Ghetto Aleksandrja (Oleksandrija)

Übersicht

Ukraine, Oblast Rivne, Raion Rivne

Eröffnung
Das Ghetto wurde Mitte August 1942 eingerichtet und umfasste über tausend Internierte
Am 23. September 1942 wurde das Ghetto abgeriegelt

Liquidierung
23.09.1943

Vor dem Krieg lebten etwa Juden in Aleksandrija, das waren drei Viertel der Bevölkerung. Die meisten Juden waren Handwerker oder waren Kleinhändler. Im Ort gab es eine jüdische Spar- und Darlehnskasse und eine Tarbut-Schule, die von den meisten jüdischen Kinder besucht wurde. Aus überlieferten Aufzeichnungen geht hervor, das im Ort für kurze Zeit eine Jeschiwa existierte.

September 1939 bis Juni 1941 war Aleksandrija unter sowjetischer Besatzung. Am 29. Juni 1941 wurde Aleksandrija von der deutschen Wehrmacht besetzt, bereits einen Tag später am 30. Juni 1941 begann die Ausbeutung der jüdischen Bevölkerung. Vom 01. bis 04. Juli halfen Bauern aus der Umgebung den Deutschen eifrig bei der Plünderung, mehrere Juden wurden ermordet.

Die Juden mussten wie in allen von den Deutschen besetzten Gebieten den "Judenstern" tragen, eine weitere Erniedrigung der Deutschen bestand darin, das die Juden Lösegelder zu zahlen hatten, auch wurden sie zur Zwangsarbeit eingezogen. (Mit der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnungspflicht der Juden“ mussten ab 19. September 1941 alle im "Deutschen Reich" lebenden Juden den „Gelben Stern“ tragen

Am 31. Juli 1941 wurden 85 Juden und unerwünschte Elemente durch Deutsche und ihre Verbündete erschoßen. In den folgenden Tagen kam es immer wieder zu Mißhandlungen und Morden an der jüdischen Bevölkerung.

Auf Anweisung der deutschen "Militärverwaltung" mußte am 02. September 1941 ein neunköpfiger Judenrat gebildet werden.

In der Nacht vom 23. September auf den 24. September 1942 gelang es etwa hundert Juden durch die Absperrung zu kommen, und der Schreckensherschaft der deutschen zu entkommen.

In den Morgenstunden (dies war die von den deutschen bevorzugte Zeit) des 24. September bestzten die Deutschen das Ghetto, trieben etwa 900 Juden aus dem Ghetto und ermordeten sie in Gräben in der Nähe der Ortschaft Swiacie (Swjatje)
Man zwang die Mitglieder des Judenrats, die Kleider der Ermordeten auf Lastwagen zu laden, anschließend wurden sie ebenfalls ermordet.

Am 28. Oktober 1942 wurden weitere 85 Juden in Aleksandrja erschossen, darunter Menschen, die man überredet hatte, ins Ghetto zurückzukehren, oder die man gefasst hatte.

Mitglieder der zionistischen Bewegungen in Aleksandrja gründeten später den Kibbuz Gal'on.