SS-Unterscharführer
* 13.08.1912 in Prag
Beruf: Bauaufseher
Volksdeutscher aus der Slowakei
Volksschule
Bürgerschule
Fachschule
Beruf: Bauaufseher
ab 1937
Mitglied der Sudetendeutschen Partei (SdP)
01.10.1934 - 16.09.1936
Dienst in der tschechoslowakischen Armee
ab 11.03.1941
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
ab 17.07.1942 Angehöriger der Kommandantur im KL Auschwitz
ab Januar 1943 SDG beim SS-Standortarzt KL Auschwitz, KL Plaszow u. NL Neu-Dachs
01.07.1943
Beförderung zum SS-Schützen
01.09.1943
Beförderung zum SS-Unterscharführer
KL Plaszow
SS-Arzt Dr. Blancke suchte das Krankenrevier nur selten auf, SS-Sanitäter Alfred Kahlfuß (auch Kalfus, Kaulfuss), der Ende des Jahres 1943 nach Plaszow kam, dafür täglich. Seine Anwesenheit war eine ständige Bedrohung besonders für die alten oder chronisch kranken Patienten, die Angst davor haben mussten, selektiert und ermordet zu werden. «Kalfus erschien im Revier zu verschiedenen Tageszeiten und sogar nachts. Stets suchte er etwas und schnüffelte herum. Wir waren uns dessen bewußt, daß seine Anwesenheit nichts Gutes bedeutete. Im allgemeinen betrug der Aufenthalt der Patienten im Revier nicht mehr als eine bis zwei Wochen. Zu langer Aufenthalt im Revier konnte gefährlich werden.» Jüdische Ärzte versuchten, Kranke zu schützen: «Falls jemand ein chronisches Leiden hatte, bemühten wir uns seinen Aufenthalt im Revier zu unterbrechen. Der Patient verschwand für einige Tage aus dem Revier und kehrte nach einiger Zeit wieder.» Sie wurden auch in andere Betten verlegt, damit sie nicht auffielen. In der Inneren Abteilung lagen junge Mädchen mit Tuberkulose, die als erkältet gemeldet wurden. Die Ärzte verabreichten ihnen heimlich die richtige Medizin. Diese jungen, hübschen Frauen legte man in Eingangsnähe, da Kahlfuß dafür sehr empfänglich war. In den hinteren Ecken lagen die Älteren und Schwachen. Am 14. Mai wurden die Schwerstkranken nach Auschwitz zur Vernichtung deportiert. Nach Aussage eines Häftlings wurden mehrmals Kranke erschossen: «Es gab kleinere Aktionen, die so verliefen, daß man Alte oder schlecht aussehende Menschen aussortierte und im Lager erschoß. In der Chirurgischen Abteilung wurden Abtreibungen vorgenommen, besonders vor Überstellungen in andere Lager.'" Die wenigen Babys, die in der chirurgischen Abteilung zur Welt kamen, wurden nach Aussagen einer jüdischen Ärztin entweder vergiftet oder die Nabelschnur wurde nicht abgebunden und sie verbluteten.