteil wurde ihm vor einer Stunde unterbreitet.“ Das Exekutionskommando stand unter der Leitung von Rudolf Höß, aus seiner Pistole erhielt Dickmann, dessen Körper nach der Exekution zusammengesackt war, einen ‚Fangschuss’ in die linke Schläfe seines Kopfes. Dies war die erste öffentliche Hinrichtung im Konzentrationslager Sachsenhausen. Josef Rehwald: „Dann gab der SS-Offizier den Schließbefehl und August Dickmann fiel dann rückwärts um. Der zog dann noch seinen Revolver, der Offizier und schoss ihm wohl in Kopf, also den sogenannten Fangschuss geben.“ Fritz Bringmann: „Nicht nur für mich, sondern für uns alle war dieser Akt ein glatter offener Mord, den es bis dahin in Sachsenhausen nicht gegeben hat. Morde hat es etliche gegeben, aber so offen und vor der angetretenen den Lagerbestand hat es nie zuvor eine solche Erschießung gegeben. Und ich muss sagen, dass hat nicht nur auf mich, das hat alles sehr deprimierend gewirkt, denn mit anschauen zu müssen, wie ein Mensch, der nur seiner Auffassung treu geblieben ist und keinen Wehrdienst leisten wollte, der sich also nicht zum Handlanger der Wehrmacht machen wollte. Das man den nur wegen seiner Gesinnung und wegen dieser Verweigerung erschießt, dass war für uns ein glatter auch ein glatter politischer Mord.“

02.11.1939

Am 02.11.1939 wird der am 08.03.1878 in Lübeck geborene und in Schweinfurt lebende deutsche Politiker (USPD und SPD) Soldmann Fritz ins Konzentrationslager Sachsenhausen übernommen, wo er vom 02.11.1939-00.02.1940 inhaftiert ist. Er wurde am 02.11.1939 vom Polizeigefängnis Nordhausen überstellt. Fritz Soldmann ist am 31.05.1945 in Wolkramshausen Ortsteil Wernrode wenige Tage nach seiner Befreiung aus dem KZ Buchenwald an den Haftfolgen verstorben, seine Urne wird 1948 nach Schweinfurt überführt und dort am 10.08.1948 auf dem Städtischen Friedhof beigesetzt.

20.01.1940

Am 20.01.1940 wird Dr. Hans Bornkessel (* 26. 04.1892 in München + 15.09.1977 in Garmisch-Partenkirchen) im Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Er kommt vom Polizeigefängnis Berlin-Alexanderplatz und hat dieses am 20.01.1940 verlassen. Dr. Hans Bornkessel ist vom 20.01.1940-27.08.1940 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er wurde am 09.11.1939 nach dem Attentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller in München festgenommen und war bis zu seiner Überstellung am 20.01.1940 im Polizeigefängnis am Alexanderplatz inhaftiert. Am 19.03.1946 wurde er als Oberbürgermeister in Fürth eingesetzt.

09.03.1940

am 09.03.1940 trifft mit einem Transport der am 25.09.1896 in Worms geborene Mansbach Edmund aus dem Zuchthaus Waldheim kommend im Konzentrationslager Sachsenhausen ein. Er wurde im Lager Sachsenhausen mit der Häftlingsnummer 20 843 registriert und kam am 21.03.1940 ums Leben.

27.03.1940

Das Sterbezweitbuch des Standesamtes Oranienburg (Oberhavel) aus dem Jahre 1940 trägt unter den Registernummern 1625 und 1626 die Namen zweier Brüder: Erich und Franz Sass. Dahinter steht die Todesursache: "Sass Erich, geb. 03.04.1906, und Sass Franz, geb. 24.10.1904, sind auf Befehl des Führers erschossen worden." Als Sterbedatum wurde der 27. März 1940 notiert. Und als Zeitpunkt des Todes gibt das Dokument für Erich Sass 20:05 Uhr an. Franz, der Ältere der beiden, starb demnach fünf Minuten danach. Kein Hinweis findet sich in dem Buch auf einen Fluchtversuch, in dessen Verlauf die beiden dann erschossen worden seien. Erich und Franz Sass gelten als die Meisterdiebe im Berlin der 20er-Jahre.
Nach der Machtübernahme Hitlers flohen die Brüder nach Dänemark. Sie gingen auch dort ihrem kriminellen Handwerk nach, wurden geschnappt und erhielten 1934 eine Haftstrafe. Nach vier Jahren lieferte man sie an Deutschland aus, wo ihnen der Prozess gemacht wurde. Sie wurden zu elf beziehungsweise 13 Jahren Zuchthaus verurteilt und kurz darauf in Sachsenhausen ermordet.In der Datenbank der Stiftung ist das Dokument der Stadt Oranienburg eingegeben. 1940 besaß das KZ noch kein eigenes Standesamt. "Erich und Franz Sass waren nie als Häftlinge im KZ Sachsenhausen registriert." Offenbar seien die Brüder noch am Tage ihrer Ankunft in Sachsenhausen hingerichtet worden. Auf Befehl Hitlers. Sie wurden nicht etwa, wie von den Nazis vermeldet, auf der Flucht erschossen. "Das KZ Sachsenhausen lag dicht an der damaligen Reichshauptstadt und diente der Gestapo als Hinrichtungsstätte." Das Exekutionskommando befehligte
Rudolf Höss, der spätere Lagerkommandant von Auschwitz. Unklar ist, was mit den Leichen der Brüder Sass geschah.

30.05.1940

Am 30.05.1940 trifft mit einem Überstellungstransport aus dem Gestapogefängnis Berlin Alexanderplatz 1 "politischer Häftling" im KL Sachsenhausen ein.

31.07.1940

Am 31.07.1940 treffen mit einem Transport Schutzhafthäftlinge aus dem Konzentrationslager Buchenwald im KL Sachsenhausen ein.
Einer von ihnen ist der am 17.09.1872 in Mayen geborene katholischer Pfarrer Zilliken Josef Kaspar.
Tatvorwurf:
Am 27.05.1940 besuchte Zilliken in Gesellschaft von Johannes Schulz, dem Pfarrer von Nickenich, das Ausflugslokal „Waldfrieden“ in Wassenach. Beide begingen den Affront, den zufälligerweise ebenfalls als Gast anwesenden
Hermann Göring nicht nur nicht mit dem verpflichtenden „Heil Hitler“ zu grüßen, sondern ihn und seine Begleitoffiziere zu ignorieren. Göring fühlte sich brüskiert und Zilliken wurden noch am selben Abend von der Gestapo verhaftet und in das Gefängnis Andernach verbracht. Am 08.06.1940 ordnete das Reichssicherheitshauptamt in Berlin für Zilliken die so genannte „Schutzhaft“ an.
Am 14.06.1940 wurde er in das KZ Buchenwald deportiert, am 31.07.1940 in das KZ Sachsenhausen-Oranienburg überstellt und schließlich am 14.12.1940 in das KZ Dachau.
Nach 1945 aus einem NKWD Protokoll
„Auch Göring war in Hochstimmung. Beim Warten auf den Wagen vor dem Unterstand schilderte er Hitler sein jüngstes `Abenteuer`. Einige Tage zuvor war er in einem Lokal am Rhein gewesen. Alle Gäste seien aufgestanden, nur zwei katholische Priester nicht. `Denen habe ich es aber gezeigt. Ich habe sie ins KZ geschickt`, sagte Göring lachend. `Und habe befohlen, dort eine Stange mit einer alten Mütze von mir aufzustellen. Jetzt müssen sie jeden Tag daran vorbeimarschieren und den nationalsozialistischen Gruß üben.“

29.08.1940

am 29.08.1940 werden mit einem Transport aus dem KL Sachsenhausen werden 100 deutsche politische, kriminelle und asoziale Häftlinge ins KL Auschwitz überstellt, die die Lagerfunktionen, d.h. die Posten der Blockältesten und Kapos, übernehmen sollen. Die ins Lager übernommenen erhalten bei der übernahme ins Lager die Häftlingsnummern 3188 - 3287. Unter ihnen ist Krankemann Ernst, der zum Kapo der Strafkompanie ernannt wird.

30.08.1940

am 30.08.1940 treffen mit einem Transport 1000 "Häftlinge" (darunter 44 Polen) vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

03.09.1940

am 03.09.1940 treffen mit einem Transport 1000 "Häftlinge" (darunter 507 Polen) vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

07.09.1940

am 07.09.1940 treffen mit einem Transport 500 "Häftlinge" (darunter 126 Polen) vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

16.09.1940

Transport
Am
16.09.1940 wird 1 "Häftling" vom KL Sachsenhausen zum KL Auschwitz überstellt. Nach der übernahme ins Lager Auschwitz erhält er die Häftlingsnummer 3777

14.12.1940

Transport
Mit einem
Transport werden ? Juden u. unerwünschte Elemente aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen ins KL Dachau überstellt.
Einer der deportierten war der Katholische Geistliche u. Jesuit Kaluza (Puddle) Franciszek * 1877 in Lazach

Einer von ihnen ist der am 17.09.1872 in Mayen geborene katholischer Pfarrer Zilliken Josef Kaspar.
Tatvorwurf:
Am 27.05.1940 besuchte Zilliken in Gesellschaft von Johannes Schulz, dem Pfarrer von Nickenich, das Ausflugslokal „Waldfrieden“ in Wassenach. Beide begingen den Affront, den zufälligerweise ebenfalls als Gast anwesenden
Hermann Göring nicht nur nicht mit dem verpflichtenden „Heil Hitler“ zu grüßen, sondern ihn und seine Begleitoffiziere zu ignorieren. Göring fühlte sich brüskiert und Zilliken wurden noch am selben Abend von der Gestapo verhaftet und in das Gefängnis Andernach verbracht. Am 08.06.1940 ordnete das Reichssicherheitshauptamt in Berlin für Zilliken die so genannte „Schutzhaft“ an.
Am 14.06.1940 wurde er in das KZ Buchenwald deportiert, am 31.07.1940 in das KZ Sachsenhausen-Oranienburg überstellt und schließlich am 14.12.1940 in das KZ Dachau.
Nach 1945 aus einem NKWD Protokoll
„Auch Göring war in Hochstimmung. Beim Warten auf den Wagen vor dem Unterstand schilderte er Hitler sein jüngstes `Abenteuer`. Einige Tage zuvor war er in einem Lokal am Rhein gewesen. Alle Gäste seien aufgestanden, nur zwei katholische Priester nicht. `Denen habe ich es aber gezeigt. Ich habe sie ins KZ geschickt`, sagte Göring lachend. `Und habe befohlen, dort eine Stange mit einer alten Mütze von mir aufzustellen. Jetzt müssen sie jeden Tag daran vorbeimarschieren und den nationalsozialistischen Gruß üben.“

27.02.1941

am 27.02.1941 treffen mit einem Transport 34 "Häftlinge" vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

02.04.1941

am 02.04.1941 trifft mit einem Transport 1 "Häftling" vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

03.04.1941

Sechs Tage nach einem Treffen zwischen Brack und Himmler erschien am 3. April 1941 erstmals eine „T4“-Arztekommission im Lager, um kranke und
geschwachte Haftlinge zu selektieren.

16.04.1941

am 16.04.1941 treffen mit einem Transport 2 "Häftlinge" vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

03.06.1941

Mit diesem Transport (LKW Transport) werden 95 Gefangene aus dem KL Sachsenhausen in die NS-Tötungsanstalt Sonnenstein transportiert, wobei der SS-Mann Hans Fliegenbauer den LKW fuhr und der Blockführer SS-Hauptscharführer Heinrich Meier die Bewachung vornahm.

05.06.1941

Mit diesem Transport (LKW Transport) werden 89 Gefangene aus dem KL Sachsenhausen in die NS-Tötungsanstalt Sonnenstein transportiert, wobei der SS-Mann Hans Fliegenbauer den LKW fuhr und der Blockführer SS-Hauptscharführer Heinrich Meier die Bewachung vornahm.

07.06.1941

03.09.1941

In Sachsenhausen werden mit einer Genickschußanlage sowjetische Kriegsgefangene ermordet.

03.11.1941

Am 3. November 1941 wurde ein Gaswagen in Sachsenhausen erprobt; dabei tötete man 30 sowjetische Kriegsgefangene mit Motorabgasen. Zu den Vorgängen in Sachsenhausen sagte der Chemiker Leiding aus: „Welchem Zweck der Wagen dienen sollte, aus dem die Luftprobe entnommen wurde, habe ich erst einige Zeit später erfahren. Ich wurde eines Tages aufgefordert, mit nach Sachsenhausen zu fahren und dort stand ein Wagen, der dem gleich war oder ähnelte, welchen ich im Hof des Reichskriminalpolizeiamtes gesehen habe. Die Zahl der Männer, die den Wagen bestiegen, mag vielleicht 30 betragen haben. Die Leichen hatten, wie von uns Chemikern festgestellt wurde, das rosarote Aussehen, wie es für Menschen typisch ist, die an einer Kohlenoxydvergiftung gestorben sind."

17.12.1941

am 17.12.1941 treffen mit einem Transport 120 "Häftlinge" (darunter 19 Polen) vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

21.12.1941

am 21.12.1941 treffen mit einem Transport 8 "Häftlinge" vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

11.03.1942

Transport
Mit diesem
Transport wurden "Häftlinge" aus dem KL Sachsenhausen ins KL Dachau überstellt.

28.05.1942

Im Rahmen einer Vergeltungsmaßnahme für das am 27. Mai 1942 in Prag von Exiltschechen verübte Attentat auf Heydrich werden mehrere Häftlinge erschßen, darunter der aus Minden in Westfalen stammende Joseph Schweid.

03.05.1942

Erschießung von 72 holländischen Geiseln im Lager als Reaktion auf Widerstandsaktionen in Holland

28/29.05.1942

250 jüdische Häftlinge werden als Vergeltung für die Widerstandsarbeit der ‚Gruppe Baum‘ erschossen

31.07.1942

am 31.07.1942 treffen mit einem Transport 4 "Häftlinge" vom Konzentrationslager Dachau im Konzentrationslager Sachsenhausen ein

26.08.1942

Am 26.08.1942 werden mit einem Transport 32 "Häftlinge" vom KL Sachsenhausen zum KL Auschwitz überstellt. 32 "Häftlinge" werden mit den Häftlingsnummern 61630 - 61661 ins Lager übernommen.

25.10.1942

Mit diesem Transport werden 454 jüdische "Häftlinge" aus dem KL Sachsenhausen ins KL Auschwitz deportiert.

Fabrik-Aktion (27. Februar 1943)

Fernspruch 8. März 43

W.V.-Hauptamt
Amt D II

Oranienburg

Betr. Abtransport von jüdischen Rüstungsarb.

Am 5. und 7. März trafen folgende jüdische Häftlingstransporte ein.

Transport aus Berlin, Eingang 5. März 43, Gesamtstärke 1128 Juden. Zum Arbeitseinsatz gelangten 389 Männer (Buna) und 96 Frauen. Sonderbehandelt wurden 151 Männer und 492 Frauen und Kinder.
Transport aus Breslau, Eingang 5. März 43, Gesamtstärke 1405 Juden. Zum Arbeitseinsatz gelangten 406 Männer (Buna) und 190 Frauen. Sonderbehandelt wurden 125 Männer und 684 Frauen und Kinder.
Transport aus Berlin, Eingang 7. März 43, Gesamtstärke 690 einschließlich 25 Schutzhäftlingen. Zum Arbeitseinsatz gelangten 153 Männer und 25 Schutzhäftlinge (Buna) und 65 Frauen. Sonderbehandelt wurden 30 Männer und 417 Frauen und Kinder.

gez. Schwarz
Obersturmführer

Quelle: Zentrale Jüd. Historische Kommission Lotz (1946)

08.03.1943

Schreiben des Amtes IV des Reichssicherheitshauptamtes an das Amt II, Gruppe II C,
z.Hd. SS-Standartenführer Fritzel o.V.I.A. –betreffend „Taschengeld für die in Dachau und Sachsenhausen internierten rumänischen politischen Flüchtlinge“
Auf Anordnung des Reichsführers-SS und Chefs der Deutschen Polizei ist den in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau internierten rumänischen politischen Flüchtlingen und ehemaligen führenden Mitgliedern der rumänischen Legionärsbewegung „EiserneGarde“ monatlich je 50,-- RM Taschengeld zu zahlen. Das Geld ist den Lagerkommandanten zur Verwaltung zu übersenden. Die Mittel wurden aus dem Sonderkonto „R“ gegeben.
Es handelt sich um folgende Personen:
Horia Sima, geb. 3.07.06 in Kronstadt, Sachsenhausen
Traian Borubaru, geb. 24.10.12 in Banloc, Sachsenhausen
Vasile Jasinschi, geb. 17.12.92 in Burna, Dachau
Corneliu Georgescu, geb. 2.1.02 in Poiana Sibiu, Dachau
Constantin Papanace, geb. 15.9.04 Cella, Dachau
Gheorghe Jilava Dragomir, geb. 3.3.02 in Buzau, Dachau
Dumitru Groza, geb. 25.12.13 in Cugir Hunedoara, Dachau
Nicolae Horodniceanu, geb. 16.6.07 in Spiridonesti Roman, Dachau
Viorel Trifa, geb. 28.6.14 in Campeni-Turda, Dachau
Ilie Garneata, geb. 20.7.98 geb. in Marmornica, Dachau
Constantin Stoicanescu, geb. am 11.5.09 in Arad, Dachau
Virgil Mihailescu, geb. 14.7.06 in Bukarest, Dachau
Ilie Smultea, geb. 29.9.15 in Teregora, Dachau.
Ich bitte, die Gelder monatlich ab 1.3.43 den Lagerkommandanten, die von hier unterrichtet sind, zur Verfügung zu stellen.
Um Mitteilung über das von dort Veranlaßte wäre ich dankbar.
Im Auftrage:
gez. Unterschrift

14.04.1943

Am 14. April 1943 bat der im Sonderlager Sachsenhausen, Prominentenlager, gefangengehaltene Stalin-Sohn (Oberleutnant Jakow J. Dschugaschwili, Stalins Sohn aus dessen 1. Ehe mit Jekaterina Swanidse) den Wache haltenden Posten, den 41jährigen SS-Rottenführer Konrad Hafrich, er möge ihn erschießen. Der Wachposten versuchte, ihn zu beruhigen.
Im Protokoll der später eingerichteten Untersuchungskommission liest man die Aussage: "Dschugaschwili hat am Zaun gestanden und in gebrochenem Deutsch gesagt: 'Posten, erschießen Sie mich'. Ich antwortete, er solle keine Dummheiten machen und in die Baracke gehen und schlafen. Er wiederholte aber erneut, daß er erschossen werden will." Der Posten ging weiter. Als er sich umwandte, sah er, "daß der Gefangene in Richtung des Lagerzaunes lief und mit den Händen in den 2,60 Meter hohen elektrisch geladenen Zaun faßte. Als er den Isolator ergriff, rief er mir zu: 'Schießen! Schießen!' Ich hatte ihm dauernd zugerufen, er solle abhauen. Bevor er den Draht ergriff, hatte er sich noch hingestellt und gerufen: 'Posten, nicht feige sein!' Als er den Draht ergriff, habe ich befehlsgemäß geschossen." "Es ist anzunehmen, daß er aufgrund der Berührung des elektrischen Zaunes bereits tot war, als ihn die Kugeln des Postens aus etwa sieben Metern trafen." Zu diesem Schluß kam auch die Untersuchungskommission, nachdem sie Mitgefangene befragt hatte. Die sagten aus, daß sich der Oberleutnant Dschugaschwili aus Angst vor der Rache der Sowjets das Leben nehmen wollte. Alle Unterlagen befinden sich zusammen mit zahlreichen Fotografien des im Elektrodraht hängenden toten Stalin-Sohnes im Nationalarchiv in Washington.

Schlecht erging es nach dem Krieg gefangenen deutschen Soldaten, von denen die Sowjets erfuhren, daß sie Kontakt mit dem Kriegsgefangenen Dschugaschwili gehabt hatten, wie etwa der Kompaniechef der Luftwaffenkriegsberichterkompanie 3, Major d. R. Walter Reuschle, den die USA der Sowjetunion ausgeliefert hatten. Im Verhör gab ihm ein Oberst des sowjetischen Geheimdienstes zu verstehen, er müsse verschwinden, weil er zu den Augenzeugen gehöre, die Stalins Sohn unverletzt in deutscher Gefangenschaft gesehen hätten. Er kam in Einzelhaft ins Zuchthaus Wladimir und mußte dort fünf Jahre und einen Monat ausharren, bis er im Oktober 1955 heimkehren durfte.

13.10.1944

Am 13.10.1944 werden aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen mit einem Überstellungstransport (Arbeitskommando) 500 Juden und unerwünschte Elemente (darunter 85 Niederländer, zehn von ihnen haben den Krieg überlebt) ins Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Kommando Langenstein- Zwieberge) deportiert. Der Transport erreicht das Lager Langenstein-Zwieberge am Samstag den 14.10.1944.

02.02.1945

In Vorbereitung auf die Evakuierung des Lagers wollte der Kommandant alle Häftlinge liquidieren, die wegen ihrer militärischen Ausbildung als Anführer eines Aufstandes in Frage kamen.

Darunter waren:

Monatelang vor ihrer Erschießung waren hier im Zellenbau neunzehn luxemburgische Polizisten eingekerkert. Als Patrioten hatten sie sich geweigert, in den Reihen der faschistischen Polizei Hitlerdeutschlands Dienst zu tun. Unter Führung von Ferdy Nepper griffen sie vor ihrer Erschießung in der Nacht vom 1. zum 2. Februar 1945 die SS-Mörder an, erlagen jedoch der Übermacht. Sie sind standhaft und mutig in den Tod gegangen. In einer Situation äußerster Ausweglosigkeit haben diese Männer ihren Stolz und ihre Ehre dadurch bewahrt, dass sie sich den Schergen nicht beugten und durch ihr Handeln als freie Menschen in den Tod gingen.

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Am 02.02.1945 werden 84 sowjetische und polnische Offiziere, darunter Josif J. Kozlovski von SS-Männer zur berüchtigten "Station Z" geführt: einem Ort der industriellen Menschenvernichtung mit "Genickschussanlage", Gaskammer und angegliedertem Krematorium. Die Gefangenen leisteten erbitterten Widerstand. Sie wurden an Ort und Stelle erschossen.

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In der Nacht zum 2. Februar 1945 wurden fünf britische Marinesoldaten, laut Augenzeugen nach heftiger Gegenwehr, von der SS erschossen. Ein weiterer britischer Marinesoldat musste nach seiner Entlassung aus dem Krankenrevier am 11. April 1945 im Erschießungsgraben sterben. Der Letzte erlag im April 1945 im KZ Bergen-Belsen einer Typhus-Erkrankung.
Wie aus britischen und deutschen Archiven hervorgeht, gehörten die fünf Marinesoldaten zu einem siebenköpfigen Kommandounternehmen unter dem Namen "Checkmate", zu deutsch "Schach matt". Unter der Leitung von Leutnant John Godwin landete das Kommando im Anfang Mai 1943 an der Küste des von Deutschland besetzten Norwegens. Hier sollte die Gruppe durch Sabotageakte den Schiffsverkehr vor der Küste erheblich stören. Die Mission endete nach zwei Wochen vorzeitig mit der Verhaftung der Männer, Ende September 1943 kamen sie ins KZ Sachsenhausen. Hier wurden sie in ein Strafkommando eingewiesen. Dort mussten die Häftlinge nach Auskunft der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten täglich mehr als 40 Kilometer mit schwerem Gepäck auf schwierigem Terrain marschieren, um die Haltbarkeit von Sohlenmaterial für Wehrmachtsstiefel zu testen.

06.02.1945

Am 06.02.1945 werden aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen mit einem Überstellungstransport Häftlinge ins Konzentrationslager Buchenwald überstellt. Der Transport erreicht das Lager Buchenwald am 07.02.1945.

10.04.1945

Das Klinkerwerk wird bei der alliierten Bombardierung fast vollständig zerstört. Dabei kommen etwa 200 Häftlinge ums Leben.

Bodenkampf um Oranienburg

Starke Verbände der Roten Armee gehen am morgen des 21. April 1945 gegen Oranienburg vor.

Zwischen Oranienburg und Spandau sollen deutsche Truppen ein Speerlinie ausbauen, die die Zangenbewegung stoppen bzw. durchstoßen soll. Die nördlich von Berlin stehende Armeeabteilung Steiner, die sich in erster Linie aus den SS-Divisionen "Nordland", "Nederland", "Langsmark" und "Wallonie" zusammensetzte, die aus freiwilligen anderer europäischer Länder gebildet wurden, ist zu schwach um dieses Vorhaben zu realisieren. In aller Eile wird eine Sicherungsfront entlang des Oder-Havel-Kanals über Oranienburg bis Spandau aufgebaut. Der Oder-Havel-Kanal nördlich und südlich von Oranienburg wird mehr und mehr als natürliches Hindernis zu starken Abwehrstellung ausgebaut.

Im SS Führungs-Haupt-Amt bei Besskow werden zwei schwache Bataillone unter Führung von Sturmbannführer Braun und Obersturmbannführer Radke, gebildet, die nach der Auffüllung durch Angehörige der Luftwaffe und der Kriegsmarine mit Bussen westlich um Berlin in den Raum Oranienburg gebracht werden. Gleich nach der Ankunft greifen sie in das Kampfgeschehen ein, werden aber von den sowjetischen Kräften zurückgeworfen.

Die Brutalität der Kriegführung in den eigenen Reihen wird durch einen Befehl Hitlers vom 21.April 1945 deutlich in dem er u.a. fordert, dass die Zangenbewegung von Norden in Richtung Berlin zu durchstoßen ist, ein Ausweichen nach Westen ist verboten, wer sich dieser Anordnung nicht bedingungslos fügt, ist festzunehmen und augenblicklich zu erschießen.

Am 22.04.1945 stehen die sowjetischen Truppen mit ihren Spitzen in Hennigsdorf, Hohen-Neuendorf und Birkenwerder. Die Tagesmeldung der Heeresgruppe belegt auch, dass der „nach Nordwesten vordringende Feind in den Südteil Oranienburgs eingebrochen ist“. Um den Vormarsch der Roten Armee aufzuhalten werden am 22. April die Brücken? bei Sachsenhausen und am 23. April die Eisenbahn- und Straßenbrücke bei Kreuzbruch durch deutsche Einheiten gesprengt.

Am 22. April stehen die Spitzen der Roten Armee nördlich von Spandau in Hennigsdorf, Hohen-Neuendorf und Birkenwerder. Oranienburg wurde dabei südlich umgangen, wobei aber Truppen in den Südteil Oranienburgs vorstoßen. Sowjetische Truppen versuchen mit Aufklärungsvorstößen von Osten in Oranienburg einzudringen, was aber nicht gelingt.

Über die Eisbahnlinie Lehnitz-Borgsdorf bildet sich am Abend dieses Tages ein sowjetischer Brückenkopf der schnell ausgeweitet wird und die Hauptbasis zum Vorstoß über die Havel bilden soll.

Nördlich von Oranienburg, in Freienhagen, war die Kampfgruppe Schirmer mit über 2.000 Mann stationiert, überwiegend Rekruten aus Ausbildungsregimentern. Westlich von Oranienburg, in Schwante stand die Kampfgruppe Harzer mit über 1.000 Mann. In den folgenden Tagen werden weitere deutsche Truppen im Raum Oranienburg konzentriert.

Die Angriffe der Roten Armee werden immer heftiger. Beiderseits Oranienburg kommt es an mehreren Stellen zu Durchbrüchen über die Havel. Oranienburg, Germendorf, Friedrichsthal und Velten werden besetzt. Zwischen Hennigsdorf und Nieder-Neuendorf wird nach starker Artillerievorbereitung ein weiterer Brückenkopf gebildet aus dem die weitere Umklammerung Berlins vorbereitet wird.

Bei Bernöwe gelingt es der Roten Armee mit 15 Booten über den Oder-Havel-Kanal zu setzen.

Am Abend des 23. April stehen die sowjetischen Truppen vor Schwante und im Kremmener Forst.

Neben der Umklammerung Berlins versuchen die sowjetischen Truppen auf breiter Front von Oranienburg aus nach Westen vorzugehen. sie stehen vor dem Ruppiner Kanal. Nördlich von Germendorf, an der südlichen Seite des Ruppiner Kanals wird noch ein deutscher Brückenkopf gehalten, der Brückenkopf Oranienburg.

Bis zum 24. April werden weitere deutsche Truppen nördlich von Oranienburg konzentriert. Vielfach Verbände, die aus Rekruten bestehen, die erst seit zwei, drei Wochen die Uniform tragen.

Aus dem Brückenkopf Oranienburg wird am 25. April ein deutscher Angriff Richtung Berlin zur Durchtrennung der Zangenbewegung der Roten Armee geführt. Nach heftigen Kämpfen kommt der Angriff an der Bahnlinie am nördlichen Ortsrand von Germendorf zum stehen. Auch am nächsten Tag finden hier heftige Kämpfe statt.

In der Nacht zum 26. April bildet sich ein kleiner sowjetischer Brückenkopf über den Oder-Havel-Kanal nöördlich von Neuholland und nördlich von Sachsenhausen. In der Folge wird Neuholland und Sachsenhausen besetzt, wobei Neuholland wieder geräumt wird.

Der Brückenkopf Oranienburg wird auch am 27. April heftig umkämpft und in der Folge von den sowjetischen Truppen eingenommen.

Sachsenhausen wird auch am 27. April hart umkämpft, sowjetische Truppen dringen jetzt in den südost Teil des Ortes ein.

Schwere Kämpfte toben in dem Brückenkopf nördlich von Neuholland.

Die Kämpfe um die Brückenköpfe bei Sachsenhausen und Neuholland dauern bis zum Morgengrauen des 29. April, danach ist der Widerstand der deutschen Truppen gebrochen. Die Absetzbewegung Richtung West setzt ein.

20.01.1960

Wegen 14fachen Mordes an Insassen des Konzentrationslagers Sachsenhausen wird der ehemalige SS-Oberscharführer Richard Bugdalle von einem Münchner Schwurgericht (LG München I, 600120) zu lebenslanger Haft verurteilt

20.02.1962

Das Schwurgericht Münster in Westf. verurteilt den 50jährigen ehemaligen SS-Hauptsturmführer und KZ-Arzt im KZ Sachsenhausen Hans Baumköter, wegen Beihilfe zum Mord in zehn Fällen zu drei Jahren und drei Monaten Zuchthaus. (* 7. Februar 1912 in Burgsteinfurt + 22. April 2001). Baumkötter führte zahlreiche pseudomedizinische Experimente an Häftlingen durch. Am 29. März 1963 wurde das Urteil durch den Bundesgerichtshof bestätigt. Nach seiner Entlassung praktizierte er schließlich als niedergelassener Arzt in Münster.

Verfahren nach 1945

NS-Archiv des MfS, Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt
Obj. 14 ZD 54/3238/37
Ermittlungsverfahren (nach SMAD-Befehl 201; Kontrollrats-Gesetz Nr. 10; Kontrollrats-Direktiven Nr. 24 und Nr. 38) gegen den Baumeister, ehemaligen SS-Wachmann im KZ-Lager Sachsenhausen und Angehörigen der Waffen-SS Fritz Walter Klotz, geb. 26.03.1911, wegen politischer Tätigkeiten


NS-Archiv des MfS, Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt
Obj. 14 ZD 54/2836
Ermittlungsverfahren (nach SMAD-Befehl 201; Kontrollrats-Gesetz Nr. 10; Kontrollrats-Direktiven Nr. 24 und Nr. 38) gegen den ehemaligen KZ-Häftling Heinz Aulbach, geb. 28.01.1912, wegen Misshandlungen von politischen und ausländischen Häftlingen im KZ-Lager Sachsenhausen

NS-Archiv des MfS, Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt
Obj. 14 ZD 55/0459
Ermittlungsverfahren (nach SMAD-Befehl 201; Kontrollrats-Gesetz Nr. 10; Kontrollrats-Direktiven Nr. 24 und Nr. 38) gegen den ehemaligen Leiter des FDJ-Heimes Tennichtmühle Heinrich Roeder, geb. 29.06.1899, wegen des Verdachts der Ermordung von KZ-Häftlingen in den KZ-Lagern Buchenwald und Sachsenhausen sowie wegen mehrfachen Betrugs, Diebstahls, Unterschlagung und Schiebereien

Namensliste von Opfer

Braun Otto (Arbeiter)
* 24.04.1892 Hanau
Wohnort: Hanau
Wohnort 1948: Rückingen/Hanau
vom 30.09.1933 bis 08.11.1933 in Breitenau inhaftiert
Haftgrund: illegale Betätigung für die KPD
anschließend
KZ Sonnenburg 1934
KZ Esterwegen bis 28.03.1934
KZ Sachsenhausen 1939/40