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Übersicht
Deutschland, Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld
Bielefeld ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Detmold im Nordosten Nordrhein-Westfalens.
Bielefeld grenzt an Spenge, Enger und Herford (Kreis Herford), Bad Salzuflen, Leopoldshöhe und Oerlinghausen (Kreis Lippe) Schloß Holte-Stukenbrock, Verl, Gütersloh, Steinhagen, Halle (Westf.) und Werther (Westf.) (Kreis Gütersloh).
Das Stadtgebiet Bielefelds ist in zehn Stadtbezirke eingeteilt. Die Stadtbezirke sind wiederum amtlich in 92 Statistische Bezirke gegliedert. Im Sprachgebrauch wird für Ortsangaben in Bielefeld üblicherweise eine informelle Einteilung in Stadtteile verwendet. Diese Stadtteile entsprechen oftmals den ehemals selbständigen Gemeinden, die bei den Gebietsreformen von 1930 und 1973 nach Bielefeld eingemeindet wurden.
Bezirk: Brackwede
Stadtteile: Brackwede, Holtkamp, Quelle, Ummeln
Bezirk: Dornberg
Stadtteile: Babenhausen, Großdornberg, Hoberge-Uerentrup, Kirchdornberg, Niederdornberg-Deppendorf, Schröttinghausen
Bezirk: Gadderbaum
Stadtteile: Bethel, Gadderbaum
Bezirk: Heepen
Stadtteile: Altenhagen, Baumheide, Brake, Brönninghausen, Heepen, Milse, Oldentrup
Bezirk: Jöllenbeck
Stadtteile: Jöllenbeck, Theesen, Vilsendorf
Bezirk: Mitte
Bezirk: Schildesche
Stadtteile: Gellershagen, Schildesche, Sudbrack
Bezirk: Senne
Stadtteile: Buschkamp, Windelsbleiche, Windflöte
Bezirk: Sennestadt
Stadtteile: Dalbke, Eckardtsheim, Heideblümchen, Sennestadt
Bezirk: Stieghorst
Stadtteile: Hillegossen, Lämershagen-Gräfinghagen, Sieker, Stieghorst, Ubbedissen
Geschichte
bis 1945 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden
1945 britische Besatzungszone
1946 Land Nordrhein-Westfalen
1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold
Zuständ. Justiz 1894
Amtsgericht Bielefeld, Landgericht Bielefeld, Oberlandesgericht Hamm
Zuständ. Finanzamt 1927
Finanzamt Bielefeld, Landesfinanzamt Münster
Zugehörigkeit ev. Kirche 1939
Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Westfalen
Zugehörigkeit kath. Kirche 1939
Bistum Paderborn
Kath. Dekanat Bielefeld 1940
Gesamtbevölkerung: 658.256
Zahl der Nichtkatholiken: 627.124 (95,3 %)
Zahl der Katholiken: 31.132 (4,7 %)
davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 11.352 (36,5 %)
Austritte aus der katholischen Kirche: 242
Übertritte zur katholischen Kirche: 33 (davon 33 evangelische)
Rücktritte zur katholischen Kirche: 7
Landrat
1837 - 1876 Johann Karl Eduard Friedrich Wilhelm von Ditfurth
1877 - 1878 Dr. Rudolf von Borries
1878 - 1909 Franz von Ditfurth
1909 - 1937 Dr. Karl Friedrich August Beckhaus
1938 - 1943 Dr. Heinrich Rütten
1939 Hermann Rotberg (vertretungsweise)
1943 - 1945 Erich Hartmann
Oberbürgermeister
1881 - 1912 Gerhard Bunnemann
1912 - 1932 Dr. Arnold Heinrich Rudolf Stapenhorst
1933 - 1937 Dr. Paul Prieß
1937 - 1945 Fritz Budde
Zuständiger Gau 1933-1945 Westfalen-Nord
Gauleitung ist Münster
Gauleiter Meyer Alfred Dr. 01. 01.1931 – 1945
Volkswirt u. Hauptmann a. D. in Münster/Westfalen
01.04.1928 Eintritt in die NSDAP
1928 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Gelsenkirchen
MdR Sept. 1930 - Juli 1932, Nov. - Dez. 1932 u. Nov. 1933 - 1945
1932 - 1933 MdL Preußen
01. 01.1931 - 1945 NSDAP-Gauleiter Gau Westfalen-Nord
1933 - 1945 Reichsstatthalter für Lippe und Schaumburg-Lippe
1938 - 1945 Oberpräsident der preuß. Provinz Westfalen
1941 - 1945 Staatssekretär im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und Stellvertreter des Reichsministers Rosenberg
Mai 1945 Selbstmord.
Kreisleiter: Pg . Heidemann 1933
.
Ortsgruppenleiter
Ortsgruppe Jahnplatz Ortsgruppenleiter Pg . Holtmann 1933
Ortsgruppe Sparenberg Ortsgruppenleiter Pg . Semler 1933
Ortsgruppe Kesselbrink Ortsgruppenleiter Pg . Helmold 1933
Ortsgruppe Königsbrügge Ortsgruppenleiter Pg . Herrmann 1933
Ortsgruppe Pottenau Ortsgruppenleiter Pg . Willgerodt 1933
Ortsgruppe Kamphof - Schildesche Ortsgruppenleiter Pg . Langenberg 1933
Ortsgruppe Siegfried Ortsgruppenleiter Pg . Seifert 1933
Ortsgruppe Johannisberg Ortsgruppenleiter Pg . Kirste 1933
Einwohner Stadtkreis Bielefeld
30.679 (1880) davon 26.375 Evangelische, 3.561 Katholiken, 653 Juden
34.931 (1885)
39.950 (1890) davon 26.375 Evangelische, 4.599 Katholiken, 681 Juden
63.046 (1900) davon 54.327 Evangelische, 7.396 Katholiken
78.380 (1910) davon 67.910 Evangelische, 8.760 Katholiken
86.062 (1925) davon 73.878 Evangelische, 9.596 Katholiken, 142 sonstige Christen, 865 Juden
121.031 (1933) davon 102.897 Evangelische, 11.449 Katholiken, 41 sonstige Christen, 797 Juden
126.711 (1939) davon 101.761 Evangelische, 13.656 Katholiken, 2.248 sonstige Christen, 373 Juden
153.613 (1950)
174.500 (1960) davon 42.800 Vertriebene
169.300 (1969)
312.600 (1980)
318.200 (1990)
Zuständ. Militärdienst
VII. Armeekorps
Generalkommando in Münster
1872-1882 General der Kavallerie Graf zu Stolberg-Wernigerode
1883-1888 General-Leutnant von Witzendorff
1889-1892 General der Kavallerie und Generaladjutant von Albedyll
1894-1898 General der Infanterie von Goetze
1899-1900 General der Infanterie von Mikusch-Buchberg
1901 Generalleutnant Freiherr von Bülow
1903-1908 General der Kavallerie Freiherr von Bissing
1909 General der Kavallerie von Bernhardi
1911-1918 General der Kavallerie von Einem gen. von Rothmaler
1939 Wehrkreis VI
Der Wehrkreis VI umfasste die Provinzen Westfalen, Hannover und die Rheinprovinz. Er gliederte sich in die Wehrersatzbezirke Münster/Westfalen, Dortmund, Düsseldorf und Köln.
Standort Bielefeld
Fronttruppenteile
6. Infanterie-Division
Infanterie-Regiment 18
Infanterie-Regiment 18.
Infanterie-Regiment 18, Stab, 14. Kompanie
13./Infanterie-Regiment 18
III./Infanterie-Regiment 18
II./Infanterie-Regiment 64
Grenadier-Regiment 18
III./Schützen-Regiment 4
V./Artillerie-Regiment (motorisiert)16
II./Artillerie-Regiment 42
Beobachtungs-Abteilung 16
Nachrichten-Abteilung 6
3.(H.)/Nachrichten-Abteilung 6
3.(E.)/Nachrichten-Abteilung 6
Sanitäts-Abteilung 6
Landesschützen-Bataillon 909
leichte Flak-Abteilung 737(o)
Ersatztruppenteile
Sanitäts-Staffel
Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.)
Division Nr. 166
Division Nr. 176
Division Nr. 466
Kommandeur der Ersatz-Truppen VI Bielefeld
Infanterie-Ersatz-Regiment 6
Infanterie-Ersatz-Bataillon
Grenadier-Ersatz-Bataillon 18
Infanterie-Ausbildungs-Bataillon 18
Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 18
Reserve-Grenadier-Bataillon 18
Ersatz- u. Ausbildungs-Bataillon (M)276
Panzer-Ersatz- u. Ausbildungs-Abteilung 11
Nachrichten-Ausbildungs-Abteilung 6
Nachrichten-Ersatz-Abteilung 6
Kommandobehörden / Dienststellen
Artillerie-Kommandeur 6
Wehrkreisarzt VI mit Sanitäts-Abteilung
Wehrbezirks-Kommando (WK VI, Wehrersatzbezirk Münster. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Bielefeld und Weidenbrück.)
Wehrmeldeamt (WK VI, Wehrbezirk Bielefeld. Zuständig für den Stadtkreis Bielefeld und die Landkreise Bielefeld und Halle / Westfalen.)
Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt
Bez.Wehrwirtschaftsoffz.II
Wehrwirtschaftsstelle Bez. Bielefeld
Heeresnebenzeugstelle
Gericht der 6. Division
Ev.Standortpfarramt
Kath.Standortpfarrer
Heeres-Standort-Verwaltung
Heeres-Verpflegungs-Amt
Heeres-Bauamt I
Heeres-Bauamt II
O.K. (I) 644 Bielefeld
Rüstungskommando Bielefeld
Einrichtungen
Standortlazarett
vor 1933
Ab 1722 verlor die Stadt durch die Gründung von Minden-Ravensberg wichtige Verwaltungsfunktionen an Minden. 1775 ließ Friedrich der Große aus den Steinen der teilweise abgerissenen Sparrenburg, die nur noch als Gefängnis benutzt wurde, Kasernen für die Bielefelder Garnison errichten. In der Regierungszeit Napoleons gehörte Bielefeld zum französischen Vasallenstaat Königreich Westphalen und der Schwarzbach, Johannisbach und die Aa bildeten von 1810 bis 1813 die Grenze zum Kaiserreich Frankreich, das damals auch die nordwestdeutsche Küstenregion umfasste. Von 1813 bis 1815 gehörte Bielefeld provisorisch zum Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. Im Jahr 1815 wurde die Provinz Westfalen gegründet und bildete einen Teil des Königreichs Preußen. Zu dieser Zeit war das Stadtgebiet wesentlich kleiner als heute und das Umland gehörte zum Kreis Bielefeld.
Angesichts der wirtschaftlichen Not breiter Bevölkerungskreise kam es 1919 zu Unruhen und zur Erstürmung des Bielefelder Wochenmarktes durch hungrige Menschen, die zum Schusswechsel zwischen Reichswehr und Demonstranten führte. 1920 wurde zeitweilig der Belagerungszustand über Bielefeld verhängt und auf einer Großdemonstration protestierten 10.000 Bürger gegen die kritische soziale Lage.
jüdisches Leben
Der erste Nachweis über die Ansiedlung von Juden in der Stadt stammt von einer Urkunde aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Während der Pestepidemie von 1348 bis 1350 wurden die Juden in Deutschland verfolgt, weil sie angeblich die Brunnen vergiftet hätten und wie in zahlreichen anderen Städten aus Bielefeld vertrieben. Der Graf von Ravensberg, Wilhelm von Jülich, gestattete den Juden 1370 die Rückkehr und verbürgte sich für ihre Sicherheit. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde den Juden abermals der Aufenthalt in der gesamten Grafschaft verboten. Erst am Ende des Jahrhunderts durften sich jüdische Kaufleute gegen Zahlung einer Gebühr wieder in Bielefeld niederlassen.
Als 1649 die Hohenzollern, Landesherren in Brandenburg, die Grafschaft Ravenberg in Besitz nahmen, gab es keine Judenverfolgungen mehr. Um 1720 bestand die jüdische Gemeinde der Stadt aus 30 Personen und 1723 wurden alle Juden verpflichtet, vom Land in die Städte ziehen. Für das Wohnrecht in Bielefeld mussten die Juden in jedem Quartal Schutz- oder Rekrutengelder bezahlen. Blieb die Zahlung aus oder wurde ein Jude mittellos, so konnte er nach preußischem Recht aus dem Land gewiesen werden. Die Zahlungen waren für die Landesherren so wichtig, dass sie die den Juden gestatteten Handelssparten schützten. Unter Napoleon im Jahr 1808 bekamen die Juden im Königreich Westfalen [77 KB]
die gleichen Bürgerrechte wie die Christen, außerdem sollte sie ihrem Namen einen Beinamen zufügen. Die mit dem Bürgerrecht verbundene Freizügigkeit veranlasste viele Juden, in das Ravensberger Land zu ziehen. So wuchs die jüdische Gemeinde bis 1825 auf 134 Personen. Nach dem Ende von Napoleons Herrschaft wurden einige Rechte der Juden wieder eingeschränkt. Erst mit der Reichsgründung 1871 wurden alle Beschränkungen der Juden im Norddeutschen Bund aufgehoben. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Bielefeld eine jüdische Volksschule und ab 1876 durften die jüdischen Kinder die öffentlichen städtischen Schulen besuchen.
Die erste Synagoge wurde 1847 am Klosterplatz errichtet, erwies sich aber schon bald als zu klein. Die Gemeinde zählte 1874 rund 350 Mitglieder und um die Jahrhundertwende fast 1000 Personen.
1938 wohnten in Bielefeld rund 900 Bürger jüdischen Glaubens. Die jüdische Gemeinde verfügte über eine prächtige, im Jahr 1905 eingeweihte Synagoge in der Turnerstraße, diese bot 450 Männern und 350 Frauen Platz. Die Synagoge wurde am 9. November 1938 in der Reichspogromnacht von den Nazis niedergebrannt.
Nach 4 Stunden trifft die Feuerwehr zum löschen ein. Die Feuerwehr bekämpft jedoch nicht das Feuer, sondern verhindert nur das Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude
Während Privatwohnungen bis auf eine Ausnahme verschont blieben, wurden laut dem Bericht des Oberbürgermeisters über die Aktion gegen Juden am 09/10.11.1938, 17 überwiegend in der Innenstadt gelegene Geschäfte geplündert und verwüstet, nachdem es bereits im Oktober erste antisemitische Hetze gegen verschiedene jüdische Geschäfte gegeben hatte:
Waldhof 7
Kartonagenfabrik M. Heinemann
Obernstraße 23
Damenputzgeschäft Else Arnholz
Obernstraße 30
Strumpfhaus Martha Meyer
Niedernstraße 18
Konfektionen Koch & Co. Nachf.
Breite Straße 44
Berufskleidung Louis Mosberg
Rathausstraße 12
Korsettgeschäft Geschwister Salomon
Hermannstraße 6
Herren- und Damenkonfektionen Alfriede Arronge
Ritterstraße 57
Öfen und Eisenwaren Adolf Heine
Ritterstraße 75
Lederhandlung Gottlieb Vogt
Oberntorwall 25
An- und Verkauf getragener Kleidungsstücke Witwe Berta Münz
Niederwall 17
Strumpfhaus Meyer
Hagenbruchstraße 7
Metzgerei Rudolf Rose
Steinstraße 6
Wäschegeschäft Louis Goldschmidt
Gütersloher Straße 72
Roßschlächterei Fritz Grünewald
Goldstraße 5
Altmöbelhandlung Max Langendorf
Engersche Straße 103
Wollwarenhändler Hermann Löwenberg
Schildesche, Im Stift 14
Schlachter Sally Grünewald
Obwohl die Ordnungspolizei angewiesen war, Plünderungen zu unterbinden, gab es Diebstähle, als Plünderer die Gelegenheit nutzten, um die geraubte Ware stritten und das Raubgut auf offener Straße anprobierten. Teile des Diebesgutes wurden in den nächsten Wochen allerdings sichergestellt.
Etwa 40 bis 50 Männer aus Bielefeld, überwiegend Geschäftsleute, wurden im Polizeigefängnis an der Turnerstraße inhaftiert, verhört und anschließend in Buchenwald unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten. Dort zwang man sie, Erklärungen über eine Auswanderungsabsicht zu zeichnen und in Vermögensverkäufe einzuwilligen.
Viele Juden flohen ins Ausland. Von den insgesamt 460 deportierten Juden überlebten nur rund 60 den Holocaust.
Vom Bielefelder Hauptbahnhof fanden Massendeportationen von insgesamt 1.849 Menschen statt.
Bielefeld hat heute wieder eine jüdische Gemeinde mit rund 250 Mitgliedern. Seit September 2008 verfügt die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld K.d.ö.R. über eine neue Synagoge, die durch den Umbau der ehemaligen evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße entstanden ist.
1933-1945 Zwangsarbeit
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges stellte sich die Industrie der Stadt auf die Herstellung von Rüstungsgütern um. Da immer mehr Männer zur Wehrmacht eingezogen wurden, mangelte es bald an Arbeitskräften. Das führte zum Einsatz von insgesamt 14.721 Zwangsarbeitern, überwiegend Ukrainerinnen und Polen, die in die Region Bielefeld verschleppt und zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden.
Zwangsarbeiter in Bielefeld
Landau Karl * 08.12.1859 Ramsdorf i.Westf., letzter Wohnort Unna, Todesdatum/-ort 16.09.1942 Bielefeld (Arbeits- und Erziehungslager)
Seligmann Fritz * 31.12.1902 in Krefeld
Wohnort: Osnabrück, Stadtteil: Innenstadt, Straße: Johannisstraße 22
seit 1943 in einem Zwangsarbeiterlager in Bielefeld interniert
+ 10.03.1971 in Osnabrück
02.11.1940
Die Staatspolizeistelle Bielefeld kündigt am 2. November 1940 an, dass alle Juden
zwischen 18 und 55 Jahren zum geschlossenen Arbeitseinsatz herangezogen werden
sollen
12.03.1941
Martin Neugebauer wird am 12. März 1941 in Bielefeld verurteilt, da er antijüdischen
Äußerungen widersprochen hatte
04.04.1945
Am 4. April 1945 näherte sich die 3. US-Panzerdivision der Stadt vom Süden her und konnte Bielefeld nahezu kampflos einnehmen. Den Amerikanern folgten knapp eine Woche später die Engländer und richteten eine Militärregierung ein.
Nach 1945
Die Zeit nach dem Krieg war durch eine allgemeine Aufbruchstimmung geprägt. Viel zerstörte historische Bausubstanz wurde durch moderne Bauten ersetzt, die der Stadt ein völlig neues Gesicht gaben. Die am Boden liegende Industrie wurde binnen weniger Jahre wieder aufgebaut und es begann ein lebhafter wirtschaftlicher Aufschwung. Die Textilindustrie verlor jedoch immer mehr an Bedeutung, während sich die Stadt, wie viele andere Großstädte, zu einem Dienstleistungszentrum entwickelte. Bielefeld wurde außerdem eine Garnisonstadt der Britischen Rheinarmee.
1973 wurde Bielefeld im Rahmen des Bielefeld-Gesetzes mit den Städten und Gemeinden des Kreises Bielefeld mit Ausnahme weniger Gebiete zu einer neuen kreisfreien Stadt zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurde der Kreis Bielefeld aufgelöst. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg damit auf über 300.000 Bürger. 1991 wurde die Stadtbahn Bielefeld nach über zwanzigjähriger Bauzeit mit ihren Innenstadttunneln in Betrieb genommen.
Personenverzeichnis
1673
Prinz Carl Philipp von Brandenburg (Sohn von Friedrich Wilhelm von Brandenburg) 1675: Prinzessin Dorothea von Brandenburg (Tochter von Friedrich Wilhelm von Brandenburg)
1862–1918
August Oetker Unternehmer entwickelte hier das Backpulver Backin
1877
Friedrich von Bodelschwingh der Jüngere, Leiter der v. Bodelschwinghschen Anstalten
1889
Ernst Reuter, Regierender Bürgermeister von Berlin, lebte zu Beginn seiner SPD-Mitgliedschaft kurzzeitig in Bielefeld
1916
Rudolf-August Oetker, Unternehmer, Enkel des Firmengründers August Oetker
1923
Veronica Carstens, Medizinerin und Witwe des ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens
1947
Irmgard Möller, ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion
1956
Christina Rau, Politologin und Witwe von Altbundespräsident Johannes Rau
* 1944
Gerhard Schröder Altbundeskanzler (SPD) machte 1966 sein Abitur in Bielefeld
Täter und Mitläufer 1933-1945
SS-Sturmbannführer u. Kriminalrat
Altekrüger Otto
* 04.02.1899 in Ilsenburg
+ 22.10.1943 Kassel
letzter bekannter Wohnort: Kassel Moltkestraße
vor 1945 Angehöriger der Gestapo
SS-Rottenführer
Damerau Max
letzter bekannter Wohnsitz: Bielefeld
vor 1945 Angehöriger des SS-Sturm 4/66
Arzt im Euthanasie-Programm
Gorgaß Hans Bodo (Tarnname Dr. Kramer)
* 19.06.1909 in Leipzig
+ 10.10.1993 in Bielefeld
unter dem Falschnamen Dr. Gerber 1945-1946 privat-wissenschaftlich an der Universitätsklinik Heidelberg, ab 1958 wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens
SS-Scharführer
Gäsing Gustav (Adolf)
* 25.05.1892 in Bielefeld
† 31.01.1974 in Bielefeld-Gadderbaum
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. NL Charlottengrube
SS-Scharführer
Grimmig Werner
letzter bekannter Wohnort: Bielefeld
vor 1945 Angehöriger des 3/82. SS-Standarte
SS-Oberscharführer
Quakernack Walter
* 09.07.1907 in Senne (Bielefeld)
† 11.10.1946 in Hameln (gehängt)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz, NL Hannover-Mühlenberg, KL Bergen-Belsen u. NL Laurahütte
SS-Unterscharführer
von Greig Nikolaus (Nicolai)
* 21.04.1896 auf Gut Loesen in Litauen
† 10.05.1971 in Bielefeld
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz, KL Monowitz u. NL Althammer
gefallene der Gemeinde 1938-1945
Hauptmann und Ic Karl Schwabedissen (Infanterie Regiment 16, 22. Infanterie-Division)
* 27.06.1910 Westher/Bielefeld + 13.09.1941 Preobrashenka ca.1km westl. Hf. b. Perekop
mit PKW in die russischen Linien verirrt, vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte in Sewastopol - Sammelfriedhof überführt worden
NS-Archiv des MfS, Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt
Obj. 14 ZD 54/4732
Strafnachricht (A) des öffentlichen Anklägers beim Spruchgericht Bielefeld über den Studienrat Alfred Johannes Jope, geb. 20.07.1904, wegen politischer Tätigkeiten, vom Juli 1948 mit einem Tilgungsvermerk vom 1. Februar 1958
Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind.
A
Ahrendt Alfred * 20.03.1883 Bielefeld Wohnort Bielefeld und Minden + 08.05.1945 für tot erklärt |
dep. 13.12.1941 Münster – Ghetto Riga |
Ahrndt Alfred *10.03.1913 Bielefeld Wohnort Minden verschollen |
dep. 13.12.1941 Münster – Ghetto Riga |
Bo
Boas Gustav |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |
Boas Henriette (geb. Strauß) |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |
Bu
Buchholz Bernhard (Janet) |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |
Buchholz Irmgard (Irma) (geb. Hellwitz) |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |
D
Davids Berta (Bertha) geb. Sachs * 25.02.1868 Bielefeld Wohnort Billerbeck Bahnhofstr. 12 und Ahaus i.Westf. + 12.01.1943 Ghetto Theresienstadt |
dep. 31.07.1942 Münster – Ghetto Theresienstadt |
Davidsohn Benni (Albert) |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |
Davidsohn Erna (geb. Goldschmidt) |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |
Davidsohn Vera |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |
Gol
Goldstein Emilie geb. Nordheim * 12.07.1861 Werl Wohnort Geldern, Bielefeld i.Westf. Ortsteil Schildesche + 03.02.1943 Ghetto Theresienstadt |
dep. 31.07.1942 Münster – Ghetto Theresienstadt |
Goldstein Georg * 06.07.1895 Werther i.Westf. Wohnort Bielefeld, Bogota, Medellin, Baranquila (Kolumbien) + 19.05.1955 Tegernsee |
emigrierte im Januar 1936 nach Bogota (Kolumbien) 1949 kehrte er aus Gesundheitsgründen nach Bielefeld zurück und wurde dort Landgerichtsrat |
Goldstein Regina geb. Nordheim * 1870 Geldern Wohnort Geldern, Bielefeld und Bogota (Kolumbien) + 25.05.1946 Kolumbien |
emigrierte im Januar 1936 mit ihrer Familie nach Bogota (Kolumbien) |
Gum
Gumpert Rudolf * 11.12.1901 Bielefeld |
Asheville (Berlin) North Carolina (USA) . Emigration 1936 Berlin - New York Todesdatum/-ort 00.10.1970 Asheville/ North Carolina |
Gru
Grünewald Leonhard (Leo) * 18.08.1921 Bielefeld |
Bielefeld Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld . Deportation 1942 Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort verschollen |
Grünewald Margot * 12.06.1926 Bielefeld |
Bielefeld Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld . Deportation 1942 Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort verschollen |
Grünewald Selma geb. Wolf * 08.03.1890 Südlohn i.Westf. |
Bielefeld Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld . Deportation 1942 Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort verschollen |
H
Hartogsohn Meta * 09.04.1882 Bielefeld Wohnort Minden |
|
Heymann Rosa geb. Wolff * 27.02.1891 Südlohn i.Westf. |
Bielefeld Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld . Deportation 13.12.1941 Münster – Ghetto Riga überstellt 1943 Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort verschollen |
La
Landau Karl |
Bielefeld (Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld) |