Stalag IX B

Gebiet:
Hessen, Region Darmstadt, Bezirk Main-Kinzig-Kreis

In Bad Orb wurde Ende 1939 das Kriegsgefangenen Stammlager IX B errichtet, dem mehrere kleinere Lager zugehörig waren

Wachmannschaft

Generalmajor Georg von Alten
Am 01.02.1928 zum Kommandanten von Hannover ernannt und als solcher am 011.1928 zum Oberst befördert, nimmt er am 30.09.1929 seinen Abschied.
Im September 1939 reaktiviert übernimmt er bis zum 16.05.1940 das Kommando über das Kriegsgefangenenlager Stalag XI B, dann bis Juni 1940 eines Lagers in Norwegen, kommt dann bis zum 14.09.1940 in den Stab der Militärverwaltung Frankreich, um bis zum 30.07.1941 den Posten des Kommandant des Lagers Oflag IX.D, dann bis 1941 des Stalag IX.B, dann bis 1942 des Oflag IX A und schließlich bis zum 30.07.1942 des Stalag XVIII.B zu übernehmen. Als Kommandant des letzten Lagers wird er am 01.06.1942 zum Generalmajor befördert und am 30.07.1942 verabschiedet.
Georg von Alten verstarb am 05.09.1950 in Schelenburg.

Oberst
Sieber Karl-Heinz (Lager Kommandant)


Landesschützen-Bat. 624, 01.01.41-17.11.1941
Landesschützen-Bat. 633, Kriegsgef.-Bewachung, 13.06.1940-1943
Stalag IX B, ab 01.12.1939

Landesschützen-Bat. 633
Aufgestellt am 13.06.1940 in Fulda, WK IX, mit 6 Komp für Kriegsgef.-Bewachung.
Unterstellt WK IX in Bad Orb, 1943 Hanau (Kommandeur der Kriegsgef. IX)

Landesschützen-Bat. 624
Aufgestellt am 01.01.1941 in Bad Orb, WK IX, aus dem II. (Wach)/Infanterie-Reg. 655 ( 26.08.1939 als Landesschützen-Bat. XI./IX in Erfurt).
Unterstellt dem WK IX; Bad Orb; 17.11.1941 Wehrmachtbefehlshaber Ostland (Minsk); l943 WK XIII, Roth bei Nbg

Infanterie-Reg. 653
Aufgestellt am 15.03.1940 (9. Welle) in Lublin als Landesschützen-Regiment Oberost aus dem Landesschützen-Regimentsstab 3 /XIII (Karlsbad), dem Wach-Bataillon 532 (Rendsburg) und den Landesschützen-Bataillonen I./VIII (Glogau) und XVI./VIII (Breslau); stellte aus den drei Bataillonen am 10.07.1940 ein Wach-Bataillon 653 für Polen auf, 15.08.1940 bei Friedberg/Oberhessen aufgelöst; bildete die Heimatwach-Bataillone I./653 und II./653 in Neukirchen und Bad Orb, die am 01.11.1941 in Landesschützen-Bataillone 617 und 619 umbenannt wurden; das Wach-Bataillon 653 in Polen wurde Landesschützen-Bataillon 636.
gegliedert: I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12, schwere Kompanie, Pionier-Kompanie, Feldrekruten-Komp.
Unterstellt: 379. ID, Lublin

08.02.1945

Am 08.02.1945 werden 351 Amerikanische Kriegsgefangene (80 von den 350 Gefangenen sind Juden) trotz Proteste des MOC, Sergeant Johann "Hans" Kasten mit der Bahn vom Lager Stalag IX-B Bad Orb ins Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald (Berga, Arbeitsdienstlager am Eulaer Weg „Schwalbe V“) offiziell Arbeitskommando 625 Berga verlegt. Die Gefangenen erreichen Berga am 12.02.1945. 73 Männer dieses Arbeitskommando haben das Kriegsende nicht überlebt, darunter Pvt Morton Goldstein (* 08.04.1918, er wurde am 14.03.1945 von dem 52-jährigen Volkssturm Sgt. Erwin Metzer (zweiter Kommandoführer einer dort zur Bewachung eingesetzten Landesschützeneinheit erschossen). (Namensliste der 351 überstellten). Die 351 US Kriegsgefangenen finden zunächst Unterkunft im ehemaligen Arbeitsdienstlager in Berga am Eulaer Weg. Sie werden für bergmännische Arbeiten in den Stollen 3 - 17 im Schichtdienst eingesetzt (6 Gefangene pro Schicht und Stollen). Ihre Vorarbeiter sind Deutsche, jeweils vier pro Tunnel (2/Schicht). Mit den Buchenwaldhäftlingen haben sie während der Arbeit keinen Kontakt. Diese arbeiten in anderen Stollen. Die Namensliste enthält 351 von 351 Namen und ist somit vollständig