SS-Obersturmführer

* 21.04.1921 Schässburg (Sighișoara) (Rumänien)
† 1998

letzter bekannter Wohnsitz:
Schwoich bei Kufstein

Volksdeutscher aus Rumänien

4 Klassen Volksschule

Höhere Schule (Abitur)

15.11.1939 - 15.11.1940
Militärdienst im 21. Artillerie-Regiment der rumänischen Armee
(letzter bekannter Dienstgrad: Gefreiter)

ab 00.12.1940
Mitglied der NSDAP

ab 00.00.0000
Mitglied der SS Nu. SS-Nr. 467 018

ab 27.04.1941
Angehöriger der Waffen-SS

27.04.1941
Beförderung zum SS-Schütze

Nach kurzer Ausbildung beim 3./ SS Rgt. „Der Führer“ folgte der Fronteinsatz in Rußland.

Am 12. August 1941 wurde er als SS-Mann vor Moskau verwundet. Ihm wurden die Fingerkuppen weggeschossen.
Nach einem Lazarettaufenthalt war er nicht mehr „kv“ und wurde in eine Genesendenkompanie beim E.Btl. SS – Rgt. „Der Führer“ versetzt

Im Januar 1942 wurde er zu einer Wachkompanie nach
Auschwitz versetzt. Er wußte nicht, was ihn dort erwartete und war der Meinung, es ginge um Kriegsgefangene. Es folgte ein Jahr Postendienst.

01.09.1942
Beförderung zum SS-Rottenführer.

In Auschwitz machte er einen Unterführerkursus mit

Sommer 1942 beim Strafkommando Königsgraben (Kloakenkanal), laut eigenen Worten eines der härtesten und schlimmsten Kommandos

Ab den 05.01.1943 abkommandiert zu einem Vorbereitungskurs nach Dachau.

Offiziersausbildung an die SS-Junkerschule Braunschweig.
(9.Kriegs-Junker-Lehrgang 01.02.1943 - 31.07.1943

Am 06.05.1943 Beförderung zum SS-Untersturmführer
Albert wurde dann wieder zur alten Einheit nach Auschwitz abkommandiert

Ab 1943 Führer in der 7. und später Kompanieführer der 4. / SS-Totenkopfsturmbann Auschwitz. Im Mai 1943 zeichnete er i.V. als Kompaieführer der Ausbildungskompanie Auschwitz, im Juli 1944 zeichnete er i.V. als Kompanieführer der 2. / SS – Totenkopfsturmbann Auschwitz.
Er soll bis zur Auflösung des Lagers in Auschwitz verblieben sein.

02.10.1943 Heirat mit einer Volksschullehrerin.
Lebte mit Gattin Gertrude - sie unterrichtete Kinder des KZ-Personals - ab Herbst 1943 in einer Dienstwohnung in Auschwitz.

30.01.1945
Beförderung zum SS-Obersturmführer

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
Verwundetenabzeichen in Schwarz
Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze

Nach dem Krieg lebte er in Schwoich bei Kufstein/Tirol wo er als Lehrer zuletzt als Privatlehrer tätig war.

1953 bis 1961 evangelischer Religionslehrer in Kufstein

Albert verstarb 1998.

Gerichtsverfahren nach 1945
LG Wien 27c Vr 5193/60

Aussage. v. 04.06.1964, I-P 91.434-2C/ 5 I 86, Bundesministerium für Inneres Wien ››Im Iahre 1953 oder 1954, als ich mich zwecks Betreibung meiner Wiedereinstellung als Lehrer nach Wien begab, erfuhr ich erstmalig, daß ich Angehöriger der Allgemeinen SS war und eine SS-Nummer hatte. Die betr. Nummer wurde mir nicht genannt, und sie ist mir auch nicht bekannt«

Anmerkung
die Enkelin von Albert, Barbara Albert drehte 2012 einen Film, der Teile der Geschichte ihres Großvaters verwendet. In Deutsch heißt der Film "Die Lebenden"

Aus seiner persönlichen Biografie

Albert war Volksdeutscher und Enkel des Siebenbürger Heimatdichters Michael Albert. Um Lehrer zu werden begann er nach dem Abitur ein 6 Semester Studium in der Fachrichung Mathematik in Klausenburg. 1939/40 diente er in der rumänischen Armee. Er wurde verwundet. Albert desertierte dann aus der rumänischen Armee um sich den Deutschen anzuschließen. Dazu sagte er: „bei der zweiten Tausendmannaktion aus meinem rumänischen Studienurlaub verkleidet über die Grenze zur SS, im verhängten LKW; wir haben uns der Division „Das Reich“ angeschlossen, die aus dem Serbienfeldzug kam. Wir haben sogar in Temesvar schon in Zivil Wachdienst geschoben für die deutsche Wehrmacht, ein Gefangenenlager bewacht, und das mit deutschen Gewehren, die deutschen Brüder haben wir entlastet, weil die überfordert waren im Wachdienst.“

„Aber wir haben mitmachen müssen“, „es gab keine andere Möglichkeit. Bitte, ich war Freiwilliger, natürlich, bin desertiert aus einer Armee in die andere, ich bin ja 41 bei der zweiten Tausendmannaktion aus meinem rumänischen Studienurlaub verkleidet über die Grenze, in verhängten LKWs; wir haben uns der Division Das Reich angeschlossen, die aus dem Serbienfeldzug kam. Wir haben sogar in Temesvar schon in Zivil Wachdienst geschoben für die deutsche Wehrmacht, ein Gefangenenlager bewacht, und das mit deutschen Gewehren, die deutschen Brüder haben wir entlastet, weil die überfordert waren im Wachdienst. Aber es ging damals schon alles drunter und drüber, und wir Siebenbürger waren damals schon eine Art Staat im Staat.
Schon als junger Mann stiess ich auf die Reichsgedichte meines Großvaters, die völlig in meine Kerbe schlugen. Wir Siebenbürger waren ja immer prudentis et circumspecti. Nicht wahr. So sind wir ja in die Geschichte eingegangen. Aber in dem Augenblick, 1940 eben, da gabs nichts, da wurden wir hingerissen…“
„Ja, auch in Auschwitz waren doch vor allem Volksdeutsche.“
„Fast nur, fast nur! Und in der SS waren sowieso ein Drittel Volksdeutsche, ein Drittel waren andere Europäer. Und nur ein Drittel waren Reichsdeutsche am Ende des Krieges.“