Auschwitz
Für Anfang Februar 1943 hatten SS und Sicherheitspolizei die Ermordung der Bewohner des Ghettos von Bialystok geplant. Der Umlauf Nr. 122 für einen Wagenzug mit 21 Personenwagen der 3. Klasse diente daher der Einrichtung eines Pendelverkehrs zwischen dem Ghetto Bialystok und den Vernichtungslagern Auschwitz bzw. Treblinka. Von wechselnden Lokomotiven gezogen, sollten mit den Wagen bei den verschiedenen Fahrten insgesamt 6 000 Menschen aus Bialystok und zudem 2 000 Ghetto-Bewohner aus Grodno deportiert werden.
Der Sonderzug "Pj 109" sollte 2 000 Juden von Bialystok nach Auschwitz bringen. Für den Transport (Abfahrt am 06. Februar 1943 um 9:00 Uhr) war eine Dauer von über 27 Stunden eingeplant. Von Auschwitz sollte der Zug als Leerfahrt ("Lp 110") in den an Deutschland angegliederten Bezirk Bialystok zurückkehren.
In zwei weiteren Fahrten des Wagenzuges sollten zusammen 4 000 Juden von Bialystok nach Treblinka deportiert werden. Anschließend ging der Zug leer nach Grodno.
Am 14. Februar 1943 sollte der Pendelzug als "P) 163" Grodno fahrplanmäßig morgens um 5:40 Uhr verlassen Die Ankunft der 2 000 Deportierten in Treblinka war für 12:10 Uhr geplant. Von dem Vernichtungslager Treblinka sollte der leere Zug zur "Entseuchung" zum Betriebsbahnhof Scharfenwiese gefahren und schließlich abgestellt werden.
85 Männer und 47 Frauen werden als Häftlinge im KL Auschwitz registriert, die anderen 1 868 Menschen werden in den Gaskammern ermordet