SS-Oberscharführer

* 20.06.1914 in Mödling b. Wien
am 22.05.1952 vom LG Wien für tot erklärt

ab 1938 Mitarbeiter der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien (Judenaushebungen)

Ab 1943 Eichmann-Mitarbeiter in der Slowakei, in Saloniki (Stab Brunner) und in Frankreich
(ab 06. Februar 1943 gehörte er dem von Eichmann entsandten SD-Sonderkommando in Thessaloniki an. Leiter dieses Kommandos war Dieter Wisliceny)

Gerbing war an den sogenannten „Judenaushebungen“ beteiligt gewesen. Er hatte jüdische Menschen, die für die Deportation u. a. nach Theresienstadt und Auschwitz bestimmt waren, in ihren Wohnungen aufzuspüren, ihren Namen zu notieren und ihnen beim Packen zu helfen.

Am 15. Oktober 1945 brachte der Leiter der Wiener Staatspolizei gegen Wilhelm Reisz eine Anklage bei der Staatsanwaltschaft ein. Wilhelm Reisz war während der Nazi-Zeit dem SS-Scharführer Herbert Gerbing unterstellt gewesen. Unter Gerbing war Reisz an den sogenannten "Judenaushebungen" beteiligt, er hatte mit dem SS-Mann jüdische Menschen, die von den nationalsozialistischen Behörden zur Deportation bestimmt worden waren, in ihren Wohnungen aufzuspüren, ihre Namen zu notieren und ihnen beim Packen jener wenigen Sachen, die sie mitnehmen durften, zur Hand zu gehen. Das Verhalten von Reisz, bemerkte der österreichische Leiter der Staatspolizei, sei "besonders verwerflich", da er, um "sich selbst einen Vorteil zu verschaffen, seine eigenen Landsleute ins Unglück stürzte".

Ein weiterer Mitarbeiter Gerbings war der SS-Oberscharführer
Weiszl Josef

Nach 1945
Herbert Gerbing konnte nicht verurteilt werden, er war verschwunden und wurde nie gefunden – er war also aus juristischer Sicht kein Täter, höchstens ein mutmaßlicher Täter.