Übersicht

Die Stadt Dinslaken liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten des Ruhrgebiets in Nordrhein-Westfalen. Dinslaken grenzt an Walsum, an die Gemeinde Hünxe, an die kreisfreie Stadt Bottrop, Duisburg, Oberhausen, sowie Rheinberg und Voerde etwa 13 km von Wesel entfernt. Im Osten grenzt der Naturpark Hohe Mark an Dinslaken. Das Stadtgebiet ist in folgende sieben Stadtteile gegliedert: Eppinghoven, Innenstadt, Lohberg, Bruch, Averbruch, Hiesfeld, Oberlohberg.

Nationalsozialismus

1930 entstand die Ortsgruppe der NSDAP, kurze Zeit später organisierte sich die Hitlerjugend.
Als Gegenbewegung entstand 1931 mit Unterstützung der KPD der Kampfbund gegen den Faschismus. 1933 trat der Stadtrat schließlich unter Ausschluss der Fraktionsangehörigen von KPD und SPD zusammen. Daraufhin begann die systematische Diskriminierung jüdischer Mitbürger, so wurde die jüdische Bevölkerung 1935 offiziell von den Viehmärkten ausgeschlossen. 1938 wurden die Synagoge und das jüdische Waisenhaus zerstört, ebenso Geschäfte und Wohnhäuser jüdischer Bürger. Die jüdische Schule wurde geschlossen. Der Verbleib und das Schicksal der 35 Dinslakener Waisenkinder, die am Morgen des 10. November 1938, einen Tag nach der Reichspogromnacht, vor den Augen zahlreich versammelter Dinslakener Bürger gemeinsam mit einem ihrer Lehrer und Erzieher aus der Stadt mit einem Leiterwagen, den die ältesten der Kinder schieben mussten, vertrieben wurden, ist bis heute größtenteils ungeklärt. Ihr Leidensweg führte über Köln, Holland und Belgien. Man nimmt an, dass nur wenige der Kinder die Vertreibung überlebt haben. Jüdische Männer im Alter unter 60 Jahren – viele von ihnen hochdekorierte Soldaten des Ersten Weltkrieges – wurden von Dinslaken aus nach Sachsenhausen und Dachau deportiert. Das Waisenhausgebäude wurde in den nachfolgenden Jahren durch die NSDAP genutzt

jüdische Mitbürger

Von den ehemals etwa 250 jüdischen Mitbürgern lebte 1942 niemand mehr in der Stadt.

Geschichte

Zum Kriegsausbruch 1939 gab es in Dinslaken rund 7480 Wohnungen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Teile der Kirchhellener Heide zur Anlage eines Feldflughafens enteignet; bereits 1940 wurde Dinslaken daraufhin Ziel alliierter Bombenangriffe. 1944 gehörten diese beinahe zum Alltag und fanden im Juni ihren vorläufigen Höhepunkt, als 130 Sprengbomben auf die Stadt fielen.

Am 23. März 1945 begannen alliierte Bomberstaffeln schließlich Dinslaken sturmreif zu schießen. 511 Menschen, darunter auch 40 Zwangsarbeiter kamen dabei ums Leben. Insgesamt kamen in Dinslaken während des Zweiten Weltkrieges 739 Zivilisten und 165 Zwangsarbeiter ums Leben. Dinslaken wurde zu mehr als 80 Prozent zerstört.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Rottenführer
Grapatin Felix
* 25.12.1909 in Gemberg (Grzeby)
letzter bekannter Wohnort: Dinslaken
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz

1945

Am Morgen des 24. März 1945 rückten US-amerikanische Truppen über den Rhein nach Dinslaken vor und konnten es schließlich einnehmen. Bereits im April wurde im besetzten Dinslaken die Förderung der Zeche Lohberg wieder aufgenommen. Im Mai zogen die US-amerikanischen Truppen ab. Dinslaken wurde Teil der britischen Besatzungszone.

Personenverzeichnis

Dr. Salomon Herz stellvertretender Leiter des jüdischen Waisenhauses in Dinslaken

Nachtrag

Schilderung Dr. Salomon Herz Ereignisse November 1938