Auschwitz

Auf Befehl des Chefs der Sipo u. SD Krakau werden 65 „Häftlinge“ aus dem Gefängnis Montelupich in Krakau ins KL Auschwitz deportiert. Die ins Lager übernommenen „Häftlinge“ erhalten die Nummern 1355 - 1419. Nach Aussagen ehemaliger Häftlinge erhielt jeder angekommene zur Begrüßung eine Prügelstrafe von 25 Schlägen verabreicht. Die Strafe wurde vor dem Block 16 ausgeführt. Die Prügelstrafe führte, neben anderen, der Rapportführer Gerhard Palitzsch aus. (Es handelte sich um eine SS Typische Racheaktion, In diesem Fall für die Flucht von Stanislaw Marusarz, einem bekannten polnischen Skispringer, der aus dem Gefängnis Montelupich in Krakau geflohen ist. Die Flucht geschah am 8. Juli 1940, damals entkamen aus der Todeszelle Nr. 87 drei Häftlinge: Stanislaw Marusarz, Aleksander Bugajski, Pseudonym «Halny», und Sadowski. Der vierte Flüchtling, der 18jährige Jablonski, wurde angeschossen.)

Namensliste

Martini Emil (Auschwitz Häftlingsnummer 1402)
* 13.03.1902 in Johanngeorgenstadt
Journast, SPD-Mitglied.
Ankunft Auschwitz aus dem Krakauer Gestapogefängnis Montelupich am 18.07.1940.
Zur Begrüßung erhält jeder 25 Stockschläge »mit daumenstarken Weidenstöcken, die vorher in Salzwasser geweicht waren«.
Herbst 1942 Blockältester im Häftlingskrankenbau (Block 21) des Stammlagers.
Aussage (Auszug):
»In der Schreibstube des HKB wurde in Tag- und Nachtschicht gearbeitet, um alle Todesmeldungen auszuschreiben. Lediglich die großen Sammeltransporte, die sofort ins Gas kamen, wurden bei uns nicht erfaßt. Jeder Schreiber von uns hatte eine Liste mit über hundert Todesursachen zur Verfügung, um nach diesem Schema entsprechende Todesurteile >zuteilen< zu können. Von den verstorbenen russischen Kriegsgefangenen, von den ca. 10000 im Lager waren, wurden lediglich die Nummern der Erkennungsmarken vermerkt. Namen interessierten bei diesen überhaupt nicht.«
Februar 1943 zur Wehrmacht entlassen.
Nach 1945 Journalist.