Stammlager des Konzentrationslagers Groß-Rosen

Beschreibung

Polen, Verwaltungsbezirk Niederschlesien, Landkreis Świdnica

Eröffnung
02.08.1940 als Außenlager des KZ Sachsenhausen, ab 01.05.1941 eigenständiges Konzentrationslager

Schließung
Die Häftlinge wurden im Februar 1945 in verschiedene KZ evakuiert

Deportationen
Erster Transport mit 100 männlichen deutschen und polnischen Häftlingen aus Sachsenhausen am 02.08.1940

Häftlinge
Die Gesamtzahl der Häftlinge von Groß-Rosen und seinen Nebenlagern wird auf etwa 120.000 beziffert, von denen etwa 40.000-45.000 Menschen bis 1945 ums Leben kamen.

Geschlecht
Männer

Einsatz der Häftlinge bei
DESt (Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH)

Art der Arbeit
Arbeit im Steinbruch

Namensliste der Täter

Bemerkungen
Als im Februar 1945 die sowjetische Armee das KZ Groß-Rosen besetzte, wurde die Kommandantur des Hauptlagers in das Außenlager Reichenau verlegt, von wo die übrig gebliebenen Außenlager geleitet wurden. Im KZ Groß-Rosen waren auch Arbeitserziehungs-Häftlinge untergebracht.

01.05.1941

Am 1. Mai 1941 wurde aus dem Arbeitslager das selbständige KL Grofl-Rosen. Zu diesem Zeitpunkt zählte es 722 Häftlinge, davon 271 Polen, 255 deutsche Berufsverbrecher, die meist zu Funktionshäftlingen (KAPOs etc.) ernannt wurden, 110 deutsche und tschechische politische Schutzhäftlinge, 73 Asozialeì, 7 Ausweisungshäftlinge, 2 Homosexuelle, 1 Bibelforscher, 1 Emigranten und zwei nicht näher bezeichnete
Personen.

24.08.1942

Mit diesem Transport wird 1 "Häftling" aus dem KL Groß-Rosen ins KL Auschwitz überstellt. Nach der Übernahme ins KL Auschwitz erhält der Übernommene "Häftlinge" die Häftlingsnummer 61276

23.09.1943

am 23.09.1943 werden in einem Transport 300 "Häftlinge" vom Konzentrationslager Groß-Rosen zum Konzentrationslager Buchenwald transportiert.

11.12.1944

SS-Hauptsturmführer Dr. Entress meldete der Kommandantur Groß-Rosen am 11. Dezember 1944 die Geburt eines Mädchens: „Gelegentlich des Besuches im Arbeitslager Christianstadt wurde festgestellt, daß der Häftling 51.714 Fuchs (Vorname unleserlich, gemeint ist Rosalia
Fuchs, die nach dem Krieg eine Aussage ablehnte) am 03.11.1944 ein gesundes Mädchen
entbunden hat“.

02.02.1945

Am 02.02.1945 erreichen die Überlebenden eines "Todesmarsches" das Lager Groß-Rosen. Diese Menschen kommen überwiegend aus der Region Blachownia. Sie waren zuvor in den Lagern: Blechhammer (Nebenlager des KZ Auschwitz), Neu-Dachs, Gleiwitz I, III und IV sowie verschiedenen Kommandos. Der Marsch hat am Sonntag den 21.01.1945 gegen Mittag das Lager Blechhammer mit ca. 5000 Mann (andere Quellen geben 4000 Mann an) verlassen. Sie sind nur leicht Bekleidet in Holzschuhe oder auch Barfuss. Es herrschen minus 12-18 Grad und Schnee, die Gefangenen bekamen jeweils 800 Gramm Brot, ein kleiner Teil von ihnen Margarine und Kunsthonig. Weitere 6000 aus den Nebenlagern müssen diesem Transport zugerechnet werden. Der Todesmarsch führte von Blachownia Slaska über Kole - Neustadt - Bad Ziegenhals (Głuchołazy) - Neisse - Ottmachau (Otmuchów) - Zabkowice Slaskie - Schweidnitz (Świdnica) und Striegau (Strzegom) ins KZ Groß-Rosen. Vielen Häftlingen erfroren Hände, Ohren und Zehen. Wer nicht marschieren oder das Tempo einhalten konnte, wurde erschossen. Während des Marsches hat die SS etwa 800 Häftlinge ermordet. Oft erschossen sie eine ganze Gruppe von solchen Häftlingen, die nicht nachgekommen konnten. Die meisten von den Häftlingen die das Lager Groß-Rosen lebend erreichen, werden von hier mit der Bahn in das KZ Buchenwald verschleppt. Im "Kleinen Lager" des KZ Buchenwald sind die aus den östlichen Lagern "evakuierten" Häftlinge einem Massensiechtum ausgeliefert.