SS-Unterscharführer
* 22.10.1897 in Atzendorf (Merseburg)
† 04.11.1950 in Waldheim (hingerichtet)
vollständiger Name: Steinberg Karl Fritz
Reichsdeutscher
Beruf; Maurerpolier
Dienst in der Reichswehr (I Weltkrieg)
ab 1940
Mitglied der NSDAP
ab 31.03.1941
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. NL Ebensee
(Zunächst war er Wachmann im Konzentrationslager und nach kurzer Ausbildung ab Juli 1941 als Blockführer und danach zeitweise als Kommandoführer der Strafkompanie eingesetzt.)
(Leiter von Krematorien im KL Auschwitz-Birkenau)
01.07.1941
Beförderung zum SS-Sturmmann
01.12.1941
Beförderung zum SS-Rottenführer
Auschwitz, 4. Dezember 1941
Kommandanturbefehl Nr. 33/41
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1941 wurde der SS-Sturmmann d. Res. Steinberg Karl zum SS-Rottenführer d. Res. ernannt
01.09.1943
Beförderung zum SS-Unterscharführer
Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
Frontkämpferehrenkreuz (1914-1918)
Verwundetenabzeichen in Schwarz
Bulgarische Kriegserinnerungsmedaille 1915-1918
Westwall-Medaille
Ungarische Weltkriegs-Erinnerungsmedaille mit Schwertern und Helm
In den Waldheimer Prozessen war Steinberg als Kriegsverbrecher der Misshandlung von Häftlingen und Beteiligung an deren Erschießung beschuldigt. Er hatte Misshandlungen eingeräumt und zugegeben, acht polnische Häftlinge in Auschwitz zur sogenannten Sandgrube geführt zu haben, wo diese während seiner Anwesenheit erschossen worden waren. Aufgrund dessen wurde er durch die VII. Große Strafkammer des Landgerichts Chemnitz in Waldheim am 9. Juni 1950 zum Tode verurteilt. Durch das Oberlandesgericht Dresden wurde das Urteil bestätigt. Steinberg wurde In der Nacht vom 03. zum 04. November 1950 in Waldheim mittels einer Giftspritze hingerichtet.
12.04.1960
In Unkenntnis seiner Hinrichtung wurde im Zuge der Frankfurter Auschwitzprozesse durch die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Frankfurt am Main am 12. April 1960 Haftbefehl gegen Steinberg erlassen.
Gerichtsentscheidungen:
LG/BG Chemnitz 500609 Az. StKs1767/50
OLG Dresden 500703 Az. Ws1150/50