SS-Sturmmann
* 28.07.1914 in Hermannstadt
† 27.11.1977 in Plaja des Ingles
Volksdeutscher aus Rumänien
Beruf: Kaufmann
15.02.1939
Hochzeit mit Schuster Elfriede Hedwig
ab 29.07.1943
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
ab 00.07.1943
Angehöriger des SS-Totenkopf-Sturmbann im KL Majdanek
29.07.1943
Beförderung zum SS-Schützen
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Radom
Sommer 1944 - 00.01.1945
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz
20.12.1944
Beförderung zum SS-Sturmmann
ab 00.01.1945
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Natzweiler-Struthof (Außenlager Vaihingen)
hielt sich nach 1945 zeitweise im Kreis Tuttlingen auf
22.11.1946
aus der amerikanischen Zone an Polen ausgeliefert
von Polen an Frankreich ausgeliefert
(vom Le Tribunal Genéral de Rastatt zu 15 Jahre Haft verurteilt)
Entnahme von Goldzähnen Toter im Krankenlager Vaihingen und im Außenlager Schörzingen
Zahnschmerzen von Häftlingen behandelte der Häftlingszahnarzt Janny Zellinkerk/Zellnicker fast nur mit Extraktionen, da es an Hilfsmitteln fehlte. Zellinkerks Aufgabe war es zudem, auf Befehl von Rapport- und Hauptscharführer Johann Hecker – vermittelt über den SS-Krankenpfleger Ernst Wittmann – vor den Morgenappellen den Toten die Zähne mit Goldkronen zu ziehen. Das Zahngold übergab er dann Wittmann. Auch wurde Dr. Zellinkerk bei Zugängen im Lager zumindest bei einigen Häftlingen mit der zahnärztlichen Untersuchung zur Feststellung von Goldzähnen beauftragt, die er auf einer Liste notierte für den Fall des Todes dieser Häftlinge. Nach der Befreiung will Zellinkerk in Wittmanns Büro eine Geldkassette mit Goldzähnen gefunden haben, die 3 bis 4 Kilogramm wog. Der ehemalige Lagerführer Wilhelm Lautenschlager erklärte dazu, von der Kommandantur einen Befehl zwecks Ziehens der Goldzähne der Toten bekommen zu haben, womit er das Krankenrevier beauftragte. Wittmann sammelte die Zähne in Tütchen mit aufnotierten Häftlingsnamen und Todestag, die er dann selbst oder über Hecker an Lautenschlager oder dessen Buchhalter Kurt Fieles weiterreichte. Lautenschlager (oder Fieles) bewahrte sie in einem Schrank seines Büros auf, um sie später an die Kommandantur abzugeben. Als diese in der Kriegsendphase ständig umzog, verwahrte Lautenschlager das Zahngold selbst und will es nach der Evakuierung von Vaihingen in Dachau abgegeben haben. Der Verbleib ist ihm nicht bekannt: „Es waren 45 bis 60 Päckchen, das war alles.“ Zellinkerk geht hingegen von einer größeren Menge aus und beharrt darauf, dass er das Zahngold wenige Tage nach der Befreiung in Wittmanns Schrank fand. Laut Häftlingsberichten musste im Außenlager Schörzingen der Häftlingsarzt Dr. Morel das Zahngold in der Lagerschreibstube abgeben, wo es registriert und zur Absendung nach Natzweiler bereitgelegt wurde. Lagerführer Oehler soll sich daran bereichert haben: „Vor allem ist Oehler auf das Gold aus. Wer Goldzähne im Mund hat, ist Schikanen ausgesetzt. Bereits nach zehn Tagen stirbt der erste von den achtzig Polen auf undurchschaubare Weise. Zufälligerweise ist es derjenige mit den meisten Goldzähnen. Sogleich wird das Gold mit einer Schusterzange gezogen.“