SS-Oberscharführer

* 16.12.1915 in Hamburg-Altona
† 06.12.1948 in Krakau

Reichsdeutscher

Beruf: Arbeiter/Angestellter/Beamter

16.10.1929 - 16.12.1930
Mitglied der Hitlerjugend (HJ)

16.12.1930 - 01.04.1934
Mitglied der Sturmabteilung der NSDAP (SA)

ab 01.04.1934
Mitglied der Allgemeinen SS
(Dienst in der 8. SS-Standarte)
(Dienst im 6. Sturm der 3. SS-Standarte)

ab 16.05.1936
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

09.11.1937
Beförderung zum SS-Sturmmann

ab 00.00.1939
Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Sachsenhausen

01.09.1939
Beförderung zum SS-Unterscharführer

21.11.1940 - 19.02.1941
Vom 21. November 1940 bis zum 19. Februar 1941 war Claussen nachweislich als politischer Häftling im KZ
Buchenwald, die Gründe für die Einweisung ins Konzentrationslager sind jedoch unbekannt. Claussen selbst gab nach Kriegsende vor amerikanischen Vernehmern an, dass er u.a. wegen Fahnenflucht nach Buchenwald gekommen ist.

26.02.1942
Am 26. Februar 1942 wurde Claussen zur Verwaltung im KL
Auschwitz abgestellt, wo er als Sachbearbeiter der Sportgemeinschaft-SS Auschwitz tätig wurde

01.01.1944
Beförderung zum SS-Oberscharführer

ab 27.05.1944
Rapportführer (Unterschutzhaftlagerführer Abteilung III) im KL Auschwitz I
(Claussen war an der Erschießung von Häftlingen an der Schwarzen Wand, an Selektionen an der Rampe sowie schweren Misshandlungen bei Vernehmungen von Häftlingen in der Politischen Abteilung beteiligt)

20.08.1944 - 00.09.1944
Kommandant des NL
Tschechowitz-Bombensucherkommando
(Von Ende August bis Anfang September 1944 leitete Claussen ein Bombensuchkommando in Tschechowitz, wo etwa hundert Häftlinge nach einem Bombenangriff der Alliierten am 20. August 1944 zur Räumung der Trümmer, Bergung von Blindgängern und zu Reparaturen eingesetzt waren).

ab 00.09.1944
an die Front abkommandiert, zunächst nach Italien und später nach Ungarn

Nach Kriegsende befand er sich im Lazarett Försterheim, Gemeinde Sankt Gilgen. Dort gab er sich als ehemaliger KZ-Häftling aus und beklagte sich über die schlechte Behandlung durch die SS und deren Methoden. Durch die amerikanische Militärpolizei wurde er schließlich festgenommen, inhaftiert und vernommen. Er kooperierte mit den Vernehmern und verfasste im Herbst 1945 einen 120 Seiten langen Bericht über Auschwitz. Später wurde er wegen seiner im KZ Auschwitz begangenen Verbrechen als Mitarbeiter der Politischen Abteilung und Rapportführer nach Polen ausgeliefert, wo er noch vor seiner Verurteilung in der Untersuchungshaft verstarb.

Gerichtsverfahren nach 1945
13.03.1948
Anklageschrift der Staatsanwaltschaft bei dem Bezirksgericht in Kraków, Az.: XI Ds. 319/47

Laut einer Nachkriegsaussage von Claussens Vorgesetzten, dem Leiter der Politischen Abteilung Maximilian Grabner, war Claussen ein Vertrauter des Lagerkommandanten Rudolf Höß. Claussen soll Höß Informationen über Grabner zukommen haben lassen.