Frühes Konzentrationslager

Osthofen
Deutschland, Bundesland Rheinland-Pfalz, Landkreis Alzey-Worms

Eröffnung
15.04.1933

Schließung
24.05.1934

Häftlinge
"Schutzhäftlinge" Gegner des NS-Regimes

Geschlecht
Frauen und Männer

Einsatz der Häftlinge bei

Art der Arbeit

Täter:
SS-Rottenführer
Knobloch Ludwig (Ernst)
* 23.04.1908 in Worms
† 06.04.1973 in Osthofen
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Osthofen, KL Auschwitz, KL Sachsenhausen, KL Flossenbürg, KL Hinzert, KL Mittelbau-Dora u. KL Bergen-Belsen

SS-Hauptsturmführer
Ritzheimer Heinz
* 14.07.1900 in Worms
† 1964 in Worms (Krankenhaus)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Osthofen, KL Buchenwald, KL Lichtenburg, KL Dachau, KL Flossenbürg u. KL Auschwitz

Bemerkungen
Das Konzentrationslager wurde in einer ehemaligen Papierfabrik eingerichtet. Die Häftlinge mußten in Fabrikhallen und Pferdestätten hausen. Zur verschärften Haft wurden einige Häftlinge in der gegenüberliegenden Mühle, dem sogenannten Lager II eingesperrt. Die Bewachung erfolgte durch SS-Angehörige des SS-Sturmbanns II/33. Die Aufsicht hatte der Wormser Polizeipräsident Jost.

Verwaltet wurde das KZ Osthofen bis zum Herbst 1933 durch das Polizeiamt Worms. Verwaltungführer war von Anfang an der 1900 in Worms geborene Heinrich (Heinz) Ritzheimer.
Er war 1931 der NSDAP und der SS beigetreten und galt bei seinen Vorgesetzten als „sehr zuverlässiger, ehrlicher und strebsamer Führer“.
1934 wurde er zum SS-Sturmführer befördert. Während seiner gesamten Laufbahn kamen aber immer wieder Zweifel an seiner positiven Beurteilung auf. Im Juni 1934 wurde er mit der Auflösung des KZ Osthofen beauftragt. Er erhielt, wie alle ehemaligen SS-Wachleute des KZ, die keine anderen Einkünfte hatten, bis einschließlich März 1935 eine Aufwandsentschädigung von 100 RM monatlich. Ritzheimer trat jedoch zum 1. September 1934 bei der 33. SS-Standarte in Mainz eine bezahlte Stelle an, ohne dies der hessischen Landesregierung zu melden und bezog weiterhin die Aufwandsentschädigung als Angehöriger des Sonderkommandos Osthofen.
Auf die von Reichsstatthalter Sprenger daraufhin geforderte Rückzahlung wurde in Hinblick auf „die bedrängte Lage Ritzheimers“ verzichtet. Im August 1935 trat Ritzheimer in die SS-Toten-
kopfstandarte ein und wurde im Range eines Untersturmführers zum 2. Verwaltungsführer des KZ Dachau ernannt.
Quelle: Die Gedenkstätte KZ Osthofen

21.06.1933

Am 21.06.1933 trifft der am 13.06.1933 in einem Cafe in Frankfurt/Main von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftetete Politiker Dr. Carlo Mierendorff mit einem Sondertransport (Ez durch Gestapo) von Frankfurt am Main kommend im Konzentrationslager Osthofen ein.