Größere Karte anzeigen

Übersicht

Tschechien, Region Olomoucký kraj, Bezirk Šumperk

Die dem Bistum Olmütz gehörige Burg Mürau wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt

Am 10. Oktober 1938 marschierten die deutschen Truppen nach dem Münchner Abkommen in Mürau ein. Die meisten Tschechen verließen darauf hin Mürau. Die Marktgemeinde wurde dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Hohenstadt. 1939 hatte Mürau 725 Einwohner. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente das Gefängnis zunächst als Strafanstalt für politische Gefangene und Untersuchungshäftlinge. 1942 erfolgte eine Umnutzung des Strafanstalt als Tuberkulose-Gefängnis für slawische Häftlinge. Aus den Haftanstalten des gesamten Reichsgebietes wurden bis 1945 ca. 700 an TBC erkrankte Tschechen und Polen in die kalten und nassen Räume auf der Festung Mürau verbracht. Von den rund 3500 zwischen 1938 und 1945 inhaftierten Personen verstarb etwa ein Fünftel.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen 1945 aus Mírov vertrieben. Nach der Machtübernahme durch die Kommunisten wurde die Strafanstalt Mírov wiederum zur Unterbringung politischer Gefangener genutzt. 1948 verlor Mírov den Status als Městys. 1950 lebten dem Dorf 676 Menschen in 94 Häusern. Zum Ende des Jahres 1960 wurde der Okres Zábřeh aufgelöst und die Gemeinde dem Okres Šumperk zugeordnet. 1976 wurde Mírova nach Řepová eingemeindet und mit diesem zusammen 1980 in die Stadt Mohelnice eingegliedert. 1990 erhielt das Dorf seine Selbstständigkeit zurück. Im Jahre 1991 bestand der Ort aus 79 Wohngebäuden mit 407 Bewohnern. Das Gefängnis dient heute als Strafvollzugeinrichtung für Schwerkriminelle.

Täter und Mitläufer 1933-1945

Gefreiter
Finger Heinrich
* 06.05.1893 in Mürau (Mírov)
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz