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Übersicht

Rumänien, Region Banat, Kreis Timiș

Gertianosch wurde 1387 erstmals schriftlich erwähnt.
1766 ordnete die k.u.k. Landesadministration eine Zwangsumsiedlung der Bewohner nach Dobin an. Doch diese beantragten schon 1779 ihre Heimkehr, was von Wien genehmigt wurde.

Am 2. Juli 1781 erhielten 18 deutsche Familien aus Hatzfeld von der Wiener Hofkammer die Niederlassungserlaubnis für Dobin. Ihnen folgten Siedler aus Groß- und Kleinjetscha, Beschenowa, Bogarosch, Lenauheim, Triebswetter, Billed und Ostern. Im Oktober 1784 kamen 66 deutsche Siedlerfamilien aus Lothringen, Unterfranken, Luxemburg, Trier, Mainz, Bayern, Böhmen, Franken, Schwaben, Nassau und Oberschlesien hinzu. Die amtliche Ortsbezeichnung war Gertianosch.

Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich (1867) wurde das Banat dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn angegliedert.

Am 17. August 1924 erhielt Rumänien im Tausch gegen Modosch und Pardany die Großgemeinde Hatzfeld; die Grenze wurde nach Westen verlegt, so dass Cărpiniș an Rumänien fiel.

72 Männer aus Gertianosch fielen im Zweiten Weltkrieg, blieben vermisst oder starben im Lazarett. Auf der Flucht im September 1944 erschossen serbische Partisanen 28 sich auf der Flucht befindende gertianosche Männer. Weitere Kriegsfolgen waren die Zwangsarbeit in der Sowjetunion, die Kriegsgefangenschaft, die Enteignung 1945 und die Verschleppung in die Baragansteppe. Rumänische Kolonisten aus Bessarabien, aus der Dobrudscha sowie der Moldau kamen nach Gertianosch, wo sie die Häuser, den Boden und die dazugehörenden Produktionsmittel in Besitz nahmen. Als Folge setzte die Aussiedlung im Rahmen der Familienzusammenführung ein. Dieser Prozess ist gegenwärtig für Gertianosch abgeschlossen. Cărpiniș ist heute ein rumänisches Dorf.

Die Ereignisse nach der rumänischen Kapitulation in Gertianosch; Vorstoß deutscher Truppen und Evakuierung der deutschen Bevölkerung von Gertianosch; Treck bis Rudolfsgnad im serbischen Banat, dann weiter durch West-Ungarn nach Niederösterreich.
http://doku.zentrum-gegen-vertreibung.de/archiv/rumaenien/kapitel-4-2-4-0-4.htm

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Sturmmann
Bügelsteiber Hans
* 19.04.1900 in Gertianosch
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz, KL Monowitz u. NL Jawischowitz