SS-Obersturmbannführer

* 16.10.1895 in Füssen
+ 26.06.1946 in
Schwabach

vierter Sohn eines katholischen Schreiners
(mit zwölf Jahren Vollwaise)
Kurz vor dem sechsten Geburtstag starb seine Mutter bei der Geburt des fünften Kindes
Er kommt bei einer Bauernfamilie unter die ihn die Schule abbrechten läßt und ihn in die Lehre zum Schäfer schickt

zweimal verheiratet
(ein Sohn starb 1929 achtjährig an Masern)

Volksschule

Lehre zum Schäfer

Ausbildung zum Bergführer

08.08.1914 - 12.01.1919
Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg
(Aus seiner Personalakte geht hervor daß er dreimal verwundet wurde und zwei langwierige Krankenhausaufenhalt hatte. Da er auch an der Schlacht um Verdun teilnimmt wird er auch dort verwundet; ein Unglück überlebt er als ein Munitionsbunker explodiert wobei mehr als 100 Mann getötet werden. Er erhält das Eiserne Kreuz zweiter Klasse (EK II) und kehrt nach dem Kriegsende nach Bayern zurück.)

1919 - 1920
Zollangestellter in einem Amt in Garmisch-Partenkirchen

00.03.1919
Im März 1919 heiratet er und zwei Jahre später wird ein Sohn geboren der mit acht Jahren 1929 an Masern stirbt. Die Ehe geht in die Brüche und Koegel wird geschieden. Nun geht er als Ehrenamtlicher zur SS versucht aber gleichzeitig noch einmal in die bayrische Grenzpolizei aufgenommen zu werden aber seine Verurteilung aus dem Bankrott seines Ladens steht dem entgegen.

1922 - 1926
Geschäftsinhaber eines Souvenirladens
Nach vier Jahren mußte er den Laden wieder schließen was aber in einem betrügerischen Bankrott endet aber die entsprechende gerichtliche Verurteilung lautet auf eine Bewährungsstrafe. Jahre später schreibt er in einer Rückschau auf sein Leben daß der Verkauf des Ladens für ihn ein bitterer Verlust gewesen sei.

Handelsvertreter einer Firma für Skiausrüstungen
(Später kehrt er nach Füssen zurück. Und aus Mangel an einer besseren Gelegenheit arbeitet er in der Fabrik in der auch schon sein Vater gearbeitet hat. Und hier steigt in ihm ein Gefühl der Verbitterung und Enttäuschung auf weil er sieht daß er aus seinem Leben nichts besseres fertigbringt)

Mitglied im nationalistischen Bund Oberland

Mitglied im Völkischen Bund

00.10.1931
Eintritt in die SA

02.05.1932 der
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 1 179781)

01.06.1932
Wechsel von der SA zur SS (Mitglieds Nu. 37 644)

01.07.1932
Beförderung zum SS-Scharführer

08.03.1933
Beförderung zum SS-Oberscharführer

ab 11.04.1933
Angehöriger der Wachmannschaft im KL
Dachau
(Stellvertreter des Wachtruppführers Michael Lippert)
(Er gilt ab jetzt als ein gehorsamer "Schüler" von Theodor Eicke bezüglich der Lagerführung nach strengsten Maßstäben. Im Januar 1934 besucht Heinrich Himmler mit Angehörigen der Reichsleitung der NSDAP das KZ Dachau. Himmler zeigt sich über die Rolle von Koegel so erfreut daß er ihn noch im Lager rückwirkend zum 1. Januar 1934 zum SS-Sturmführer befördert.)

00.01.1934
Beförderung zum SS-Obersturmführer
In der Wachtruppe Oberbayern der SS wird Koegel am 10. März 1935 SS- Hauptsturmfüher in der Funktion eines Hudertschaftführers.

1935
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer

10.03.1935
In der Wachtruppe Oberbayern der SS wird Koegel am 10. März 1935 SS-Hauptsturmfüher in der Funktion eines Hundertschaftführers.

01.04.1936 - 00.01.1937
Lageradjutant im KL
Columbia-Haus.

00.01.1937 - 00.09.1938
Lageradjutant im KL Dachau

00.09.1938 - 00.05.1939
1. Schutzhaftlagerführer im F.KL
Lichtenburg

00.05.1939 - 00.08.1942
Lageradjutant im KL
Ravensbrück (am 00.01.1940 durch das SS-Personalhauptamt zum Lagerkommandanten ernannt)

1942
Beförderung zum Obersturmbannführer

20.08.1942 - 00.01.1943
Kommandant des KL
Lublin-Majdanek

00.01.1943 - 00.04.1945
Kommandant des KL
Flossenbürg

08.04.1945
Am 8. April 1945 führte der SS-Standartenführer Walter Huppenkothen im Auftrage von Ernst Kaltenbrunner ein SS- und Polizeigerichtsverfahren in Form eines Standgerichts gegen Wilhem Canaris, Hans Oster, den Heereschefrichter Dr. Karl Sack, Hauptmann Gehre und den Pastor Dietrich Bonhoeffer aus.
Das Standgericht bestand aus dem Vorsitzenden, dem SS-Richter Dr. Otto Thorbeck, aus Max Koegel und einer weiteren bisher nicht bekannten Person. Huppenkothen hatte die Funktion des Anklägers inne. Während der Verhandlung wurde Canaris körperlich schwer mißhandelt wie zuvor in seiner Zelle. Huppenkothen beantragte wegen Hoch- und Landesverrats in allen Fällen die Todesstrafe und das Standgericht bestätigte den Antrag.
Die Hinrichtung fand morgens am 9. April 1945 zwischen 6 und 7 Uhr statt wobei sich um die Demütigung der Widerstandskämpfer noch zu steigern alle Opfer nackt ausziehen mußten durch Aufhängen statt. Huppenkothen wohnte der Hinrichtung bei.

1945
Er war mit der schnellen Zunahme der Außenlager, den kriegsbedingten Organisationsproblemen, dem Auftreten von Seuchen und dem Mangel an Lebensmitteln überfordert und versuchte diese Unfähigkeit durch bewußte Brutalität gegenüber den Häftlingen zu kompensieren. Koegel, der noch einen ,,Todesmarsch" in Richtung Straubing leitete, tauchte nach der Befreiung mit falscher Identität unter

00.04.1945
Führer eines Evakuierungsmarsches im April 1945 über Cham nach Straubing

nach 1945
Koegel tauchte nach Kriegsende mit den Ausweispapieren eines vormaligen KZ-Häftlings bei einem Landwirt unter, wurde aber im Juni 1946 durch Angehörige der US-Armee in Bayern verhaftet. Während der Haft im Gefängnis Schwabach beging er am 26. Juni 1946 Suizid durch Erhängen.

01.07.1946
Am 1. Juli 1946 meldet die "Neue Zeitung" (eine amerikanische Zeitung der Besatzungsmacht für die deutsche Bevölkerung) Nr. 52 auf Seite 3:
"Der letzte Kommandant dieses Konzentrationslagers (Flossenbürg) Max Kögel der kürzlich in einem kleinen Dorf bei Nürnberg verhaftet worden ist verübte in seiner Nürnberger Gefängniszelle Selbstmord . ."

Karl Mathoi, Lagerältester im KL Flossenbürg
der Kommunist Karl Mathoi aus der oberbayerischen Stadt Füssen wurde im Oktober 1943 Lagerältester im KL Flossenbürg.
Damit hatte es folgende Bewandtnis:
Ein Bruder Karl Mathois war mit dem aus Füssen stammen den neuen Lagerkommandanten von Flossenbürg, Max Koegel, bekannt und bat diesen, die Freilassung seines Bruders Karl zu erwirken. Die Reaktion Koegels bestand darin, daß er Karl Mathoi aus Auschwitz anforderte und ihn - gegen seinen Willen - zum Lagerältesten von Flossenbürg machte. "Es ist bekannt, daß er sich mit der 'grünen Lagerprominenz' angelegt hat. Rücksichtslos ging er gegen die Privilegien dieser grünen Kapos im Lager vor: Er zerschlug ihre Schwarzhändlerringe; er versuchte insbesondere die homosexuellen Umtriebe bestimmter Funktionshäftlinge zu beseitigen (viele Kapos hielten sich nämlich eine junge 'Freundin'). Aber insgesamt scheiterte Mathoi doch am vereinigten Widerstand der kriminellen Grünwinkel. Zugleich wurde er in ständige Auseinandersetzungen mit dem Schutzhaftlagerführer verwickelt.
Im Gegensatz dazu steht die vom Oktober 1945 datierte Beurteilung des ehemaligen "Blaupunkts" Harry Naujoks: "Vorübergehend gab es zweimal politische Lagerälteste, die aber auch an dem BVer-Kurs nichts änderten, sondern selbst das Lager terrorisierten." Dieser scheinbare Widerspruch erklärt sich ganz wesentlich aus der Persönlichkeitsstruktur des Karl Mathoi und aus der komplizierten Situation, in der sich dieser befand.
Karl Mathoi stammte aus einfachen Verhältnissen und hatte sich "seinen kargen Unterhalt als Maultierpfleger und Forsthüter" verdient. Durch eine harte Kindheit und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zum Kommunisten geworden, kam der trotz seiner Parteimitgliedschaft eher eigenbrötlerisch veranlagte Mathoi nach den Erlebnissen von Auschwitz mit stark zerrütteten Nerven in Flossenbürg an. Hatten sich in seinem Charakter Gutmütigkeit und eine für manche Gegenden Bayern vielleicht charakteristische Halsstarrigkeit ursprünglich einmal die Waage gehalten, so wurde unter den Existenzbedingungen der KZ-Haft der zuerst genannte Charakterzug wohl nahezu zwangsläufig mehr und mehr durch den zweiten überlagert. In seinem an den Interessen der Masse der Häftlinge orientierten Kampf gegen Lebensmittel-Diebstähle, gegen homosexuelle Verhältnisse und gegen die Mißachtung von Hygiene-Vorschriften schlug er schließlich nicht nur auf die privilegierten und korrumpierten Funktionshäftlinge aus den Reihen der "BVer" ein, sondern auf alle, die sich seiner Ansicht nach an den Interessen der Gemeinschaft vergingen, und zwar auch dann, wenn sie nicht aus Egoismus, sondern aus nackter Verzweiflung gehandelt hatten. Dieses Vorgehen und sein schwieriger, nicht eben bequemer Charakter führten dazu, daß er auch für die meisten der illegal arbeitenden Kommunisten untragbar wurde. Dabei wirkte sich
vermutlich auch der Umstand aus, daß letztere sich zu einem großen Teil aus der früheren politischen Tätigkeit oder aber aus der gemeinsamen Haft in Sachsenhausen kannten, während Karl Mathoi für sie ein völlig Unbekannter war.
Die tragische Figur des Karl Mathoi, von dem zahlreiche Beweise persönlichen Mutes im Kampf gegen die SS-Lagerleitung überliefert sind ,stand somit vor einer für ihn schier unlösbaren Aufgabe. Bald saß er zwischen allen Stühlen: zwischen der SS und den Häftlingen, zwischen Ausländern und Deutschen, zwischen "Rot" und "Grün". Nachdem er sich geweigert hatte, ein Arbeitskommando ohne Frühstück loszuschicken, erhält er vom Lagerkommandanten Kögel einen Faustschlag ins Gesicht, er wird in den Steinbruch geschickt und in seiner Funktion als Lagerältester durch einen Kriminellen ersetzt.