Konzentrationslager Hersbruck
Übersicht
Bezeichnung: Kdo B 7
Deutschland, Bundesland Bayern, Regierungsbezirk Mittelfranken, Landkreis Nürnberger Land
Eröffnung
17.05.1944
Schließung
Am 08.-15.04.1945 Evakuierung über Kelheim nach Dachau
Häftlinge
Zeitweilig etwa 10 000
Geschlecht
Männer
Einsatz der Häftlinge bei
AEG; Bauleitung Dogger, Bauleitung B 7; Deutsche Schachtbau GmbH; Siemens-Bau-Union; Höllein & Co.; Hochtief AG; Hübscher & Wanninger; Sager & Wörner; Thormann & Stiefel; Firma Ballauf.
Art der Arbeit
Stollenbau; Bohrungen in Förrenbach; Beseitigung von Bombenschäden am Hauptbahnhof und Rangierbahnhof in Nürnberg
Bemerkungen
Die Häftlinge waren in Happurg untergebracht; nach und nach wurden bis Ende August 1944 alle Häftlinge nach Hersbruck verlegt. Das Lager in Hersbruck befand sich in der Amberger Straße in einem ehemaligen Lager des RAD, welches nicht für eine so große Häftlingszahl ausgelegt war. Mehrere tausend Menschen hatten sich 6 Klosettschüsseln, 12 Wasserhähne und 10 Duschen zu teilen. Trotz der kurzen Bestehenszeit des Außenlagers erwuchsen aus diesen Gegebenheiten tödliche Lebensbedingungen. Die Häftlinge mußten in die Houbirg, einem Berg in Happurg, zur Verlegung kriegsrelevanter Industrie Stollen graben. Neben dem Terror durch Funktionshäftlinge und SS waren vor allem Typhuserkrankungen und Entkräftung für eine enorm hohe Sterblichkeit verantwortlich. Insgesamt starben etwa 4.000 Häftlinge.
Täter
SS-Oberscharführer
Dylewski Klaus
* 01.05.1916 in Finkenwalde
+ 01.04.2012 in Hilden
letzter bekannter Wohnort: Hilden Mittelstr. 77
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz u. SS-Führungsstab Hersbruck
Belegung 28. Februar 1945
Albaner 1 Araber 1 Litauer 1 Rumäne 1 Schweizer 1 Bulgaren 2 Griechen 5 Niederländer 7 Spanier 8
Slowaken 14 Staatenlose 15 Kroaten 29 Jugoslawen 41 Belgier 50 Deutsche 114 Tschechen 134
Franzosen 227 Italiener 493 Polen 691 Russen 752 Ungarn 3276
Davon waren 2946 jüdischen Glaubens.
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Verfahren nach 1945
NS-Archiv des MfS, Bezirksverwaltung Karl-Marx-Stadt
Obj. 14 ZD 55/0458
Ermittlungsverfahren (nach SMAD-Befehl 201; Kontrollrats-Gesetz Nr. 10; Kontrollrats-Direktiven Nr. 24 und Nr. 38) gegen den Arzt Dr. Gerhard Max Ehrlich, geb. 24.07.1896, wegen des Verdachts der Beteiligung als verantwortlicher Arzt an der Ermordung von 3000 Häftlingen im KZ-Lager Hersbruck