in Konzentrationslagern

14 f 1 hieß natürlicher Todesfall
14 f 2 hieß Freitod oder Tod durch einen Unglücksfall
14 f 3 hieß Erschießung auf der Flucht
14 f I hieß Exekution
14 f 13 hieß die Häftlings-Euthanasie

Abwanderung nach dem Osten

Arbeitseinsatzverbringung nach dem Osten

Altgoldes jüdischer Herkunft

Arbeitsdienst =
Arbeitsamt“ des Lagers

auf der Flucht erschossen =
das Passieren der SS-Postenkette während der Arbeit. In solchen Fällen wird der Häftling sofort von den SS-Posten erschossen. Die Lagerleitung bezeichnet dies als Erschießen «auf der Flucht»; das geschieht tagsüber. In solchen Fällen werden sogar offizielle Protokolle angefertigt, und Leichenträger tragen die Leichen in die Leichenhalle.
oder
das Passieren einer verbotenen Zone innerhalb des Lagers, mit dem Ziel «in den Draht» zu gehen. Der Lagerzaun ist elektrisch geladen, und das Berühren des Stacheldrahtes ist tödlich. Die auf den Wachtürmen diensttuenden SS-Männer schießen sofort auf Häftlinge, die sich dem Lagerzaun nähern. Auch in solchen Fällen bezeichnet die Lagerleitung das Erschießen eines Häftlings als «auf der Flucht erschossen». Die Häftlinge gehen gewöhnlich nach dem Abendappell oder nachts «in den Draht». Das Erschießen eines Häftlings beim Passieren der verbotenen Zone oder am Lagerzaun wird in das Buch des Führers vom Dienst eingetragen.
oder
Als «auf der Flucht erschossen» bezeichnen die SS-Posten auch solche Fälle, in denen sie selbst den Häftling zwingen, die Postenkette zu passieren, um ihn zu erschießen. Sie werfen z. B. die Mütze des Häftlings hinter die Postenkette und beauftragen ihn, sie zu holen. Manche SS-Männer machen das zum Spaß, die meisten aber, um eine Belobigung zu bekommen und als Auszeichnung einige Tage Sonderurlaub für Wachsamkeit und Fluchtverhinderung zu erhalten.

Baumhängen
"Bei diesem Hängen, kurz "Baum" genannt, wurden dem Verurteilten mit einer eisernen Kette die Hände nach hinten zusammengeschlossen. Dann mußte er einen drei Stufen hohen Tritt erklettern. Der Henker nahm das andere Kettenende, klinkte es in einem an einem Balken angebrachten Haken ein und zog den Tritt dem Daraufstehenden mit einem Ruck unter den Füßen weg. Dieser schwebte nun mit nach hinten gerissenen Armen ungefähr 20 Zentimeter über dem Boden.
Im allgemeinen dauerte diese Prozedur eine Stunde. Das Hängen war aber auch eine sehr beliebte Methode zur Erpressung von Aussagen. In einem solchen Falle hing schon mancher über zwei Stunden. Mancher bis zu seinem Tode. In der Regel trat der Tod zwischen der zweiten und vierten Stunde ein.
Fürchterliche Schmerzen in den Schultern und Handgelenke waren die Folgen dieser Behandlung. Nur mühsam konnte die Lunge mit dem nötigen Sauerstoff versorgt werden. Das Herz arbeitete in einem rasenden Tempo. Aus allen Poren drang der Schweiß. Aber auch nach der Stunde dieses Fegefeuers zeigten sich noch üble Folgen. Der Häftling war nicht mehr in der Lage, seine Hände und Arme zu benützen, alles war gelähmt. Oft war eine wochenlange Behandlung im Revier notwendig, um diese Folgen zu beseitigen."

Bekleidungskammer =
Kleidungslager

Blocksperre =
Verbot für die Häftlinge, ihre Blocks zu verlassen

B/II/F2 =
Birkenau, Feuerstelle 2

Bunker =
Strafarrest im Keller des Blockes 11, dem sogenannten Todesblock

Dreschen (im KL Mauthausen) =
Das Opfer musste sich, den Kopf in die Hände gestützt, auf den Boden setzen, während drei bis vier SS-Leute abwechselnd mit Ochsenziemern im Takt des Getreidedreschens auf den Kopf des Häftlings einschlugen. Dabei achteten sie sorgfältig darauf, dass nicht gleich der erste Schlag zum Tod führte. Nach mehreren Schlägen schwoll der Schädel zu einer riesigen unförmigen Masse an, doch dauerte es meist einige Tage, bis der grausige Todeskampf beenden war.

Effektenkammer =
Lager Saal für die persönlichen Dinge der Häftlinge

Endlösung der Judenfrage

Erziehung =
Erziehung im Sinne der Lager-SS zielte im Grunde auf die Zerstörung der Persönlichkeit

Evakuierung nach dem Osten

Gestapo =
Geheime Staatspolizei

gesondert untergebracht =
Vergasung

Grosse und kleine Postenkette (KL Auschwitz) =
Das ganze Lager ist in einem Umkreis von etwa 2000 m in einem Abstand von 150 m wieder

mit Wachtürmen umgeben – der grossen Postenkette. Innerhalb dieser befindet sich die kleine Postenkette. Zwischen kleiner und grosser Postenkette befinden sich die Betriebe und sonstige Arbeitsstellen.

Herzschlag =
Auf der Flucht erschossen

L =
Liquidierung

Häftlingskrankenbau / HKB =
Krankenhaus im Lager

Hauptwache =
das Haupteingangstor mit dem Wachhaus

Kanada (im KL Auschwitz) =
Lager mit den persönlichen Sachen der Vergasten

Kapo =
Leiter eines Arbeitskommandos

Kommandiert =
Befehl, solange bei der Arbeit zu bleiben, bis ein Gegenbefehl erfolgt

Kommando =
Arbeitseinheit im Lager

Krawatte legen =
Dem auf dem Boden liegenden Häftling wurde ein Schaufelstiel oder ein Stock auf den Hals gelegt. Dann stellte sich der Kapo oder ein hierzu befohlener Häftling auf die beiden Enden des Stieles oder Stockes und wippte so lange hin und her, bis der Häftling tot war.

Kryptonym 27w (in Auschwitz) =
durch Phenolspritzen getötet

Material für die Judenumsiedlung (KL Auschwitz) =
Zyklon B

Meldung =
Bericht erstatten

Muselmann (KL Auschwitz) =
total ausgemergelter Häftling, der praktisch nicht vor dem Tod zu retten ist

Mützewerfen =
Eine Methode, die Häftlinge zu töten, bestand darin, daß SS-Wachposten einem Häftling die Mütze abnahmen und über die Postenkette, eine Linie, die an sich kein Häftling überschreiten durfte, warf. Lief dann der Häftling auf den Befehl des SS-Mannes oder des Kommandoführers hin, um seine Mütze zu holen, wurde er wegen Überschreiten der Postenketten „Auf der Flucht erschossen“.

PH =
Polizeihäftling

Posten =
Wachpersonal des Lagers, bestehend aus SS-Männern (ab 1941 auch Wehrmacht)

Rückkehr unerwünscht =
zur Vernichtung bestimmt

Schonungsblock =
Block für die genesenden Häftlinge

Schreiber =
Angestellter für Büroarbeit

Schutzhaft =
Begriff für eine unbestimmte Haftdauer

Strafkompanie (KL Auschwitz) =
faktisches Todeskommando, v.a. in der Kiesgrube eingesetzt

Sonderkommando =
Häftlinge, die in den Krematorien in Birkenau beschäftigt waren

Sonderunterbringung =
Nazi-Euphemismus für Mord

vereinfachtes Verfahren =
vergasst

Ballastexistenzen

Bunkerentleerungen (Auschwitz) hieß
Erschießen an der Schwarzen Wand

Bunker-Ausstauben (Auschwitz) hieß
Erschießen an der Schwarzen Wand

Desinfektion (Auschwitz) hieß
Vergasung

geistig Tote

menschliche Hülsen ohne Verstand

Zentralkrankenhaus (Auschwitz) hieß
Gaskammer

„Zivilarbeiter“ =
Zwangsarbeiter, zum überwältigenden Teil aus der polnischen Zivilbevölkerung rekrutiert. Zivilarbeiter wurden u.a. bei den Elektroinstallationen für die Gaskammern eingesetzt.

Zugang =
wurde alles genannt, was neu in das Lager kam, jeder neue Transport

Bezeichnungen

Feuerzeuge =
Pistole

Radiergummi =
Gummiknüppel

Begriffsverzeichnis

AK =
[Armia Krajowa], dt. Polnische Heimatarmee. Nachfolgeorganisation des ZWS. Oberkommandierende: 1942–1943 General Stefan Rowecki (Pseudonyme „Grot“, „Guemp Schimper“ – von den Deutschen verhaftet und ermordet), 1943–1944 General Tadeusz Komorowski („Bór“ – nach dem Warschauer Aufstand 1944 in deutscher Kriegsgefangenschaft), 1944–1945 General Leopold Okulicki („Niedźwiadek“)

Auschwitz =
KL Auschwitz I, „Stammlager“, nicht zu verwechseln mit dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (in der ersten Zeit des Bestehens von Auschwitz I verdiente dieses auch die Kategorie Vernichtungslager)

Birkenau =
vom Stammlager Auschwitz ca. 4 km entfernt. Die beiden grossen Postenketten von Auschwitz und Birkenau berührten sich und wurden durch ein Eisenbahngleis getrennt.


Judenhaus =
Als Judenhaus wurden in der Behördensprache des nationalsozialistischen Deutschen Reichs Wohnhäuser aus (ehemals) jüdischem Eigentum bezeichnet, in die ausschließlich jüdische Mieter und Untermieter zwangsweise eingewiesen wurden. Wer in diesem Zusammenhang als Jude galt, war im § 5 der Ersten Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 14. November 1935 geregelt; ausgenommen wurden sogenannte privilegierte Mischehen. Neben ideologischen Gründen bestimmten auch handfeste materielle Interessen diese Maßnahme. Die Judenhäuser mussten gemäß einer Anweisung des Reichssicherheitshauptamtes vom März 1942 mit einem schwarzen Judenstern an der Eingangstür gekennzeichnet werden und standen unter Kontrolle der Gestapo. Sie durften von den "Bewohnern nicht verschlossen werden


Pliszkos (Pipeli) =
Mit diesem Begriff bezeichnete man in Auschwitz junge Häftlinge, die einem älteren und erfahrenen Häftling mit höherem Status als Leibbursche dienten. Häufig wurden diese jungen Männer auch Opfer homosexueller Übergriffe durch ihre Beschützer. »Der Pipel war ein Junge, meist um die zwölf Jahre alt. Er putzte dem Kapo die Schuhe, machte ihm das Bett, säuberte die Baracke und mußte auch perverse Gelüste erfüllen.«