Herford
Geb.Datum
29.07.1925
Geb.Ort
Herford
Geb.Land
Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreis Herford
Schule/Ausbildung
Beruf
Familienstand
Eltern
Geschwister
Ehepartner
Kinder
Verwandtschaftsverhältnis
Adresse
Herford (Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreis Herford)
Emigration
Deportation
am 13.12.1941, 10 Uhr ab Münster - Osnabrück – Bielefeld ab 15 Uhr nach Riga, Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga am 15.12.1941 gegen 23 Uhr
überstellt am? nach Bergen-Belsen
Lager
Ghetto Riga, Bergen-Belsen
Sterbeort
Bergen-Belsen
Todestag
05.1945 Bergen-Belsen
Rechtsgrundlage
Bemerkungen
Eine unbekannte Person steckte dem Herforder Pastor und späteren Superintendenten des Kirchenkreises Herford Helmut Gaffron die Grundsteinlegungsurkunde für die Synagoge von 1852 zu, die dieser versteckte. Das Schriftstück ist allerdings heute verschollen.
In einem vertraulichen Bericht des damaligen Oberbürgermeisters bestätigte dieser offen die ablehnende Haltung der Bevölkerung. Bald nach der Brandstiftung sollte die Synagogenruine, die wohl noch hätte wiederaufgebaut werden können vermarktet werden. Die katholische Kirchengemeinde bot 22.000 RM für das gesamte Grundstück mit Bebauung, eine christlich-wissenschaftliche Vereinigung Herford bot 15.000 RM und begründete das niedrige Angebot damit, dass dieses Grundstück jüdischer Besitz war und es einer gründlichen Umgestaltung bedarf, um alle Spuren des Judentums auszulöschen.
Die Synagogengemeinde Herford bot der Stadt die beiden Grundstücke, die einen Einheitswert von insgesamt 45.200 RM besaßen, für 25.000 RM unter der Bedingung an, dass eine Anmietung des Gemeindehauses zum Zwecke der Abhaltung des Schulunterrichts und des Gottesdienstes für die nächsten fünf Jahre zugestanden würde. Statt auf diese Vorstellungen der jüdischen Gemeinde einzugehen, forderte die Kommune den sofortigen Abriss der Synagoge, der 1939 von der jüdischen Gemeinde selbst vollzogen werden musste. Die Stadt erwarb das Synagogengrundstück schließlich für 4.732 RM und wollte hier einen Parkplatz einrichten lassen.
Das Gemeindehaus blieb zunächst im Besitz der jüdischen Gemeinde. Rabbiner Lewin versuchte bis zu seiner Deportation 1941 ein Gemeindeleben aufrechtzuerhalten, indem er unter anderem nach dem Schulverbot für Juden Unterricht anbot.
Mit den Novemberpogromen 1938 begann die zweite Phase der Judenverfolgung, die gewaltsame Herausdrängung aus der Gesellschaft, mit dem Ziel der Auswanderung und der Enteignung jüdischen Vermögens. Ab Dezember 1941 folgte die planmäßige Vernichtung jüdischen Lebens.
In dem Transport am 13.12.1941 ab Münster - Osnabrück - Bielefeld nach Riga befanden sich nach Transportliste 1.031 deportierte Personen.
Berichte und Hintergründe Transport 13.12.1941 ab Münster
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