SS-Obersturmführer d. Reserve

* 30.06.1905 in Appersdorf (Elsendorf)
† 28.05.1946 in
Landsberg am Lech (gehängt)

Reichsdeutscher

8 Klassen Volksschule

Beruf: Hausleiter

1928
seit 1928 verheirat (fünf Kinder)

ab 00.11.1928 (01.02.1932)
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 104 083)

ab 01.01.1931
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 5 630)
(Dienst in der 34. SS-Standarte in Weilheim)

ab 00.03.1933
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

ab 30.01.1933
Angehöriger der Wachmannschaft im KL
Dachau
(Mitglied der Wachmannschaften und SS-Blockaufseher im Block 6)
(In der Häftlingsbaracke Nummer 6 waren die jüdischen Häftlinge inhaftiert)
(hier lernte er Weiß Martin kennen, mit dem er in seiner weiteren Laufbahn mehrmals zusam-
menarbeitete.)

31.08.1937
Entlassung aus den Bewaffneten Verbänden der SS

00.08.1937
Beförderung zum SS-Hauptscharführer (Allgemeine SS)

ab Sommer 1937
Heimleiter des Lindenhofs der Herzogsägmühle, einer Anstalt für Nichtseßhafte
(Zwischen 1936 und 1945 war dies ein Modellprojekt der Zwangsfürsorge, mit der der Landesverband für Wander- und Heimatdienst Bayern (LVW) zur Erfassung, Verfolgung und Vernichtung von als asozial stigmatisierten Menschen beitrug. Auch nach seiner Zeit in Herzogsägmühle hielt Schöttl in zahlreichen Briefen Kontakt zum LVW.)

25.03.1938
SS Befehlsblatt 1938
6. Jahrgang Nummer 3/38
Berlin, den 25.03.1938
Der SS-Oberscharführer Schöttl Vinzenz, 11/34. SS-Standarte, beteiligte sich in hervorragender Weise an der Bekämpfung eines Großbrandes. Dem ruhigen und besonnenen Eingreifen dieses SS Angehörigen war es in erster Linie zu verdanken, daß die Löschaktion richtig eingesetzt wurde und dadurch das Großfeuer auf seinen Herd beschränkt blieb.
Der mutige und selbstlose Einsatz des SS Mannes wird lobend anerkannt.
Der Chef des SS Hauptamtes

11.09.1938
Beförderung zum SS-Untersturmführer (Allgemeine SS)

ab 1939
wieder Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

ab 1940
Angehöriger der Lagermannschaft im
Ghetto Lublin
(m Frühjahr 1940 kam er als Zugführer zur Nachrichtenabteilung der SS-Toten-
kopfstandarten nach Lublin, danach zum Wachsturmbann
Oranienburg)

ab 00.06.1940
Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Neuengamme
(2. Wachkompanie)
1942 wurde Vinzenz Schöttl dort Adjutant des Kommandanten Martin Weiß, den er
bereits aus der Zeit im KZ Dachau kannte.

Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Majdanek

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz
(von Juli 1942 bis zur Evakuierung des KL Auschwitz am 18. Januar 1945 war Schöttl Schutzhaftlagerführer im KZ Auschwitz III
Monowitz.

30.01.1941
Beförderung zum SS-Untersturmführer (Waffen SS)

21.06.1942
Beförderung zum SS-Obersturmführer (Waffen SS)

16.07.1942
Kommandant Rudolf Höß informiert die SS-Angehörigen des Standorts, daß SS-Obersturmführer d. Reserve der Waffen-SS Schöttl Vinzenz die Leitung des Kommandos Buna-Werke übernommen habe. Er sei für die Sicherung und Beförderung des Kommandos verantwortlich

03.02.1945
Ab dem 3. Februar 1945 wurde Schöttl als stellvertretender Lagerkommandant unter Otto Förschner zum KZ-Außenlagerkomplex Kaufering des KZ Dachau versetzt. Schöttl, der im KZ-Außenlager
Kaufering III – Kaufering auch für die Arbeitseinteilung zuständig war, verblieb in dieser Funktion bis zur Räumung der Lager Ende April 1945

00.04.1945
Nach der Räumung des Lagers flüchtete er und schloss sich bei Weilheim der 5. SS-Panzergrenadier-Division „Wiking“ an.

Schöttl wird in Bad Aibling von der US-Armee verhaftet

15.11.1945
Am 15. November 1945 wurde Schöttl im Dachau-Hauptprozess, der im Rahmen der Dachauer Prozesse stattfand, als Kriegsverbrecher von einem US-amerikanischen Militärgericht angeklagt

13.12.1945
am 13. Dezember 1945 mit 35 weiteren Mitangeklagten zum Tod durch den Strang verurteilt. Beim Urteil wurden als individuelle Exzesstaten bei Schöttl die Misshandlung von Häftlingen sowie die Erschießung eines Häftlings berücksichtigt.

28.05.1946
Das Urteil wurde am 28. Mai 1946 im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg vollstreckt

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (01.09.1942)
SA-Sportabzeichen in Bronze
Deutsches Reichssportabzeichen in Silber
SS-Totenkopfring
Julleuchter