Vorgeschichte

In der Anstalt in Kobierzyn bei Kraków kam es im Mai 1940 zum Wechsel in der Stelle des Direktors. Die Stelle nahm der Kaufmann Zweck ein. Im Oktober 1940 nahm seine Stelle der Angestellte der Warschauer Gesundheitsabteilung Alex Kroll ein. Eine seiner ersten Entscheidungen war, die Essensrationen für arbeitende Kranke auf 1200 Kalorien pro Tag und für nicht arbeitende auf 1000 Kalorien pro Tag zu reduzieren. Im Fall von Personen jüdischer Herkunft war die Ration noch kleiner. Die Folgen blieben nicht aus. Die Sterberate ist wesentlich gestiegen. Im September 1941 wurden 91 Kranke jüdischer Herkunft nach Zofiówka in der Nähe von Otwock verlegt. Am 18. Juni entließ man die Ärzte des Krankenhauses, indem man Ihnen mitteilte, sie sollten sich im Krankenhaus in Drewnica bei Warschau anmelden. Weiter wurde das Hilfspersonal entlassen.

In einer anderen Quelle zum 18. Juni heißt es:
Vor der Liquidierung der Nervenheilanstalt in Kobierzyn werden am 18. Juni 1942 die polnischen Ärzte und am darauffolgenden Tag alle Krankenschwestern und der Krankenhauskaplan getötet. Die Kranken werden von deutschen Ärzten behandelt.

23.07.1942

Am 23. Juni wurde sie von Angehörigen der Sicherheitspolizei und der SS besetzt. Zu dieser Zeit befanden sich in der Anstalt sowie im Kloster der Barmherzigen Brüder in Kalwaria Zebrzydowska insgesamt noch 567 Patienten. Einige dieser Kranken wurden bereits in ihren Betten getötet, der größte Teil aber mit Lastwagen zu der nächstgelegenen Bahnstation gefahren und von dort nach Auschwitz gebracht. Von dort kehrte niemand zurück. In einem Massengrab auf dem Anstaltsfriedhof in Kobierzyn wurden später die Leichen von 55 Kranken exhumiert. Von den 567 Patienten überlebte nur eine Frau, der es gelungen war, sich dem Abtransport durch Flucht zu entziehen". Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte diese Aktion der HSSPF Ost, Krüger, auf Befehl Himmlers veranlaßt'. Die leergeräumte Anstalt diente anschließend der Hitlerjugend bzw. als Lazarett, ab 1944 als Stützpunkt einer Einheit zur Partisanenbekämpfung'.

Bemerkenswert erscheint, daß die im Reich operierende „T4"-Organisation im Generalgouvernement offenbar Amtshilfe leistete: Zumindest in zwei Fällen wurde der Tod von aus Kobierzyn nach Auschwitz gebrachten Patientinnen durch das Standesamt Cholm II beurkundet; der Stempel ist identisch mit dem, der 1940/41 zur Todesbeurkundung der vergasten deutsch-jüdischen Geisteskranken im Rahmen der Aktion „T4" benutzt worden warn.

Die Original-Liste enthält Namen und Vornamen, Nationalität, Geburts- und Aufnahmedatum. Sie umfasst 567 Menschen, 262 Männer und 305 Frauen. Der Genozid von Kobierzyn wurde mit deutscher Gründlichkeit dokumentiert.

Bericht

Preparations for the final liquidation began in May 1942. The hospital was visited by SS-Obergruppenführer Wilhelm Krüger and Hitler Youth upper Axmann, who pushed for the quick liquidation. Arthur Axmann requires the hospital for its "Hitler Youth". The place chosen for the grave pit. On June 18, 1942 Polish doctors working in the clinic, was ordered to move Drewnica hospital near Warsaw. They were banned from entering the Kobierzyn hospital departments and sentenced, the personnel files of all patients. On June 23, Dr. Werner Beck came together with SS men under the command of SS-Sturmbannführer Karl Meyer and SS-Max Hammer.
The rest of the Polish staff was the action locked in an old theater building in time. 30 patients who were temporarily on the rehabilitation in a Catholic monastery in the area, were transferred to the hospital there and were the first to be loaded onto a truck and delivered to Swoszowice station. Later Kroll opened the wards and counted the patients assisted by a German nurse, Leo Zipper. SS men drove the patient to the trucks and transported them to the station.
In the evening the train 535 patients conducted to Auschwitz-Birkenau, where they were gassed in Bunker I. 30 patients, unable to meet the truck on foot, killed by lethal injections, probably omitted by Beck himself and buried in the local cemetery together 25 Jews from Skawina, southwest of Krakow, who had been shot. One patient, Maria Szames who worked as a maid at Kroll house was later murdered in the cemetery of an SS man, Kroll and Zipper supported.

The names of the victims are known, and engraved on the monument at Kobierzyn hospital. There was one survivor, Wanda Bialonska who hid behind the closet during the action. Demand for transportation, along with the Eastern Railway bill for transporting 535 passengers from Skawina to Auschwitz found in the files of Swoszowice station.

Kroll was never tried. His case (112 Js 9-10 / 69) was rejected by the Office of the Munich public prosecutor's office in 1971 on the ground of lack of evidence of the crime. Dr. Beck was also not punished. As the head of the State Institute of Forensic Medicine in Geneneralgouvernement - State Institute of Forensic Medicine and Criminology (former coroner Department of the Jagiellonian University) in Cracow, he was accompanied in the investigation of the graves in Katyn Forest and the main guardians of the entire material from the graves of met Polish officers to be used as evidence against the Soviet regime.
He was evacuated to the entire evidence and the West responsible for the destruction. He was asked by the Americans in 1950 in Hamburg in question was a valuable testimony about Soviet crimes. He died in 1988 in Aachen.

Sources:
Mateusz Szpytma, (Instytut Pamieci Narodowej, Oddzial in Krakow): Zbrodnie na pacjentach w Panstwowym Zakladzie dla Umyslowo i Nerwowo chorych w Kobierzynie, Krakow 2002
Zagłada chorych psychicznie w Polsce 1939-1945, Warszawa 1993
Batawia Stanislaw, Zagłada chorych psychicznie [in:]. Biuletyn głównej Komisji Badania Zbrodni Hitlerowskich w Polsce, vol. III 1947 pp. 93-106
Kielkowski novel Zbrodnia niemiecka w Zakladzie Psychiatrycznym w Kobierzynie, Warszawa 1949th

Polnische Apokalypse

Ein seltsames Gefühl erfasst mich, wenn ich dieses Bild aus dem alten Familienalbum meiner Cousine Ewa betrachtete. Da steht 1915 ihre Großmutter als lächelnde junge Frau und Gattin des polnischen k. u. k. Beamten Karol Niewiadomski mit ihren beiden Kindern. Die ältere Tochter Karolina artig neben ihr, der jüngere Sohn Erwin etwas verängstigt huckepack.

Wer hätte es prophezeien können, dass 25 Jahre später sieben Unterschriften im sowjetischen Politbüro über den Tod des einen Kindes - Erwin, inzwischen 27 Jahre alt und Fähnrich der polnischen Armee - entscheiden werden?! Ein Genickschuss im Wald von Katyn machte seinem Leben ein Ende. Und genauso wenig war es vorauszusehen, dass zwei Jahre später auch das andere Kind auf diesem Foto, Erwins Schwester Karolina, inzwischen 33 und selbst Mutter von drei Kindern, tot ist, per Verfügung der NS-Besatzungsmacht ermordet in den Gaskammern von Auschwitz.

Karolina lebte in Krakau und verfiel in Depression aus Sorge sowohl um ihren Mann MieczysIaw, der als Reserveoffizier im August 1939 eingezogen worden und als Kriegsgefangener ins deutsche Offizierslager nach Lübeck gekommen war, wie auch um ihren Bruder Erwin im sowjetischen Kriegsgefangenenlager Koselsk, von dem sie seit Frühjahr 1940 kein Lebenszeichen mehr hatte. Sie wurde zur Behandlung in die Anstalt Kobierzyn bei Krakau eingewiesen, kurz danach, im Juni 1942, mit allen übrigen über 500 Patienten nach Auschwitz verschleppt und dort sofort getötet.

Welche Abgründe des Schicksals, wenn man dazu noch bedenkt, dass ihr Ehemann im Lübecker Lager einem besonders prominenten Mitgefangenen Sprachunterricht in Deutsch gab. Es war Leutnant Yakov Dschugaschwili, der älteste Sohn Stalins. MieczysIaw unterrichtete also den Sohn des Mörders seines Schwagers Erwin in der Sprache der Mörder seiner Frau ...

Polen hatte sich im Winter 1938/39 von deutschen Avancen zu einem Angriffsbündnis gegen die UdSSR und einem Beitritt zum Antikominternpakt nicht verführen lassen und gab auch unter dem massiven Druck und den Drohungen aus Berlin in der vorgeschobenen Danzigfrage nicht nach. Polen war klar, das es zum deutschen Vasallenstaat, ja, zu einer Art von Hilfsvolk werden sollte und vertraute, auch die eigenen Kräfte überschätzend, auf britische und französische Beistandsgarantien. Da für Hitler und seine Militärs die Eroberung von neuem "Lebensraum im Osten" nur mit einem mehr oder weniger unterworfenen oder aber über ein gänzlich eliminiertes Polen, über "die polnische Leiche", möglich war, wählte Hitler den zweiten Weg. In einem geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 vereinbarten Berlin und Moskau die Aufteilung des polnischen Territoriums und damit die Vernichtung des polnischen Staates.

Zwei Wochen nach dem deutschen Angriff am 1. September war der Krieg für Polen verloren wenig später, am 17. September, besetzte die Rote Armee den Ostteil des Landes. Sie nahm 250 000 Soldaten gefangen, darunter zirka 10 000 Offiziere und 5000 Polizei- und Justizbeamte. Die meisten Mannschaftsgrade wurden bald wieder entlassen.