SS-Obersturmführer

* 09.07.1912 in Nerchau
† 17./18.06.1945 in Oslo Selbstmord (Festung Akershus)

Reichsdeutscher

8 Klassen Volksschule

Gewerbeschule

Beruf: Dekorationsmaler

ab 00.01.1933
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 81 491)
(Dienst in der SS-Stammabteilung der 124. SS-Standarte)

ab 01.04.1933
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 1 737 180)

ab 04.02.1934
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

ab 1938
Angehöriger des 3. Bataillon der SS-Totenkopfverbände in Weimar

ab 1940
bei den Polizeiverbänden im Generalgouvernement eingesetzt

Ende 1940
in das KZ
Auschwitz versetzt
(stellvertretender Rapportführer im Stammlager. In dieser Funktion hat er an Erschießungen von Häftlingen an der Schwarzen Wand teilgenommen.)

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz

01.10.1940
Beförderung zum SS-Oberscharführer

01.09.1941
Beförderung zum SS-Hauptscharführer

Ende Februar - März 1943
Lagerführer im Zigeunerlager Auschwitz des KZ Auschwitz-Birkenau

Lagerführer im SS-Arbeitslager
Neu-Dachs
(Zusammen mit seiner Familie wohnte er in einem Haus in der Stadt Jaworzno, zuvor hatte er in einem Zimmer auf dem Gelände der Dachsgrube gewohnt. Zur Ausübung seines Dienstes stand ihm ein Motorrad zur Verfügung. Außerdem besaß Pfütze in Jaworzno zunächst ein, dann zwei Pferde, die er ritt und auch als Zugpferde für eine Kutsche benutzte. Vom Sommer 1943 bis Frühjahr 1944 war ein wahrscheinlich aus Kroatien stammender SS-Mann als Blockführer und Kommandoführer in Jaworzno eingesetzt, der entweder Bischof oder Miller hieß. Dieser erschoß ein Dienstmädchen des Lagerführers Pfütze, worauf er verhaftet und aus Jaworzno weggebracht wurde.)

Aussage von Häftlingen
Lagerführer Pfütze hielt eine Rede, in der er den um den Galgen angetretenen Häftlingen empfahl, nicht dem Beispiel dieser 26 Häftlinge zu folgen und keinen Fluchtversuch zu unternehmen. Noch während der Rede des Lagerführers riefen einige der bereits mit den Schlingen um den Hals auf den Tischen stehenden zu Tode verurteilten Häftlinge Parolen wie: Es lebe die Tschechoslowakei! Es lebe Polen! Tod dem Verräter!´ Daraufhin gab der Lagerführer Pfütze den Blockältesten und Kapos, die zu diesem Zweck ausgesucht waren und schon hinter den Tischen standen, den Befehl, die Tische, auf denen die Häftlinge standen, umzustoßen. Dies geschah auch. Nach einiger Zeit durften die Häftlinge wieder in ihre Blocks zurückkehren. Der Zeuge Dr. Heller als Häftlingsarzt erhielt von dem Angeklagten Olejak dann den Befehl, den Tod der erhängten Häftlinge festzustellen. Am späten Abend waren die Leichen dann von anderen Häftlingen von den Galgen abgenommen und mit einem Auto aus dem Lager Jaworzno abtransportiert.
Der Zeuge Dr. Novy hat sich ausführlich mit der Person des Lagerführers Bruno Pfütze befaßt. Er beschreibt ihn als ehemaligen Lackierer, der zum Zeitpunkt seiner Tätigkeit als Lagerführer in Jaworzno wie ein Fürst gelebt habe. Er sei Offizier im Range eines Obersturmführers gewesen, habe in Jaworzno eine schöne Villa mit Garten gehabt, wo Häftlinge unentgeltlich für ihn gearbeitet hätten. Am 6.12.1943 sei von dem Lagerkommando der Zimmerer und Schreiner aus Pfählen und Balken ein Galgen gebaut worden. Am Nachmittag dieses Tages hätten sich alle Lagerinsassen um diesen Galgen versammeln müssen. Mit LKW's seien 26 Häftlinge, die Hände mit Draht am Rücken gefesselt, in das Lager gebracht worden. In Anwesenheit des Auschwitzer SS-Hauptsturmführers Schwarz und aller SS-Leute aus dem Lager Jaworzno habe der Lagerführer Pfütze an die Häftlinge eine Rede gehalten. Während dieser Rede seien von einem Teil der zum Tode verurteilten Häftlinge Parolen gerufen worden, worauf der Lagerführer Pfütze den Befehl zum Erhängen gegeben habe. Die Hinrichtung der Häftlinge sei von Kapos und Blockältesten vollzogen worden. Einer der dazu bestimmten, der deutsche Häftling Karl Mattner habe es abgelehnt, sich an der Hinrichtung zu beteiligen. Da es sich um einen deutschen Häftling gehandelt habe, habe diese Weigerung für ihn außer Ohrfeigen durch SS-Leute keine weiteren Folgen gehabt. Jeder der Häftlinge, die die Hängung durchgeführt hätten, habe zur Belohnung einen Laib Brot, einen halben Kilowürfel Margarine und ein großes Stück Salami erhalten. Nach Durchführung der Exekution hätten die Häftlinge des Blockes Nr. 8 zwei Stunden in der Hocke bleiben müssen zur Strafe dafür, daß aus der Reihe der zuschauenden Häftlinge Parolen gerufen worden seien.
Lediglich der Lagerführer Pfütze soll nach den Aussagen mehrerer Zeugen zeitweilig bei der Evakuierung ein Motorrad benutzt haben.

06.05.1943
Beförderung zum SS-Untersturmführer

ab Mai 1944
Kompanieführer der 4. und 5. SS-Wachkompanie des KZ Auschwitz-
Monowitz

09.11.1944
Beförderung zum SS-Obersturmführer

Monowitz, 11. November 1944
Kommandanturbefehl Nr. 11/44
Mit Wirkung von 09.11.1944 wurde der SS-Untersturmführer d.R. Bruno Pfütze zum SS-Obersturmführer d.R. befördert.

ab März 1945
Befehlshaber des SS-Wachbataillons im
KZ Mysen in Grini bei Oslo

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
SA-Sportabzeichen in Bronze
Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
Ostmark-Medaille
Sudetenland-Medaille
SS-Dienstauszeichnung nach 8-jähriger Dienstleistung die 3. Stufe

Bruno Pfütze ruht auf der Kriegsgräberstätte in Oslo-Alfaset .
Endgrablage: Block E Reihe 4 Grab 8

Zusammen mit seiner Familie wohnte er in einem Haus in der Stadt Jaworzno, zuvor hatte er in einem Zimmer auf dem Gelände der Dachsgrube gewohnt. Zur Ausübung seines Dienstes stand ihm ein Motorrad zur Verfügung. Außerdem besaß Pfütze in Jaworzno zunächst ein, dann zwei Pferde, die er ritt und auch als Zugpferde für eine Kutsche benutzte. Der Stall für diese Pferde befand sich in der Nähe der Blockführerstube außerhalb des eigentlichen Lagers.. Vom Sommer 1943 bis Frühjahr 1944 war ein wahrscheinlich aus Kroatien stammender SS-Mann als Blockführer und Kommandoführer in Jaworzno eingesetzt, der entweder Bischof oder Miller hieß. Dieser erschoß ein Dienstmädchen des Lagerführers Pfütze, worauf er verhaftet und aus Jaworzno weggebracht wurde.