Judenhaus

Das Haus Hannover Körnerstraße 24, liegt in der Nähe des Königsworther Platzes (zwischen 1933-1945 Horst-Wessel-Platz). Bei diesem Gebäudekomplex handelte es sich um ein ehemaliges Altenheim der jüdischen Gemeinde Hannover. Nachdem im April 1939 den jüdischen Mitbürgern in Nazi-Deutschland der Miet- und Räumungsschutz entzogen worden war, wurde das Gebäude von der Stadt Hannover Anfang September 1941 zum "Judenhaus" erklärt (Juden und ,,unerwünschte Elemente" wurden in diese Judenhäuser zwangseingewiesen, da nach der „Rassenlehre“ der Nazis, der ,,Arischen Volksgemeinschaft" ein Zusammenleben unter einem Dach nicht zugemutet werden könne). Mindestens 80 Menschen wurden hier eingewiesen und verbrachten die ihnen verbleibende Zeit bis zu ihrer Deportation unter Menschenunwürdigen Zuständen. Nachdem am 16.02.1942 das Gebäude „geräumt“ bzw. entjudet“ (Sprachgebrauch der Nazis) war, konnte es daher für die Nutzung der ,,Arischen Volksgemeinschaft" zugeführt werden. Bis zur Zerstörung Ende 1943 wurde das Gebäude von nichtjüdischen Mietern bewohnt. Unter der Adresse Hannover Körnerstrasse findet sich heute das Hotel Körner Hannover Körnerstrasse 24-25.

Bewohner des Hauses:
Heine Lieselotte (Lilo) geb. Rosenbaum * 20.12.1909 Förste, Wohnort: ab 1933 Münster i.Westf., ab September 1941 bis 16.02.1942 Hannover "Judenhaus" Körnerstraße 24, 16.02.1942 bis 29.03.1942 Hannover "Judenhaus" Bergstraße 8. dep. 31.03.1942 mit Transport Da 6 Gelsenkirchen - Ghetto Warschau (zur Tarnung wurde als Ziel Trawniki angegeben). (siehe auch Heine Martin)