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Übersicht

Tschechien, Region Ústecký kraj, Bezirk Děčín

Die Besiedlung der Gegend erfolgte zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert. Nixdorf, das 1346 erstmals urkundlich erwähnt wurde und zur Herrschaft Tollenstein-Schluckenau gehörte, ist als typisches Waldhufendorf von Siedlern aus Franken, Hessen und Thüringen gegründet worden. 1478 erhielten die Warnsdorfer Gebrüder Knobloch den Ort als Lehen.

Eine der Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns nach dem Ersten Weltkrieg 1914–1918, war die Tschechoslowakei. Sie beanspruchte die deutschsprachigen Gebiete Böhmens, Mährens und Schlesiens für sich, obwohl deren Bewohner für einen Verbleib bei Deutschösterreich (später Österreich) plädierten. Der Vertrag von Saint-Germain entschied zugunsten der Tschechoslowakei. Damit fiel Nixdorf an den neuen Staat. Zwischen den Volkgruppen vermehrten sich die Spannungen im ganzen Land. Da bewaffnete Konflikte drohten, veranlassten die Westmächte die tschechische Regierung zur Abtretung, der von Sudetendeutschen bewohnten Randgebiete, an Deutschland. Im Münchner Abkommen wurde dies beschlossen. Nach dem Münchner Abkommen besetzten im Oktober 1938 Teile der Wehrmacht das Gebiet. Nixdorf gehörte von 1938 bis 1945 zum Landkreis Schluckenau, Regierungsbezirk Aussig, im Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reichs.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion der Stahlwarenfabriken für die deutsche Rüstung umgestellt und hierbei Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg (8. Mai 1945) kam die Stadt Nixdorf wieder zur Tschechoslowakei zurück. Am 9. Mai 1945 rückte die 2. Polnische Armee in die Stadt ein.

Die deutschsprachige Bevölkerung wurde vertrieben. Ihr Vermögen durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert und die katholischen Kirchen von Nixdorf enteignet. Seitens der Tschechischen Republik erfolgte keine Abgeltung für das eingezogene Vermögen.

Etwa 200 gehfähige Häftlinge des KL Groß-Rosen (NL
Bautzen) wurden eilig am 19. April evakuiert. Wann die Häftlinge in Nixdorf (Mikulášovice) eintrafen ist nicht bekannt.
Auf Pferdewagen wurden Gepäckstücke verladen und von Häftlingen gezogen. Der Häftlingszug – von SS-Leuten und Hunden bewacht – zog über Neukirch, Steinigtwolmsdorf, Neudörfel, Wölmsdorf (Vilémov) nach Nixdorf (Mikulášovice). Hier kamen die Häftlinge in Baracken ehemaliger Ostarbeiter bis zur Befreiung unter. Die Bewacher planten bei Wölmsdorf alle Häftlinge zu erschießen. Die Bevölkerung bekam davon Kenntnis und protestierte dagegen. Man befürchtete die Rache der herannahenden Truppen.