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Deutschland, Bundesland Brandenburg, Landkreis Oder-Spree, Gemeinde Steinhöfel, Ortsteil Neuendorf im Sande

Nationalsozialismus

Die Lehrerin Clara Grunwald wurde wegen ihrer jüdischen Herkunft Anfang 1933 mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Schuldienst entlassen. Auch wurde ihr jedes Engagement für die Montessori-Pädagogik verboten. Aber Clara Grunwald blieb nicht untätig. Sie organisierte im Untergrund mit den Quäkern, insbesondere mit ihrer jungen Freundin Clothilde Freiin Schenk zu Schweinsberg, die Ausreise von Juden aus Deutschland, versteckte Bedrängte in ihrer Wohnung oder bei Freunden, besorgte Lebensmittelkarten und dergleichen mehr. Sie selbst dachte nicht daran, Deutschland zu verlassen.

Im Oktober 1941 kam sie in das Landwerk Neuendorf im Sande, die von Martin Gerson und seiner Ehefrau Bertel, Clara Grunwalds Pflegetochter, geleitet wurde. In der Hachschara-Einrichtung unterrichtete sie die Kinder. Das von den Nazibehörden erlassene Schreibverbot umging sie mit viel Fantasie. So ließ sie beispielsweise die Kinder mit Stöcken in den Sand schreiben.

1942 begannen die ersten Deportationen aus dem Landwerk. Clara Grunwald wurde mit der letzten großen Gruppe mit dem 37. Osttransport in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie am 19. April 1943 eintraf. Es ist zu vermuten, dass sie sofort vergast wurde.

Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind

A

Altgenug Robert
* 11.05.1912
Norden
Wohnort Norden,
Berlin und Neuendorf im Sande
verschollen
dep. 1942 Konzentrationslager Auschwitz