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Übersicht

Ungarn, Region Közép-Magyarország, Komitat Budapest

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Schütze
Kaim Andreas
* 16.05.1901 in Budapest
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Schütze
Koller Johann
* 23.02.1924 in Udom (Budapest)
Vermißt seit dem 25.08.1944
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Schütze
Leyrer Lorenz
* 27.06.1900 in Budapest
† 27.09.1945 bei Champagne
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Sturmmann
Nagl Karl
* 15.04.1904 in Budapest
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Schütze
Nirschy Johann
* 05.05.1901 in Budapest
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz


SS-Sturmmann
Sautner Anton
* 17.01.1922 in Budapest
vor 1945 Angehöriger des SS-T-Stuba im KL Auschwitz

31.10.1918

Revolutionäre Soldaten erschießen den ehemaligen ungarischen Ministerpräsidenten István Graf Tisza in seiner Wohnung in Budapest.

16.11.1918

Der ungarische Ministerpräsident Mihály Graf Károlyi von Nágykarolyi ruft in Budapest die ungarische Republik aus.

20.04.1919

Der zentrale Soldaten-, Arbeiter- und Bauernrat der Räterepublik Ungarn in Budapest beschließt zur Verteidigung der Errungenschaften der Proletarierdiktatur den Verteidigungskrieg. Er ordnet an, dass die Hälfte der Arbeiterschaft aller Betriebe gegen die tschechischen, rumänischen und südslawischen Truppen zu den Waffen greifen soll.

04.08.1919

Rumänische Truppen erobern am 4. August 1919 Budapest, und besetzten weite Teile Ungarns.

16.08.1919

Die Budapester Stadthauptmannschaft ordnet die Verhaftung aller ehemaligen Volksbeauftragten der ungarischen Räterepublik an.

13.11.1919

Die rumänischen Truppen räumen nach Aufforderung durch die Alliierten die ungarische Hauptstadt Budapest.

12.12.1919

Im Budapester Terroristenprozeß werden 14 Männer wegen mehrerer Morde während der Zeit der Räterepublik zum Tod durch den Strang verurteilt. Die Urteile werden am 18. Dezember vollstreckt.

25.08.1920

In der ungarischen Nationalversammlung in Budapest wird ein Gesetzentwurf zum "Schutz des Vermögens, der Moral und der Person" eingebracht. Er sieht u.a. die Einführung der Prügelstrafe vor und wird am 31. August in modifizierter Form angenommen. Liberale Abgeordnete lehnen die Prügelstrafe als "kulturwidrig" ab. In den meisten zivilisierten Ländern wurde die Prügelstrafe im Laufe des 19. Jahrhunderts abgeschafft (Preußen 1848, Österreich 1867).

15.09.1920

In Budapest werden im Tisza-Prozeß die Urteile verkündet. u.a. werden zwei Todesstrafen verhängt.

02.10.1920

Das ungarische Innenministerium in Budapest erlässt eine Verordnung über die Ausweisung der seit 1914 eingewanderten Juden. Ausgenommen von der Vertreibung bleiben nur galizische und polnische Juden. Die Maßnahme ist Bestandteil der rassistisch-antijüdischen Politik von Ministerpräsident Pál Graf Teleki.

31.12.1921

In der ungarischen Nationalversammlung in Budapest kommt es zu Tumulten und Prügeleien, so dass die Sitzung auf unbestimmte Zeit vertagt werden muß. Der Streit hatte sich an der positiven Haltung einiger Parlamentarier zum früheren Herrscherhaus der Habsburger entzündet.

04.04.1922

Bei einem Bombenattentat auf einen angesehenen Bürgerklub in der ungarischen Hauptstadt Budapest kommen sechs Menschen ums Leben. Wie sich später herausstellt, waren sie alle jüdischen Glaubens. Von den Tätern fehlt jede Spur, man nimmt jedoch an, dass der Anschlag politische Hintergründe hat.

08.08.1922

Infolge eines Diebstahls von Leitungsdraht aus Kupfer in größerem Umfang ist die Telefonleitung zwischen Wien und Budapest für mehrere Tage unterbrochen. Der dadurch entstandene Schaden geht in die Millionen.

19.08.1922

Bei einem Brand in den Werkstätten der ungarischen Staatsbahn in Budapest werden u.a. 32 Personenwagen vernichtet, darunter auch der einstige Salonwagen von Elisabeth, Kaiserin von Österreich.

30.09.1922

In Budapest wird Otto, Sohn Karls I., des letzten österreichischen Kaisers und ungarischen Königs, zum rechtmäßigen Thronerben proklamiert.

19.03.1944

Deutsche Truppen besetzen am 19. März 1944 (Operation Margarethe) Budapest, nach dem Versuch Ungarns, sich vom verbündeten Deutschland zu lösen.

22.11.1944

Protokoll der Sitzung in der Schwedischen Gesandtschaft zu Budapest am 22. Nov. 1944 um 6:00 Uhr abends
Teilnehmer waren:
Bevollmächtigter der schwedischen Gesandtschaft
Legationssekretär Raoul Wallenberg

Bevollmächtigter der Schweizerischen Gesandtschaft
N. Krausz

Bevollmächtigter der Portugiesischen Gesandtschaft
Dr. Körner

Polizeihauptmann
Dr. Batiztalvy

Der Polizeihauptmann, welcher um Diskretion ersuchte, gibt an, das die an der ungarisch-Österreichischen Grenze ankommenden Juden, dort dem Bevollmächtigten der Deutschen, übergeben werden. Er gibt weiter an, das 10.000 Juden auf den Landstraßen verschwunden sind. Geflohen, gestorben, oder erschoßen. Nichts oder zu wenig ist vorbereitet worden.
Es folgte dann ein Bericht der Abgesandten der Schweizer Gesandtschaft, Dr. Leopold Breszlauer und Ladislaus Kluger, über ihre Erfahrungen, welche sie während ihrer amtlichen Reise von Budapest, bis zur Österreichischen Grenze, zwischen dem 23. Und 27. November 1944, gesammelt hatten.
Dem Bericht zu folge, sind von den bis zum 22. Nov. deportierten 25.000 Juden, 10.000 an die Deutschen übergeben worden; 6-7.000 sollen in den nächsten Tagen übergeben werden und weitere 6-7.000 wurden von den Pfeilkreuzlern unterwegs teilweise niedergeschoßen, teilweise sind sie den Strapazen erlegen, teilweise krank.
Der ungarische Gendamerieoberstleutnant Ferencsy hat dem Protokoll dieser Sitzung zufolge, das Kommando über den gesamten Fuámarsch. Die Juden wurden in Budapest von den Straßen und aus den Häusern, durch die Polizei, haupsächlich aber durch die Mitglieder der Pfeilkreuzler-Partei ausgehoben. Die Bewachung oblag prinzipiell der Polizei, tatsächlich aber sei die öffentliche Macht durch die Mitglieder der Pfeilkreuzler-Partei ausgeübt worden. Die Deportierten wurden sodann ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht in großen Gruppen, zu Fuß nach den verschiedensten Richtungen, zumeist aber zur ungar.-Österreichishcne Grenze getrieben. Während des Marsches begleitete ungarische Gendarmerie die marschierenden
Gruppen, unter Kontrolle der Mitglieder der Pfeilkreuzler-Partei.
Die Kommission konnte feststellen, das die Deutschen an der Grenze die übernahme arbeitsunfähiger, alter oder kranker Personen, wie auch die von schwangeren Frauen, verweigerte.
Im allgemeinen, so führt der Bericht fort - haben wir feststellen können, das diejenigen Juden, die innerhalb des Landes unmittelbar unter deutschem Kommando arbeiten ordentlich verköstigt und anständig behandelt werden; diejenigen Juden hingegen, die unter Aufsicht der Mitglieder der Pfeilkreuzler-Partei zu arbeiten haben, in grausamster Weise behandelt und sehr schlecht verköstigt werden. Von einer Gruppe von 4000 jüdischen Arbeitsdienstlern, seien etwa 2.000 erschoßen worden, die restlichen 2.000 seien zu Fuß an die ungarisch-Österreichische Grenze, in schlechter physischer Kondition, sozusagen halbnackt ohne Verköstigung, aber viel Schläge, angekommen. Diese Gruppe sei von den Deutschen in Deutschland zuerst desinfiziert, sodann eingekleidet und in Arbeit gestellt worden.
Der Bericht endet mit der Feststellung der Kommission, das der Zweck der gegenwärtigen ungarischen Regierung zweilfellos sei, das ungarische Judentum vollständig zu vernichten und laut einer Erklärung Szalasi vor dem päpstlichen Nuntius, werden sie nicht um Gnade bitten, aber sie geben auch keine Gnade.
Ein abgesandter des Internationalen Roten Kreuzes vervollständigte das Bild der Kommission.
Dr. Leopold Breszlauer und seine Kommisssionskollegen geben in ihrem Bericht eine ganze Anzahl von Namen jener Personen an, welche für die Angelegenheit verantwortlich waren.

23.10.1989

Am 23. Oktober 1989 wird in Budapest die Republik Ungarn ausgerufen.

01.05.2004

Der EU-Beitritt Ungarns am 1. Mai 2004 wurde mit vielen Festen im ganzen Land, besonders in der Hauptstadt Budapest gefeiert.