SS-Hauptscharführer

* 21.05.1921 in Hohenstein bei Aussig
† 11.07.1985 in
Hamburg-Harburg

Vater: Maurer

Beruf: Kaufmann

1936
Mittlere Reife

1936 - 1938
Ausbildung zum Einsteller

Umzug aus dem Sudetenland nach Bayern

ab 01.04.1938
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

1938
absolvierte bei der SS-Standarte Deutschland eine Infanterie- und Fernmeldeausbildung (Anschließend arbeitete er in der Telefonzentrale seiner Einheit)

01.04.1938
Beförderung zum SS-Schützen

00.10.1938
Teilnahme mit seiner Einheit an der Besetzung des Sudetenlandes

ab 1939
Ausbilder bei der 11. SS-Totenkopfstandarte

ab 00.05.1940
Angehöriger des Wachsturmbann im Kl
Sachsenhausen

zur Wachtruppe in das KL Neuengamme versetzt

00.07.1941
Versetzung in das KL
Groß-Rosen

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz

01.10.1941
Beförderung zum SS-Rottenführer

10.10.1941
Versetzung in das KL
Majdanek (zunächst bei der Fernmeldestelle der Kommandantur im Zentrum der Stadt)

ab Frühjahr 1942 war er direkt im KZ Majdanek als Mitglied der Schutzhaftlagerabteilung tätig. Seine Aufgaben umfassten die karteimäßige Erfassung der neu ankommenden Häftlinge, die Todesmeldungen und täglichen Belegzahlen sowie den Postdienst. Nach dem Übergang der Registratur an Funktionshäftlinge oblagen ihm die Beurteilung von deutschen Funktionshäftlingen und die Teilnahme an der Vernehmung von Häftlingen durch den Schutzhaftlagerführer Anton Thumann. Laurich war für die Abholung der zur Exekution durch Erschießungskommandos vorgesehenen Häftlinge verantwortlich und wurde wegen seiner Teilnahme an Einzelerschießungen auch „Todesengel“ genannt. In „verschärften Verhören“ übernahm Laurich zunehmend die Leitung, misshandelte Häftlinge durch Schläge mit der Faust oder auch durch Peitschenhiebe ins Gesicht

00.09.1942
Hochzeit (aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor)

1942
wegen militärischem Diebstahl und Schmuggel zu einer zweimonatigen Haftstrafe verurteilt

00.03.1944
Im März 1944 geriet er erneut im Rahmen der Ermittlungen gegen Karl Otto Koch in das Visier des SS-Richters
Konrad Morgen

00.05.1944
Wegen Unterschlagung in der Arrestabteilung des KZ Buchenwald inhaftiert (vom SS- und Polizeigericht Kassel zu einer kurzzeitigen Haftstrafe verurteilt

ab Frühjahr 1945
kurzzeitig in der Ergänzungskompanie der Waffen-SS im KZ
Buchenwald tätig und arbeitete anschließend noch als Kurier bei dem SS- und Polizeigericht Priem am Chiemsee

Nach Kriegsende geriet Laurich im Harz in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er jedoch fliehen konnte. Danach kehrte er zu seiner Ehefrau zurück und arbeitete sowohl in der Landwirtschaft, als auch als Fahrer für die britische Armee.

In den 1950er Jahren war er zunächst als reisender Seifenhändler tätig und machte sich 1957 in Hamburg mit einer Drogerie selbstständig. Bis in die 70er Jahre betrieb er ein kleines Seifengeschäft in Jork/Altes Land, nahe Hamburg. Im Rahmen der Ermittlungen bezüglich der Verbrechen im KZ Majdanek Mitte der 1970er Jahre wurde Laurich vor dem Landgericht Düsseldorf im Majdanek-Prozess zunächst wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Laurich, der im Juni 1979 wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen wurde

Landgericht Düsseldorf(8 Ks 1/75)
Urteil:30.6.1981
Angeklagt: Emil Laurich: acht Jahre Haft wegen Beihilfe zum Mord in fünf Fällen
Gesamtfreiheitsstrafe von acht Jahren wegen gemeinschaftlicher Beihilfe zum Mord in fünf Fällen (Mitwirkung an der gruppenweisen Erschießung von Männern, Frauen und Kindern in der Nähe des so genannten neuen Krematoriums bei fünf Exekutionen)
Emil Laurich beklagt: »Wir waren jetzt fünfeinhalb Jahre vor’m Gericht, und die Richter, die unter Hitler Richter waren, die laufen heute alle frei herum und kriegen ihre hohen Pensionen. Und wir kleine Hasen, wir sitzen hier.«