Funktionshäftling

* 13.10.1912 in Tübingen
† 12.08.1944 bei Warschau

Albert Hämmerle, Bauarbeiter; wurde im Mai 1941 von
Dachau nach Auschwitz überstellt.

Hämmerle, Albert, genannt Ivan der Schreckliche Auschwitz Häftling Nr. 15469
Berüchtigte Meister im Totschlagen waren die »grünen« Häftlingsfunktionäre, die deutschen Berufsverbrecher Albert Hämmerle, Alfred Kühn, Alex Neuman und Zimmer.

Die Schulung für diese Verbrechen erhielten sie von der SS.

Er starb als Angehöriger des SS-Sonderregiment Dirlewanger bei der "Niederschlagung" des Warschauer Aufstands

Aussage von ehemaligen KL Häftlingen
Besonders schlimm war die Behandlung durch den Blockältesten Albert Hämmerle, einen deutschen Kriminellen. Er suchte z. B. Väter und Söhne aus und befahl ihnen, sich gegenseitig zu verprügeln. Nach der Tortur erschlug er jeweils beide.

12.08.1944
Kampf um die Altstadt (Warschau)
H.Gr. Mitte Abt. Ia Aktennotiz v. 12.8.1944
Anruf Gen.Oberst Guderian
Der H.Gr. werden zum Einsatz in Warschau ab 14.8. zugeführt:
1.) 1 Tiger mit 38 cm Wurfgeschoss (Versuchsstück), nicht geeignet zum Einsatz gegen panzerbrechende Waffen, da nur aus Flusseisen.
2.) 1 Komp. 10 Sturmgeschütze mit 15 cm Skoda Mörser
3.) 1 Funklenk-Komp.
OKH legt auf Einsatz dieser Waffen im Straßenkamp zur restlosen Zerstörung der Stadt besonderen Wert.
(T 311 R 228 001406 H.Gr. Mitte)

1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
»Strafsache gegen Mulka u.a.«, 4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main
75. Verhandlungstag, 7.8.1964
Vernehmung des Zeugen Friedrich Hirsch
Ich saß in der zweiten Zelle auf der Seite, wo die Schwarze Wand stand. Vor den Erschießungen wurden diese hochgemauerten Schächte, damit man nicht hinausschauen konnte aus den Zellen, mit Decken zugedeckt. Und bei einem dieser Fälle wurde die Decke, nachdem zugedeckt war, weggezogen, und oben stand Broad und reichte uns herunter eine Zigarettenkippe. Freundlich, lächelnd, so wie wenn überhaupt nichts wäre, wie wenn vielleicht irgendwo ein Trinkgelage abgehalten wurde, so war er gelaunt. Die Decke flog wieder zu, und Minuten später krachten draußen die Schüsse. Ein Mithäftling, der nicht mehr lebt, ein bekannter Massenmörder, Albert Hämmerle aus Tübingen, hatte einen kurzen Bleistift und machte für jeden Schuß, der draußen fiel, an die Wand einen Strich. Es waren 34. Und damals war dabei auch eine Bunkerinsassin, die ich kannte, es war die Polin Strowak. Sie hatte ein Haus hinter Budy, ein einsam stehendes Haus am Waldrand, und war verdächtig, flüchtigen polnischen Häftlingen Zivilkleider besorgt zu haben. Sie wurde hinausgeführt – ich kannte ihre Stimme –, und beim Anführen an die Schwarze Wand schrie sie noch einmal: »Ja nic nie robiłam!« Und dann krachten die Schüsse.