SS-Hauptscharführer

* 02.05.1913 in Albertshofen (Bayern)
† 20.10.1974 in Albertshofen (Bayern)

Reichsdeutscher

verheiratet

Vater: Hilfsarbeiter

Beruf: Anstreicher und Stukkateur

ab 29.05.1934
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

ab 1934
Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Dachau

29.05.1934
Beförderung zum SS-Schützen

20.03.1935
Beförderung zum SS-Sturmmann

25.03.1936
Beförderung zum SS-Rottenführer

31.07.1937
Beförderung zum SS-Unterscharführer

ab 1938
Blockführer der Strafkompanie im KL
Sachsenhausen

01.06.1938
Beförderung zum SS-Scharführer

ab 1941 Blockführer im KL
Flossenbürg

06.05.1942 - 28.12.1943
2. Arbeitsdienstführer (Kommandantur Abt. lila) im KL
Auschwitz

01.09.1942
Beförderung zum SS-Hauptscharführer

00.12.1943
Versetzung zum SS-Ersatzregiment

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
SS-Dienstauszeichnung nach 4-jähriger Dienstleistung (4. Stufe)
SS-Dienstauszeichnung nach 8-jähriger Dienstleistung (3. Stufe)
Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 (Ostmark-Medaille)
Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 (Sudetenland-Medaille)

30.01.1952
am 30. Januar 1952 wird Fries vom LG Nürnberg (1 Ks 1 / 52) wegen Verbrechen in Sachsenhausen zu 14 Jahren Haft verurteilt.

29.09.1960
am 29. September 1960 wird Fries aus der Haft entlassen.

00.04.1963
Im April 1963 legte die Strafverfolgungsbehörde nach nahezu vier Jahren Ermittlungsdauer in ihrer 700 Blatt umfassenden Schwurgerichtsanklage das Ermittlungsergebnis vor, stellte somit bei der für die Eröffnung von Schwurgerichtsverfahren zuständigen Strafkammer des LG Frankfurt am Main Antrag auf Eröffnung des Hauptverfahrens gegen 24 Angeschuldigte wegen Mordes. Die Verfahren gegen vier Beschuldigte, Fries, Rakers, Uhlenbroock und Staller, waren auf Antrag der Staatsanwaltschaft b. LG Frankfurt am Main durch Beschluss der 3. Strafkammer des LG Frankfurt am Main vorläufig eingestellt bzw. die Angeschuldigten außer Verfolgung gesetzt worden.

16.04.1963
Antrag vom 16.04.1963. Fries war nicht nachzuweisen, dass er sich mit Entscheidungsbefugnis an Selektionen auf der Rampe beteiligt hatte. Seine Einlassung, auf der Rampe nur Handwerker für Arbeitskommandos ausgesucht zu haben, war dem Beschuldigten nicht zu widerlegen. Die StA wertete Fries Tätigkeit auf der Rampe als Beihilfe. Da Fries bereits von einem Nürnberger Schwurgericht zu 13 Zuchthaus verurteilt worden war, eine mögliche erneute Bestrafung im Frankfurter Verfahren mithin »nicht ins Gewicht« fiel, erschien der StA die vorläufige Einstellung des Verfahrens nach § 154 StPO geboten.

Aussage des SS-Oberscharführers Schlupper Friedrich:
Wenn er am Tor stand, hatten alle Angst.

Aussage des SS-Oberscharführers Schmidt Max:
Dieser war ein Hüne von Gestalt. Wir hatten alle Angst vor ihm.

Aussage Fries Jakob (zum Rampendienst) nach 1945 vor Gericht:
Die Stärke der eintreffenden Häftlingstransporte schwankte zwischen 600 und 1000 Personen. Die Häftlinge, die ich auf Grund ihrer Berufsausbildung für die Arbeitskommandos benötigte, wurden von mir persönlich ausgesucht. Die Zahl schwankte zwischen 20 und 50 Häftlingen. Die anderen Häftlinge wurden dann alle nach Birkenau mit den Lkws in die Gaskammer abtransportiert. Natürlich weinten Frauen, wenn sie von den Männern getrennt abtransportiert wurden.«

16.07.1964
Aussage Fries Jakob am 16.07.1964 im 1. Frankfurter Auschwitz-Prozess (4 Ks 2/63) vor dem Landgericht Frankfurt am Main
Im Sommer 1942 bin ich nach Auschwitz gekommen. Nach circa vier Wochen wurde ich als Arbeitsdienstführer eingesetzt. In den ersten vier Wochen meines Aufenthalts wurde ich von Hössler eingewiesen.
Meine Funktion erstreckte sich nur auf das Stammlager.
(Aussage zum Rampendienst)
Ja, die Transporte sind eingelaufen und wurden dann ausgeladen und getrennt. Die Männer allein und die Frauen und Kinder allein. Dann wurden die Berufe aufgerufen, wie Maurer, Zimmerleute, Schlosser. Und diese, die sich dann gemeldet haben, die sind dann ins Stammlager gekommen, und alle anderen sind mit dem Lkw weggefahren nach Birkenau.
http://www.auschwitz-prozess.de/index.php?show=Fries-Jakob

Aussage des ehemaligen Auschwitz Häftlings Vrba in seinen Erinnerungen über seine Ankunft in Auschwitz:
Dann wurden wir von einem SS-Oberscharführer gemustert, einem der größten Männer, die ich je gesehen hatte, einem schroff aufragenden Berg von einem Mann, an die zwei Meter groß, beide Hände auf einen riesigen Knüppel gelegt. Es handelte sich um Jakob Fries, einen der brutalsten Männer, die Auschwitz, die Mutter so vieler Mörder, je hervorbrachte.