Übersicht
Wien ist die Bundeshauptstadt der Republik Österreich und zugleich eines der neun österreichischen Bundesländer. Mit rund 1,7 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Metropole der Republik, lebt im Großraum Wien mit etwa 2,4 Millionen Menschen über ein Viertel aller Österreicher.
Unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch (1938) begannen arische Wiener, jüdische Wiener zu bedrohen, zu quälen, zu berauben, und die SS begann, sie aus ihren Wohnungen zu werfen.
Von den knapp 200.000 jüdischen Wienern wurden rund 120.000 beraubt und in die Emigration getrieben (bekanntester Flüchtling war Sigmund Freud), etwa 60.000 wurden ermordet.
Die Wiener Stadtverwaltung wurde nach nationalsozialistischem Muster neu geordnet, durch Eingemeindungen entstand Groß-Wien mit dem Dreifachen der heutigen Stadtfläche als eigener Reichsgau eine Entprovinzialisierung der Provinz wurde angestrebt. 1941 feierte die NS-Stadtverwaltung groß ein Mozart-Jahr zum 150. Todestag des deutschen Komponisten.
Ab dem 17. März 1944 erfolgten Luftangriffe auf Wien. Dabei wurde rund ein Fünftel der Stadt zerstört. Nicht durch Kampfhandlungen, aber infolge einer Plünderung geriet auch der Stephansdom in Brand, der zuvor den Luftkrieg ohne Bombentreffer überstanden hatte. Im April 1945 kam es zur achttägigen Schlacht um Wien, die mit der Niederlage der NS-Truppen und der Besetzung durch die aus Ungarn vorgerückte Rote Armee endete
18.03.1907
Die Wiener Anwaltskammer streicht den Namen des Rechtsanwalts Nemeczek aus der Liste der Anwälte. Mehrere Zeugen hatten bestätigt, dass Nemeczek Zigarrenstummel von der Straße, von Fluren usw. aufzulesen pflegt. Die Anwaltskammer bezeichnet das als "Verletzung der Standesehre".
28.05.1910
In Wien wird der Oberleutnant Adolf Hofrichter, der sog. Zyankalimörder, zum Tod durch den Strang verurteilt. Um schneller befördert zu werden, hatte Hofrichter an zehn hochrangige Offizierskameraden Zyankalikapseln verschickt, die er als "Nervenstärkungsmittel" (Aphrodisiakum) anpries. Ein Offizier starb 1909 an dem Gift.
23.01.1912
Der ungarische Schriftsteller Franz Mólnar wird in Wien wegen eines Duellvergehens zu einer zweiwöchigen Haftstrafe verurteilt.
08.04.1912
In Wien wird die Verlobung der Erzherzogin Elisabeth Franziska, Enkelin des österreichischen Kaisers Franz Joseph, mit Georg Graf Waldburg-Zeil in Wallsee (Oberösterreich) der Öffentlichkeit bekanntgegeben.
07.06.1912
In den Möllersdorfer Munitionsfabriken bei Wien explodieren über 200 000 kg Pulver. 15 Menschen kommen bei dem Unglück ums Leben, mehr als 1000 werden verletzt.
11.02.1913
Im Wiener Nordwestbahnhof wird der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Franz Schuhmeier ermordet, als er zusammen mit Parteifreunden von einer politischen Versammlung in Stockerau zurückkehrt. Der Attentäter Paul Kunschak gibt als Motiv seiner Tat an, er sei von der sozialdemokratischen Organisation aus seiner Arbeitsstelle vertrieben worden.
25.05.1913
Der Generalstabschef des Prager Korps in der österreichisch-ungarischen Armee, der 49jährige Oberst Alfred Redl, bringt sich auf Druck des österreichischen Geheimdienstes in einem Wiener Hotel um. Er hat seit 1901 militärische Geheimnisse an Russland, Italien und Frankreich weitergegeben.
16.10.1913
In Wien verhaftet die Staatsanwaltschaft vier Angestellte der nordamerikanischen Verkehrs- und Siedlungsgesellschaft Canadian Pacific Railway unter dem Vorwurf, illegale Abwerbungen wehrpflichtiger Rekruten zu tätigen.
20.06.1914
Bei einem Flugunglück in Wien sterben neun Menschen. In 400 m Höhe stößt das Militärluftschiff "Körting" mit einem Flugzeug zusammen und explodiert.
29.11.1915
Kaiser Wilhelm II. besucht erstmals seit Ausbruch des Krieges die österreichisch-ungarische Hauptstadt Wien.
31.05.1916
In Wien bringt Erzherzogin Zita, die Gemahlin des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Karl Franz Joseph, einen gesunden Jungen zur Welt. Der Sohn des Thronfolgerpaares wird auf den Namen Felix getauft.
21.11.1916
Um 21:00 Uhr stirbt in Schloss Schönbrunn in Wien Kaiser Franz Joseph I. von Österreich. Nach seinem Tod bestätigt der neue Kaiser Karl I., ein Großneffe des verstorbenen Monarchen, die Regierung Ernest von Koerber und richtet einen Aufruf an die österreichisch-ungarischen Völkerschaften.
30.11.1916
In Wien wird der Sarg des am 21. November verstorbenen Kaisers Franz Joseph I. in der Kapuzinerkirche beigesetzt. Zur Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten sind zahlreiche deutsche Bundesfürsten nach Wien gereist.
19.05.1917
In Wien endet der Prozeß gegen Friedrich Adler, der den österreichisch-ungarischen Ministerpräsidenten Karl Reichsgraf von Stürgkh am 21. Dezember 1916 erschossen hatte. Adler wird zum Tode verurteilt.
17.06.1918
In Wien muss wegen fast völliger Erschöpfung der Vorräte die Brotration auf die Hälfte reduziert werden. Das entspricht 90 g pro Tag.
24.06.1918
Bei Haussuchungen in Wiener Hotels werden illegale Mehllager in einer Gesamtmenge von 10 000 kg aufgefunden.
25.10.1918
Wien steht vor einer Hungerkatastrophe. Die Nahrungsvorräte reichen auch bei äußerster Sparsamkeit nur noch bis Mitte November. Aus den nicht-österreichischen Gebieten der Monarchie werden wegen der politischen Entwicklung keine weiteren Lebensmittel mehr in die Hauptstadt geschickt.
17.04.1919
In Wien kommt es zu einem kommunistischen Putschversuch.
22.05.1919
Der neue Gemeinderat von Wien wählt mit 110 zu 52 Stimmen den Sozialdemokraten Jakob Reumann zum Bürgermeister der deutschösterreichischen Hauptstadt.
19.02.1921
Der aus Ungarn stammende Spion Ignaz Lincoln Trebitsch, der von dem Putschisten Wolfgang Kapp 1920 zum Pressechef ernannt wurde, wird in Wien verhaftet. Zuletzt übermittelte er dem tschechoslowakischen Außenminister Eduard Bene gefälschte Dokumente, die einen bevorstehenden Aufstand in der Tschechoslowakei ankündigten.
16.07.1921
In Wien wird ein Fackelzug der Christlich-Sozialen Partei, an der auch Monarchisten teilnehmen, von sozialdemokratischen Arbeitern gesprengt. Zwölf Polizisten und vier Arbeiter werden verletzt.
24.08.1921
Zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten wird in Wien ein Friedensvertrag abgeschlossen, mit dem der Weltkrieg offiziell beendet wird.
01.12.1921
In Wien endet eine Demonstration mit über 30 000 Teilnehmern gegen die galoppierende Inflation mit Plünderungen und Ausschreitungen.
01.01.1922
Die Stadt Wien wird verwaltungsmäßig von Niederösterreich getrennt und selbständiges Bundesland.
08.08.1922
Infolge eines Diebstahls von Leitungsdraht aus Kupfer in größerem Umfang ist die Telefonleitung zwischen Wien und Budapest für mehrere Tage unterbrochen. Der dadurch entstandene Schaden geht in die Millionen.
23.08.1922
Bei einer von den österreichischen Kommunisten organisierten Demonstration gegen die Arbeitslosigkeit in Wien kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, als die Teilnehmer versuchen, in das Parlamentsgebäude einzudringen.
26.11.1922
Ein außerordentlicher Rat des österreichischen Kabinetts in Wien beschließt radikale Sparmaßnahmen. u.a. sollen die Stellen von 100 000 Staatsbeamte bis Mitte 1924 abgebaut werden.
28.11.1922
Nach Protesten deutschnationaler Studentengruppen gegen jüdische Professoren und Studenten in Prag kommt es an der Wiener Universität zu ähnlichen Vorfällen.
28.12.1922
In Wien werden die Tänzerin Anita Berber und ihr Partner Sebastian Droste verhaftet. Ursache dafür ist eine Auseinandersetzung zwischen zwei Theatern der Stadt, von denen sich die beiden Künstler gleichzeitig engagieren ließen.
17.01.1923
In dem neu erbauten ersten Wiener Krematorium wird erstmals eine Einäscherungsfeier durchgeführt.
17.02.1923
Zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Monarchisten und sozialdemokratischen Arbeitern kommt es im 14. Wiener Gemeindebezirk. Bei den Auseinandersetzungen stirbt ein Arbeiter, zwei werden verletzt.
02.04.1923
Auf dem Wiener Exelberg werden 90 Mitglieder des Republikanischen Schutzbundes von 300 Nationalsozialisten unter der Führung eines Münchener Kommandanten angegriffen. Während dieser Schlacht auf dem Exelberg werden zwei Nationalsozialisten verletzt.
04.05.1923
Nach einer nationalsozialistischen Versammlung in den Wiener Rosensälen treffen die Nationalsozialisten auf die sozialdemokratischen und kommunistischen Arbeiter, die von der Polizei an der Störung der Versammlung gehindert worden waren. Bei dem Zusammenstoß wird ein Arbeiter erschossen, und 50 Personen werden verletzt.
25.07.1934
Der Österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfus wird in Wien bei einem Putschversuch der Nationalsozialisten ermordet. Sein Nachfolger wird Kurt von Schuschnigg.
12.03.1938
In Wien traf am 12. März um 4:30 Uhr auf dem Flughafen Aspern der Reichsführer-SS Heinrich Himmler in Begleitung von SS- und Polizeibeamten ein, um die Übernahme der Österreichischen Polizei durchzuführen; er wurde von Ernst Kaltenbrunner und Michael Skubl erwartet. Unter Glockengeläut überschritt Hitler am Nachmittag des 12. März bei seiner Geburtsstadt Braunau die Grenze und erreichte vier Stunden später
Linz, wo er vom Balkon des Rathauses aus eine kurze Ansprache hielt und erklärte, er habe den Auftrag, seine teure Heimat dem Reich wiederzugeben. Seys-Inquart bildete fur zwei Tage (12. und 13. Marz) eine von Miklas angelobte nationalsozialistische Bundesregierung. Noch am selben Abend trafen in Linz Hitler und Seys-Inquart zusammen und vereinbarten die sofortige Durchführung der „Wiedervereinigung“ ohne die
früher geplanten Übergangsfristen. Das Gesetz über die „Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“ wurde am folgenden Tag, dem 13. März, im Hotel Weinzinger in Linz von Hitler fur das Reich und von Seys-Inquart fur Österreich vereinbart und noch am gleichen Tag in der zweiten Kabinettssitzung der Regierung Seys-Inquart in Wien beschlossen. Bundespräsident Miklas trat zurück, da er das Gesetz nicht
beurkunden wollte. Als Staatsoberhaupt fur wenige Minuten nahm Seys-Inquart die Beurkundung vor. Im Reich kam das Gesetz am gleichen Tag durch Beschluss der Reichsregierung zu Stande. Der 13. März 1938 gilt daher juristisch als Datum des „Anschlusses“. Österreich war nun völkerrechtlich Teil des Deutschen Reiches, die Bundesregierung Seys-Inquart amtierte als Österreichische Landesregierung unter der Aufsicht der Reichsregierung weiter.
Völkischer Beobachter, Wiener Ausgabe, vom 12. März 1938
Bericht des stellvertretenden Gauleiter von Salzburg, Anton Wintersteiner
"Um etwa halb 9 Uhr abends erreichte mich fernmündlich der Befehl, die Machtergreifung durch Bestellung der Formationen der Partei zur Hilfspolizei und durch Besetzung der maßgebenden öffentlichen Ämter sofort zu vollziehen. Wir konnten das Ende des Zusammenströmens der Massen auf dem weiten Platz gar nicht mehr abwarten. Dr. Reitter gab den 20 000 aufmarschierenden Nationalsozialisten durch den Lautsprecher, der weit über den Platz hin hallte und sich an den Wänden des Domes brach, den Rücktritt Schuschniggs bekannt. Ein einziger Aufschrei der Freude und Begeisterung antwortete ihm. Unbeschreiblich ist der Jubel der Menge. Dr. Reitter und ich marschieren mit zwei weiteren SA-Stürmern zum Landhaus, wo noch die Bundespolizei den Eingang besetzt hält. Noch weiß man nicht, ob die Polizisten von der Waffe Gebrauch machen würden. Doch plötzlich treten sie zur Seite und grüßen mit 'Heil Hitler!' die durch das Tor einmarschierenden Nationalsozialisten…"
30.06.1938
Der Direktor des Chajesgymnasiums in Wien bittet die Universität Jerusalem jüdische Schüler und Studenten aus Wien aufzunehmen
22.07.1938
Die Israelitische Kultusgemeinde Wien bittet die Geheime Staatspolizei um die Freilassung verhafteter Frauen aus Mattersburg im Burgenland
08.09.1938
Auszug aus den Wachvorschriften der Gestapo Wien vom 08. September 1938:
"Dem Schuschnigg ist das Betreten des WC auf Verlangen zu gestatten. Vor dem Betreten muss jedoch das Fenster des WC geschlossen werden. Der diensthabende Wachtmeister hat den Schuschnigg auch während des Aufenthaltes im WC in taktvoller Weise zu überwachen. Die Tür zum WC ist während des Aufenthaltes des Schuschnigg in diesem Raum nicht ganz zu verschließen, so dass eine Überwachungsmöglichkeit besteht. Außerdem ist es dem Schuschnigg gestattet, sich Obst und Zigaretten besorgen zu lassen, der Wachhabende hat darauf zu achten, dass kein übermäßiger Verbrauch von Alkohol und Zigaretten erfolgt. Falls Schuschnigg an einem Tag mehr als 30 Zigaretten verlangt, ist auf Zimmer 316 Meldung zu erstatten."
02.02.1939
Der Präsident der Zweigstelle Wien der Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung erwägt den Einsatz jüdischer Zwangsarbeiter
26.06.1939
Am 26.06.1939 verläßt ein Transport mit 440 Romafrauen und Kinder Wien-Schwechat. Ziel ist das Frauen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg. Der Transport erreicht das Lager am 29.06.1939.
Bericht einer Überlebenden: Wir sind nach Schwechat gebracht worden.
"Da war die Fliegerhalle, und da sind sämtliche Zigeuner von Österreich hingekommen. Uns natürlich auch, ich und meine Schwestern. Mit der SS und der Kriminalpolizei. Dort waren wir. Dort war Stroh drinnen. Da haben wir unterschreiben müssen fürs KZ. Das haben wir nicht gewusst. Uns ist gesagt worden, wir kommen für sechs Wochen zu einer Arbeit. Und dann ist der Zug gekommen, und wir sind nach Ravensbrück gefahren. Drei Tage mit dem Zug unterwegs. '39 im Juni kommen wir in Ravensbrück an. Ich weiß noch ganz genau,
es war der 29. Tag. Und die SS, die Aufseherin hat uns mit ihrem Schäferhund abgeholt. Wir haben das KZ gesehen. Ich war jung, 17 Jahre alt. Ich war sprachlos.
Nach der Eingangstortur, bei der die burgenländischen ”Zigeunerinnen” mit ihren Kindern zwei Tage und eine Nacht im Freien verbringen mussten, wurden sie in die schwersten Arbeitskommandos eingeteilt. Infolge der Anwesenheit von Kindern erfuhr die gesamte Gruppe in Ravensbrück mehr Solidarität durch einflussreiche Häftlingsgruppen als die männlichen ”Zi-geuner” in den verschiedenen Konzentrationslagern. Nach den Akten der Opferfürsorge zu schließen, dürften von diesen burgenländischen ”Zigeunerinnen” nur rund 70 überlebt haben. Vor allem Kinder sowie ältere und kranke Frauen starben durch die miserablen Lebens- und Arbeitsbedingungen oder durch die Misshandlungen der SS. Viele wurden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet, andere kamen in Außenlagern ums Leben oder fielen den so genannten Todesmärschen bei der Evakuierung des Lagers kurz vor der Befreiung zum Opfer.
Damit befanden sich sechs Wochen nach der Eröffnung des Konzentrationslagers erstmals auch Kinder unter den Häftlingen
05.09.1939
Der Staatskommissar für die Privatwirtschaft des Reichsstatthalters in Wien schlägt vor, die Wiener Juden in Zwangsarbeitslager zu sperren
02.10.1939
Der NSDAP-Ortsgruppenleiter Rothleitner plädiert dafür, alle Juden aus Wien abzuschieben
17.10.1939
In der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien werden Details zur Deportation der Wiener Juden nach Polen besprochen
20.10.1939
Am 20. Oktober 1939 werden im Rahmen des Nisko-Plans 911 Juden mit dem ersten Deportationstransport von Wien ins polnische Nisko zwangsausgesiedelt. Das Versprechen lautete, dort könnten sich die Juden eine neue Existenz aufbauen. Die SS nahm jedoch allen Deportierten noch während des Transportes die Personalpapiere ab. Und am Zielort angekommen, mussten die Deportierten ein Arbeitslager errichten.
10.02.1940
Die NSDAP-Ortsgruppe Hainburgerstraße in Wien beklagt sich beim Kreis-Propagandaamt über die Jüdin Steffi Walther
22.02.1940
Hofrat Julius Munk aus Wien ersucht die Reichsstelle für Sippenforschung, ihn zum „Mischling“ zu erklären
20.03.1941
Der stellvertretende Gauleiter von Wien informiert Polizeipräsident Kaltenbrunner, jeder Zug in das Generalgouvernement solle zur Deportation genutzt werden
14.11.1941
Mit diesem Transport werden 8 "Häftlinge" ins KL Auschwitz deportiert. Es handelte sich um 4 politische Häftlinge, 3 Polen u. 1 Deutscher. Die Einweisung erfolgt durch die Gestapo aus Wien. Nach der Übernahme ins Lager erhalten 8 Übernommene "Häftlinge" die Häftlingsnummern 22703 - 22706
22.11.1941
Mit diesem Transport werden 2 Polen, 1 Tscheche u. 1 Österreicher ins KL Auschwitz deportiert. Die Einweisung erfolgt durch die Gestapo aus Wien. Nach der Übernahme ins Lager erhalten 4 Übernommene "Häftlinge" die Häftlingsnummern 23198 - 23201
21.03.1942
Mit diesem Transport wird 1 "Häftling" aus Wien ins KL Auschwitz deportiert. Nach der Übernahme ins Lager erhält der Übernommene "Häftling" die Häftlingsnummer 27049
17.07.1942
Mit diesem Transport werden 995 "Häftlinge" aus Wien ins KL Auschwitz deportiert. Da in Auschwitz für diesen Transport keine Häftlingsnummern vergeben wurden, muss angenommen werden, dass sämtliche Deportierte unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden
26.10.1943
Wien, den 26. Oktober 1943
(Schiesstatte Wien-Kagran)
Feldgericht des Kommandierenden
Generals und Befehlshaber im Luftgau XVII Wien
1 b KRHL 216/1943
Niederschrift über den Vollzug der Todesstrafe an dem
Kanonier Bruno Wagner, 5./Feldstrafgefangenenlager 10.
Anwesend waren:
1.) Hauptmann Rauschka, 6./Lg.Nachr.Regt. 17 als leitender Offizier
2.) Kriegsgerichtsrat d. Lw. Dr. Grone, Feldgericht des Kommandierenden Generals und Befehlshaber im Luftgau XVII als richterlicher Militarjustizbeamte,
3.) Unterarzt Dr. Treffer, 6./Lg.Nachr.Regt. 17, als Sanitatsoffizier
4.) Just.Inspektor d. LW. Kaestner, Feldgericht des Kommandeurs der 20. Flakdivision, als Urkundenbeamter.
Ferner war 1 Zug des 6./Lg.Nachr.Regt. 17 angetreten.
Der Verurteilte stand um 6:30 Uhr auf dem Richtplatz. Er war an Händen und Füßen gefesselt und hatte die Augen verbunden.
Der richterliche Militärjustizbeamte las dem Verurteilten die Urteilsformel und die Bestatigungsverfügung vor.
Er fragte ihn, ob er noch etwas zu erklären habe.
Der Verurteilte erklärte: „Es lebe der König von England“.
10 Mann wurden 5 Schritte vor dem Verurteilten aufgestellt.
Das Kommando „Feuer“ erfolgte um 6:33 Uhr.
Der Verurteilte starb sofort. Der Sanitätsoffizier stellte den Tod um 6:35 Uhr fest. Die Leiche wurde in den bereitgestellten Sarg gelegt und in das Luftwaffenlazarett Wien überführt.
07.06.1944
Blaschke, der Bürgermeister der Stadt Wien, schreibt am 7. Juni 1944 seinem Freund Kaltenbrunner, das er jüdische Arbeitskräfte haben möchte. Daraufhin bewilligt ihm Kaltenbrunner, als Chef der Sicherheitspolizei, 4 Transporte mit zusammen 12.000 Juden und schreibt ihm, das davon etwa schätzungsweise 30 % an Arbeitsfähigen Juden abfallen dürften. Sowohl die arbeitsfähigen, als auch die nichtarbeitsfähigen Juden müßten in bewachte Lager untergebracht werden. Nähere Einzelheiten möge er mit dem SS-Obersurmbannführer Krumey vom Sondereinsatzkommando Ungarn, besprechen.
07.11.1944
Am 07.11.1944 tötete eine von einem einzelnen alliierten Flugzeug abgeworfene Bombe in der Amtsstraße 8 Menschen.
Täter und Mitläufer 1933-1945
Anthropologe und NS-Rassentheoretiker
Abel Wolfgang
* 13.05.1905 in Wien
† 01.11.1997 in Mondsee
vor 1945 NS-Rassenkundler u. Mitarbeiter am KWI
SS-Rottenführer
Baier Ferdinand (Franz)
* 02.11.1901 in Wien
letzter bekannter Wohnsitz: Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Schütze
Buzas Heinrich
* 06.08.1897 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Hauptscharführer
Carstens Johann (Hans)
* 14.05.1901 in Wien
† 27.09.1970 in Graz
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. KL Monowitz
SS-Rottenführer
Cerne Albin
* 17.02.1903 in Andritz
letzter bekannter Wohnort: Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Czechowsky Karl
* 23.10.1906 in Wien
† 12.02.1941 in Lowicz (Lazarett)
ab Anfang 1941 Angehöriger der Lagermannschaft Gestapogefängnis Pawiak
SS-Rottenführer
Dick Anton
* 20.01.1907 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberst-Gruppenführer u. Generaloberst der Waffen-SS
Dietrich Josef (Sepp)
* 28.05.1892 in Hawangen bei Memmingen
† 21.04.1966 in Ludwigsburg
vor 1945 Kommandeur der LSSAH u. I. SS-Panzerkorps
SS-Sturmmann
Dobida Paul (Johann)
* 28.04.1907 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Schütze
Drobilich Emil
* 27.01.1899 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Hauptsturmführer u. SS-Sturmbannführer der Waffen SS
Ehrenberger Raimond Dr. dent.
* 06.08.1893 in Wien
† 14.10.1974 in Graz
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Oranienburg, KL Sachsenhausen u. KL Auschwitz
SS-Obersturmbannführer
Eichmann Adolf (Otto)
* 19.03.1906 in Solingen
+ 01.06.1962 im Gefängnis Ramleh bei Tel Aviv
vor 1945 Leiter des Referats IV B 4 im RSHA (Spediteur des Todes)
SS-Rottenführer
Eppinger Leo
* 29.03.1922 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Rottenführer
Fischer Hans
* 28.07.1910 in Wien
letzter bekannter Wohnort: Tauberbischofsheim
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Forstner Josef
* 22.02.1904 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer
Fryc Jakob
* 22.02.1903 in Wien
letzter bekannter Wohnort: Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer
Frühwirth Engelbert
* 16.05.1905 in Wien
† 10.01.1965
1940 – 1944 Angehöriger der Lagermannschaft Gestapogefängnis Pawiak
SS-Rottenführer
Fuchs Heinrich (Viktor)
* 16.06.1903 in Wien
† 25.08.1952 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Schütze
Geistlinger Johann
* 27.02.1900 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer
Gerbing Herbert
* 20.06.1914 in Mödling b. Wien
am 22.05.1952 vom LG Wien für tot erklärt
ab 1938 Mitarbeiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien (Judenaushebungen)
SS-Untersturmführer und Kriminalsekretär
SS-Untersturmführer und Kriminalsekretär
Grabner Maximilian (Max)
* 02.10.1905 in Wien
† 24.01.1948 im Montelupich Gefängnis in Krakau gehängt
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Graf Otto
* 08.07.1920 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Gruber Eduard
* 14.06.1907 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Untersturmführer
Hartenberger Richard
* 27.04.1911 in Wien
† 28.10.1974 in Wien
vor 1945 Mitarbeiter im Eichmannreferat (RSHA)
SS-Rottenführer
Hasenöhrl Andreas
* 07.05.1912 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. KL Monowitz
SS-Unterscharführer
Herrloss Otto
* 16.01.1898 in Wien
† 31.03.1970 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Sturmscharführer
Hitzler Rudolf
* 01.01.1906 in Wien
† 11.04.1975 in Wien
vor 1945 Sachbearbeiter der Gestapoleitstelle Wien
SS-Rottenführer
Höblinger Franz
* 21.03.1924 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Rottenführer
Hölblinger Karl (Franz)
* 17.02.1910 in Wien
letzter bekannter Wohnort: Wien
ab Dezember 1942 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Huley Horst
* 07.08.1921 in Wien
ab Ende 1941 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Schütze
Jabek Peter
* 26.04.1908 in Alt Palanka
† 10.04.1963 in Wien
vor 1945 Angehöriger des SS-T. Stuba. im KL Auschwitz u. NL Golleschau
SS-Sturmmann
Janko Erwin
* 19.06.1914 in Wien
vor 1945 Angehöriger des SS-T. Stuba. im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer
Jurasek Kurt (Hans)
* 12.07.1922 in Wien
letzter bekannter Wohnort: Heidelberg Schröderstraße 52
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer
Kalaus Demetrius
* 27.04.1920 in Wien
letzter bekannter Wohnort: Münchendorf
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Sturmmann
Kasubeck Adolf
* 17.09.1905 in Wien
† 05.03.1966 vom Standesamt Wien-Margarethen für Tod erklärt
16.09.1942-18.01.1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Schütze
Kiraly Franz
* 17.10.1902 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Obersturmführer
Kleedorfer Franz
* 1908
vor 1945 Kriminalsekretär der Gestapo in Wien
SS-Schütze
Kosobud Josef
* 25.11.1910
letzter bekannter Wohnort: Wien
ab 1940 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Sturmmann
Labner Leopold
* 19.06.1905 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Laister Franz
* 15.08.1904 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
KZ Ärztin
Leithner Herta
* 14.05.1914 in Wien
vor 1945 Ärztin im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Lenhardt Leopold
* 19.07.1894 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Hauptsturmführer
Libus Erwin
* 02.04.1894 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. NL Gleiwitz I-IV
SS-Unterscharführer
Loos Erich
* 28.07.1904 in Worms
† 20.05.1945 in Kostelec (erschossen)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. KL Dachau
SS-Schütze
Margewitsch Leon
* 28.08.1909 in Matzicken
letzter bekannter Wohnort: Wien
vor 1945 Angehöriger des 3./SS-T.Stuba. im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Mayer Anton
* 22.12.1911 in Mürzzuschlag
† 19.09.1974 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Mertens Heinz
* 28.02.1920 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Obersturmführer
Meyer Georg Prof. Dr. med.
* 05.09.1917 in Wien
letzter bekannter Wohnort: Wien
vor 1945 KZ Arzt im KL Auschwitz, KL Stutthof, KL Gross Rosen, KL Flossenbürg, KL Natzweiler u. KL Herzogenbusch
SS-Standartenführer und Oberregierungsrat
Mildner Rudolf Dr. jur.
* 10.07.1902 in Johannesthal (Janov u Krnova)
vor 1945 Angehöriger der Stapo u. der Gestapo
SS-Obersturmführer
Nemecek Karl
* 10.12.1912 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer
Nemeth Stefan
* 24.08.1913 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz, NL Babitz u. KL Sachsenhausen
SS-Sturmführer
Pargfrieder Joannes
* 02.08.1905 in Eidenberg
† 06.10.1944
vor 1945 Angehöriger der SS
SS-Rottenführer
Peuker Albin
* 03.10.1919 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Piringer Johann
* 06.05.1908 in Gopprechts
letzter bekannter Wohnort: Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Poiger Rudolf
* 02.05.1908 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz, KL Mauthausen u. NL Eintrachthütte
SS-Mann
Prohaska Franz
* 27.06.1911 in Wien
vor 1945 Angehöriger der 1/II/11
Dienstgrad unbekannt
Ratzinger Franz
* 29.09.1910 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Sturmmann
Salmhofer Adolf
* 02.10.1907 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Schebeck Franz
* 15.09.1907 in Wien
† 30.04.1971 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Unterscharführer
Seidner Rudolf
* 13.03.1911 in Wien
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer u. Kriminalinspektor
Silberbauer Karl
* 21.06.1911 in Wien
† 02.09.1972 in Wien
vor 1945 Angehöriger des SD in Amsterdam
nach 1945 Mitarbeiter des deutschen Bundesnachrichtendienst
SS-Unterscharführer
Sild Otto
* 26.03.1908 in Wien
† 02.02.1945 bei Pesskerritz Nähe Breslau
vor 1945 Angehöriger der 1/SS Sammelstelle
SS-Standartenführer d.R.
Skorzeny Otto Dipl.-Ing.
* 12.06.1908 in Wien
† 05.07.1975 in Madrid
vor 1945 Angehöriger von SS-Sonderverbände
nach 1945 Militär Berater in versch. Arab. Ländern
SS-Obersturmführer
Stuschka Franz
* 03.07.1910 in Liesing
† 1986
vor 1945 Mitarbeiter im RSHA, Lagerkommandant Kommando Zossen u. Leiter Arbeitskommando Schnarchenreuth
SS-Unterscharführer
Schwanner Fritz
* 26.06.1907 in Wien
† 21.02.1945 (Standesamt Wien-Favoriten)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
SS-Oberscharführer
Swoboda Heinrich
* 11.10.1904 in Wien
ab 07.07.1942 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind
Roniger Otto
dem am 29.05.1902 in Wien geborenen "Häftling" Roniger Otto (Sterbebuch Eintrag 29454/1942 Todesdatum 09.09.1942) gelingt am 04.09.1942 die Flucht aus dem Lager. Roniger war am 11.08.1942 mit einem Transport vom Durchgangslager für Juden und unerwünschte Elemente Mechelen/Malines ins KL Auschwitz deportiert worden. Er wird später in der Nähe des Lagers ergriffen und am 09.09.1942 ermordet. Die Kommandantur des KL Auschwitz beendet am 09.09.1942 die Suchaktion nach Roniger, der am 04.09.1942 geflohen und in der Nähe des Lagers ergriffen worden ist.
Wil
Wilhelm Michael * 15.07.1883 Wien |
Dresden Sachsen, Direktionsbezirk Dresden, Kreisfreie Stadt Dresden . Deportiert 02.03.1943 ab Paderborn - Hannover - Erfurt – Dresden- Vernichtungslager Auschwitz Birkenau zugestiegen 02. März 1943 abends Güterbahnhof Dresden-Neustadt |