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Übersicht

Deutschland, Bundesland Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Die Universitätsstadt Marburg ist die Kreisstadt des Landkreises Marburg-Biedenkopf in Hessen. Sie liegt am Ufer des Flusses Lahn. Den Namen Marburg verdankt die Stadt dem Umstand, dass hier früher die Grenze (mar(c)) zwischen den Territorien der Landgrafen von Thüringen und der Erzbischöfe von Mainz verlief.

Judenhaus
Barfüßertor 15 b
Judenhaus
Schwanenallee 15

19.06.1920

In Marburg werden 14 rechtsgerichtete studentische Zeitfreiwillige von der Anklage des Mordes an 15 Arbeitern im Rahmen der Aufstände in Mitteldeutschland freigesprochen.

08.11.1938

Am Vormittag des 8. November 1938 erschien der Kaufmann Samuel Bacharach bei der Ortspolizeibehörde der Stadt Marburg und erstattete Anzeige wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung an der in der Universitätsstraße gelegenen Synagoge. Die von der Kriminalpolizei noch am gleichen Tage vorgenommenen Feststellungen am Tatort ergaben, dass in der Nacht vom 7. auf den 8. November „unbekannte Täter“ neun Scheiben der Synagoge durch Steinwürfe zertrümmert hatten. Ferner fanden sich Spuren eines versuchten Brandanschlags mittels zweier mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllten Weinflaschen, deren Explosion jedoch außer einer „Schwärzung des Mauerteils“ keinen weiteren Schaden angerichtet hatte. Die Nachforschungen nach den Tätern, so der Bericht des ermittelnden Kriminalbeamten, seien „bis jetzt erfolglos“ geblieben, und auch seitens der Israelitischen Kultusgemeinde bestehe kein Interesse an einer eventuellen Strafverfolgung. Immerhin verfügte der stellv. Leiter der Ortspolizeibehörde, der Marburger Bürgermeister Voß, am 9. November 1938 noch eine Wiedervorlage des Berichts „zwecks weiterer Ermittlungen“.

Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind

Namensliste

Goldschmidt Jenny geb. Stern
* 28.10.1882 Marburg a. d. Lahn
Dresden
Sachsen, Direktionsbezirk Dresden, Kreisfreie Stadt Dresden
.
Deportiert 02.03.1943 ab Paderborn - Hannover - Erfurt – Dresden- Vernichtungslager Auschwitz Birkenau
zugestiegen 02. März 1943 abends Güterbahnhof Dresden-Neustadt

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Rottenführer
Reinders Werner
* 04.01.1921 in Marburg an der Lahn
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


Obermedizinalrat
Ritter Robert Dr. phi
* 14.05.1901 in Aachen
† 17.04.1951 in Oberursel (Kurklinik Hohemark)
vor 1945 nationalsozialistischer Rassentheoretiker
nach 1945 ärztlicher Leiter der Fürsorgestelle für Gemüts und Nervenkranke sowie der Jugendpsychiatrie in Frankfurt am Main


SS-Obersturmführer
Rohde Werner Dr. med. et. med. dent.
* 11.06.1904 in Marburg an der Lahn
† 11.10.1946 in Hameln (gehenkt)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Buchenwald, KL Auschwitz u. Natzweiler-Struthof