10.05.1935

Göring hält eine Rede mit Bemerkungen gegen die Schweiz. Er behauptet, in der schweizer Presse fänden sich "idiotische saudumme Lügen", wie sie nur "Leute mit Dreck in der Gehirnschale" schreiben könnten. Göring verlangt von der Schweiz "Gesinnungsneutralität". Der Bundesrat lehnt das Begehren Görings ab. Er unterscheidet bis 1939 zwischen Neutralität des Staates und der Gesinnungsfreiheit des Bürgers

15.07.1937

Ministerpräsident Hermann Göring hebt mit sofortiger Wirkung die Satzung der Akademie der Künste auf und beauftragt Reichserziehungsminister Bernhard Rust mit der Erarbeitung einer "nationalsozialistischen Grundsätzen entsprechenden" Satzung.

11.08.1937

Deutsches Reich
Eine Anordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan, Reichsminister Hermann Göring, verpflichtet alle Gemeinden mit über 35 000 Einwohnern, dafür Sorge zu tragen, dass durch restloses Aussortieren alle verwertbaren Alt- und Abfallstoffe im Müll erfaßt werden.

Deutsches Reich
Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Hermann Göring, ordnet an dass der Reichsarbeitsdienst des Sommerhalbjahres 1937 bis zum 27. Oktober verlängert wird, um die Einbringung der Hackfruchternte sicherzustellen.

01.11.1937

Hermann Göring eröffnet in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin die Ausstellung "Italienische Kunst von 1800 bis zur Gegenwart".

06.11.1937

Reichsjägermeister Hermann Göring weilt in der Stadt Braunschweig. Der Friedrich-Wilhelm-Platz wird in Adolf-Hitler-Platz umbenannt, der wesentlich verbreiterte Kahlenwall und der 1928 umgestaltete Bruchtorwall erhalten den Namen Adolf-Hitler-Wall. Neubau der Brücke vom Kalenwall zum Gieselerwall vollendet. Der neue Straßenzug wird vom Luftkreiskommando nach Riddagshausen als Hermann-Göring-Allee dem Verkehr übergeben. Übergabe der Strecke des Jagdgaues Braunschweig an das Winterhilfswerk.

02.12.1937

Hermann Göring, äußert in einer Rede anlässlich der Übernahme des Wirtschaftsministeriums in Berlin, dass er keinen Kurswechsel in der deutschen Wirtschaftspolitik vornehmen werde.

03.12.1937

Hermann Göring, Beauftragter für den Vierjahresplan zur Kriegsvorbereitung, ordnet an, dass zukünftig den Beschäftigten auch an Feiertagen der regelmäßige Arbeitsverdienst zu zahlen sei.

15.12.1937

Hermann Göring, ordnet eine Reduzierung der Devisen- und Rohstoffzuteilungen für jüdische Unternehmen an.

11.03.1938

Am 11. März gab Göring gegenüber Mastny, dem tschechoslowakischen Gesandten in Berlin, zwei getrennte Erklärungen ab, in denen er ihm versicherte, die Geschehnisse, die sich damals in Österreich abspielten, hätten keinerlei ungünstigen Einfluß auf die Beziehungen des Deutschen Reiches zur Tschechoslowakei; er betonte weiterhin, daß Deutschland seiner seits fortfahren werde, sich ernsthaft um die Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen zu bemühen. Am 12. März bat Göring Mastny zu sich, und wiederholte diese Zusicherung.

19.03.1938

Göring beauftragt Wilhelm Keppler mit der „Arisierung“ der Wirtschaft in Österreich

13.05.1938

Hermann Göring nimmt im Beisein von Staatssekretär Körner, Gauleiter Eigruber, Werksleiter Paul Pleiger und Tausenden von Festgästen den Spatenstich zum Bau der Hermann Göring-Werke vor. Über 500 Hektar Land in den Ortschaften St. Peter und Zizlau wurden für Europas modernstes Hüttenwerk bestimmt.

14.07.1938

Reichskommissar Bürckel unterbreitet Göring seine Vorstellungen zur „Arisierung“ in Österreich

12.11.1938

Göring erlegt den Juden deutscher Staatsangehörigkeit eine Zwangsabgabe in Höhe von einer Milliarde Reichsmark auf

28.12.1938

Göring ordnet die Einrichtung von Judenhäusern an, verbietet Juden die Benutzung von Schlaf- und Speisewagen und regelt den Status von Mischehen

24.01.1939

Göring ordnet die Gründung der Reichszentrale für jüdische Auswanderung an

01.03.1939

Zum „Tag der deutschen Luftwaffe“ hält Hermann Göring eine Rundfunkansprache.

16.03.1939

Am 16. März 1939 dekretierte Göring: »Die tschechoslowakische Industrie ist bekanntlich sehr ausfuhrorientiert. Auf die Erhaltung dieser Ausfuhr muß aus den bekannten Devisengründen ausschlaggebender Wert gelegt werden.«

18.10.1940

Adolf Hitler beauftragt Reichsmarschall Hermann Göring mit der Durchführung eines weiteren, auf vier Jahre befristeten Wirtschaftsplans.

08.07.1941

Göring richtet an den Chef der Sipo und des SD, SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, folgende Anordnung: In Ergänzung der Ihnen bereits mit Erlaß vom 24. Januar 1939 übertragenen Aufgabe, die Judenfrage in Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigen Lösung zuzuführen, beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vorbereitungen in organisatorischer, sachlicher und materieller Hinsicht zu treffen für eine Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflußgebiet in Europa. Sofern hierbei die Zuständigkeiten anderer Zentralinstanzen berührt werden, sind diese zu beteiligen. Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmaßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen.

08.05.1945

Göring verbringt die letzten Kriegstage mit seiner Familie auf Schloss Mauterndorf. Am 8. Mai 1945 gegen Mittag bricht er zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter in einem Konvoi aus sieben Fahrzeugen in Richtung Altenmarkt auf. Laut Unterlagen des Pinzgauer Bezirksarchivs wird Göring am Ortsende von Altenmarkt, unterhalb des Hirschberghofes, festgenommen. Zwei Zeitzeugen, Sepp Scharfetter sowie der Adjutant Görings, Karl-Heinrich Bodenschatz, schildern die Festnahme des Reichsmarschalls. Die Passstraße ist durch SS-Einheiten verstopft. Eine Straßensperre der US-Armee stoppt Görings Konvoi:
". . . Es ist 20.10 Uhr. Der amerikanischen Limousine entsteigen ein General und Major Müller. Der Reichsmarschall steigt aus, geht auf den General zu, und es ergibt sich eine Begrüßung, wie sie formvollendeter bei einer Gefangennahme wohl nicht vor sich gehen könnte . . ."
Hitlers Stellvertreter versucht offensichtlich immer noch, mit den US-Generälen zu verhandeln. Vergebens: US-General Robert Stack bringt Göring, seine Frau und Tochter Edda in einem gepanzerten Automobil der Marke Maybach in die ehemalige Reitschule der SS auf Schloss Fischhorn. Göring verbringt dort eine Nacht, bevor er über Kitzbühel nach Nürnberg überstellt wird.

20.04.1945

Am 20. April 1945 verließ Göring Carinhall endgültig. Ein Freiwilligen-Kommando verminte einige Tage später die Gebäude mit etwa 400 Zentnern Sprengstoff und am späten Vormittag des 28. April 1945, als die Rotarmisten in Sichtweite waren wurde alles gesprengt.

Carinhall

Im Stile einer schwedischen Blockhütte errichtetes Jagdhaus, vom Berliner Architekten Werner Marsch entworfen.
Kiefernrundstämme für Wände und Decken, Schilfrohr als Bedachung, Findlinge als Grundmauerwerk.
„Der Besucher betritt durch einen kleinen Vorplatz direkt die hohe nordische Halle. Der Speiseraum ist der Halle als niedrige Nische angeschlossen. Eine kleine Anrichte führt zur Küche, wo sich zwei Kammern für die Dienstboten anschließen. Im Dachgeschoss befindet sich das Arbeitszimmer mit Balkon. Ans Arbeitszimmer schließt sich ein kleiner Schlafraum an, weiterhin sind dort auch 2 Gästezimmer und ein Bad.

Anfang September 1936 gab es die ersten Umbaumaßnahmen. Die alte Jagdhütte wurde erhalten und in den Neubau integriert.
Es war jetzt ein zweigeschossiger Mittelbau mit zwei langen Seitenflügeln. In zentralen Innenhof lag eine Rosenumsäumte Rasenfläche mit einem Seerosenteich. Alle Gebäudedächer waren mit ca. 30 cm starkem Reet gedeckt. In rechten Flügel (Nordseite), der Wirtschaftsflügel, enthielt im Erdgeschoss 6 Zimmer, 2 große Kasinos, Speisezimmer und Aufenthaltsräume für die Bediensteten. Von den Kasinos erreichte man eine voll ausgestattete Hotel-Großküche. Im Untergeschoss waren die Vorrats- und Kühlräume. Das kleine Speisezimmer hatte ca. 90 qm. Im Wintergarten (68 qm) stand ein Springbrunnen mit Goldfischen. Am Übergang zum Mittelteil lag der Gymnastikraum (64 qm). Auch Schwitzbad und Sauna fehlten nicht. Ganz in der Nähe war der „Löwenzwinger“. Im Dachgeschoss befand sich die 100 qm große elektrische Eisenbahn mit einer Schienenlänge von 600 m. Weiterhin befanden sich in Carinhall ein Radiozimmer, ein Kartenzimmer, ein Arbeitszimmer, ein Vorzimmer der Jagdgalerie, Toilette, Bad, Garderobenräume, Ankleidezimmer, Schlafzimmer, 2. Schlafzimmer, Wohnraum, Frühstückszimmer, Dachterrasse, Jagdhalle (288 qm), Bibliothek, Arbeitszimmer, Vitrinenraum, Fußbodenheizung unter glatt poliertem Steinboden. Der Gästeflügel bestand aus Friseursalon, Zahnstation samt Röntgeneinrichtung, Zimmer für Tochter Edda samt Kindermädchen, Kinosaal mit 50 Sitzplätzen.
Rohbaukosten 855.000 RM, wahrscheinliche Gesamtsumme lt. Gerling-Konzern (Versicherungssumme) 18.643.000 RM.

Im Januar 1939 wurde eine zweite Erweiterung gestartet. Die Zahlen für die Kosten sind nur unvollständig erhalten, die restliche Aufstellung beträgt allerdings eine Summe von 7.512.155 RM – ein Einfamilienhaus kostete ca. 10.000 RM.
Das Haupthaus wurde durch einen Querbau erweitert und ein weiterer Querflügel angefügt. Der Quer bau war 71,31 Meter lang und max. 32,02 Meter breit, der neue Flügel 72,09 Meter lang und 11,80 Meter breit. Der neu entstandene Innenhof hatte 15800 qm Fläche. Die so vergrößerte Jagdhalle wurde von quadratischen Säulen aus rotem Marmor getragen. Der größte Raum in Carinhall, ein Speisesaal für 70 Personen (411 qm), hatte 12 Säulen aus dunklem Marmor. Zur Seeseite gab es das „größte Fenster Europas“, ein dreiteiliges 12 x 4 m Fenster, das auf Knopfdruck komplett im Boden versenkbar war. Links und rechts schlossen sich das Gold- und das Silberkabinett an, das wiederum je durch ein Spielzimmer ergänzt wurde. Im Obergeschoss gab es einen Besprechungsraum, dem sich ein Kartenraum anschloss. Außerdem entstand ein Festsaal in den gleichen Maßen wie die Große Jagdhalle. Von hier gelangte man in den neuen Bibliotheksflügel. Auch ein neues Musikzimmer und ein Damensalon waren vorhanden. Im Keller gab es eine zweite hochmoderne Küche. Ein Hallenschwimmbad mit fünf Umkleidekabinen, Duschen, einer Sauna, ein Raum für Wannenbäder und Unterwassermassage, ein weiterer Fitnessraum und ein Spielkeller mit einer zweiten Modelleisenbahn – größer als die im Dachgeschoss – waren vorhanden.
Etwas 200 m entfernt lag das Puppenhaus von Tochter Edda. Ein begehbarer Nachbau des Schlosses Sanssouci, welches durch die Luftfahrtindustrie finanziert wurde. Es war 50 m lang, 3,5 m hoch und 7 m breit. Im Inneren war ein Klassenzimmer, in dem Edda unterrichtet wurde.
Zu seinem 52. Geburtstag, am 12. Januar 1945 eröffnete Göring seinen Gästen die Pläne für eine weitere Vergrößerung Carinhalls. Eine weitere Verdoppelung der Anlage war geplant und sollte auch Heimat des Hermann-Göring-Museums werden, das zu seinem 60sten eröffnet werden sollte.

Aufenthaltsorte/Statussymbole Görings

Alpenhaus auf dem Obersalzberg – Berchtesgaden
Chateau Gros-Blois – Paris
Coudray-sur-Thelle – Beauvais
Johannisburg – Ostpreußen
Kalinowka – Winniza
Kurfürst – Potsdam
Le Déluge – Beauvais
Reichjägerhof Rominten – Goldap/Ostpreußen
Reichmarschallhaus – Rastenburg
Reichstagspräsidenten-Palais – Berlin
Tannenwald – Taunus
Villa im Hof des Reichsluftfahrtministeriums – Berlin
Burg Mauterndorf – Lungau/Österreich
Burg Veldenstein – Pegnitz
Jagdhaus Burow – Pommern
Jagdhaus Darß – Darß
Jagdhaus Elchwald – Nidden
Jagdhaus Pait – Inse/Ostpreußen
Jagdhaus Röth – Königssee
Strandhaus Wenningstedt – Sylt

Sonderzug „Asien“ später „Pommern I“
Sonderzug „Robinson“ später „Pommern II“

3 Motorboote, davon ein Gleitflächenboot
Motoryacht „Carin“
Motoryacht „Carin II“