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Übersicht

Deutschland, Bundesland Baden-Württemberg, Regierungsbezirk Stuttgart, Landkreis Böblingen

Bondorf wurde um 1150 erstmals in Urkunden des Klosters Reichenbach erwähnt.

1559 ist Bondorf mitsamt Kirche und Turm bis auf vier Häuser vollständig abgebrannt. Im Jahre 1685 sind infolge eines Blitzes 41 Wohnungen nebst Scheunen abgebrannt.
In einer weiteren Brandkatastrophe brannten am 23. Oktober 1815 in der Zeit von nur zwei Stunden abermals 40 Gebäude ab.

Im Zweiten Weltkrieg lag in der Nähe von Bondorf Hailfingen/Tailfingen ein Nachtjägerflugplatz, an den heute nur noch ein langer Kiesweg erinnert, der damals die Start- und Landebahn darstellte. Der Flugplatz wurde vor allem von Häftlingen aus dem KZ Hailfingen-Tailfingen in Zwangsarbeit erbaut; das KZ war ein Nebenlager des KZ Natzweiler. Dabei starben viele Häftlinge durch die Strapazen und durch Erschießungen. 72 Opfer wurden in einem Massengrab am östlichen Ende der Landebahn verscharrt. Am 1. Juni 1945 wurde den französischen Soldaten von drei Überlebenden das Massengrab gezeigt, das am folgenden Tag geöffnet wurde. Die männliche Bevölkerung von Oberndorf, Hailfingen und alle Bürger aus Bondorf und Tailfingen mussten zu Fuß zum Flugplatz und dort die Leichen ausgraben. Die Tailfinger Männer mussten das Massengrab aufdecken. Dabei kam es zu Misshandlungen durch französische Soldaten, an deren Folgen zwei Bondorfer Bürger starben.

Täter und Mitläufer 1933-1945

SS-Sturmmann
Kussmaul Jakob (Wilhelm)
* 04.06.1923 in Bondorf
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Auschwitz