Kowalczyk August Häftlingsnummer 6804
* 15.08.1921 in Tarnowa Góra
† 29.07.2012 in Oświęcim (an Krebs)
am 27.04.1942 ins KL Auschwitz eingewiesen
Nach der Matura wollte er ins Priesterseminar eintreten, doch der Ausbruch des Krieges stand dem im Wege. Kowalczyk entschloss sich zu kämpfen. 1940 versuchte er, nach Frankreich zu gelangen, wo eine polnische Armee gebildet wurde. Er wurde jedoch in der Slowakei bei dem Versuch, die Grenze zu überqueren, verhaftet und ins KZ Auschwitz gebracht.
Im Juni 1942 unternahm Kowalczyk gemeinsam mit rund 50 anderen Gefangenen den Versuch, aus dem Lager zu entkommen. Er war unter den neun Häftlingen, die es schafften, in die Freiheit zu entkommen. Er floh in den Wald, wo örtliche Anrainer ihm Hilfe leisteten und ihm ein sicheres Versteck zeigten. (Dank den Einwohnern des schlesischen Dorfs Sklorzy Bojszowy wurde ich gerettet. Ich versteckte mich bei ihnen sieben Wochen lang. (auf dem Dachboden der Wohnung von Anna und Joseph Lysków und ihrer Familie) Dann wurde ich ins Generalgouvernement geschleust und wurde Soldat der Polnischen Heimatarmee.) Bis zum Ende der nazideutschen Besatzung kämpfte Kowalczyk in den Reihen der polnischen Untergrundarmee AK (Armia Krajowa).
Nach dem Krieg absolvierte er ein Studium der Polonistik an der Jagiellonen-Universität in Krakau und wählte den Beruf des Schauspielers. Er wurde durch zahlreiche Theater- und Filmrollen bekannt. Jahrelang bekleidete Kowalczyk den Posten des Vizechefs des Hauptvorstandes der Gesellschaft zur Betreuung von Auschwitz, deren Ziel es ist, die Erinnerungen an Auschwitz - wo 1,1 Millionen Menschen, darunter eine Million Juden, ermordet wurden - an weitere Generationen zu vermitteln. Er wiederholte mehrmals, dass er überlebt habe, um Zeugnis von den Nazi-Verbrechen abzugeben. Kowalczyk erzählte über das Leben im Lager und seine Flucht in mehr als 5.000 Schulen in Polen und im Ausland.
Er war viermal verheiratet. Er hat zwei Kinder, Sohn Marek (geb. 1950), aus seiner ersten Ehe und Sohn Marcin (geb. 1957), aus seiner zweiten Ehe
Ehepartnerin: Gromysz Eugenia
Sein Lebensende verbrachte er in demjenigen Hospiz, das er als Dank an die Bevölkerung von Oświęcim initiiert und erbaut hat.
(August Kowalczyk, Auschwitz-Überlebender mit der Nummer 6804, ist am heutigen Sonntagnachmittag (29.7.2012) im 92. Lebensjahr im Hospiz von Oscwiecim (Auschwitz) verstorben. Der Regisseur, Schauspieler und Autor durchlebte das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau als junger Mensch. In Auschwitz wurde er zur Nummer 6804.
Am 10. Juni 1942 gelang August Kowalczyk mit anderen Häftlingen der Strafkompanie die Flucht aus Birkenau. Die Nummer am Arm jedoch, die man ihm in Auschwitz in die Haut gebrannt hatte, begleitete ihn sein ganzes Leben. Zeit seines Lebens war es sein Ziel, 6804 Gespräche mit vorwiegend jungen Menschen in der ganzen Welt über seine Haft, seine Mithäftlinge und seine Flucht aus Auschwitz zu führen: Ein Erzähler und Zuhörer, der die Jugendlichen durch seine Ausdrucksfähigkeit und seine Herzenswärme für sich gewann. Besonders in Deutschland und in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz hat August Kowalczyk vielen Jugendlichen eine Tür zur Geschichte von Auschwitz geöffnet und sie an ihre Verantwortung für die Zukunft erinnert. Erst vor wenigen Wochen, am 10. Juni 2012, dem 70. Jahrestag seiner Flucht, schloss sich sein Kreis in Birkenau: August Kowalczyk erzählte am Schauplatz seiner Flucht zum 6804. Mal seine Geschichte.
August Kowalczyk starb in einem Pflegehospiz der Stadt Oswiecim/Auschwitz, dessen Bau er über Jahre unentwegt und beharrlich betrieben hatte, um der älteren Generation in der Region Oswiecim zu danken, die ihm und anderen Häftlingen des Lagers unter Einsatz des eigenen Lebens geholfen hatten. Das Hospiz wurde erst am 21. Juni 2012 in Anwesenheit des deutschen Gesundheitsministers Daniel Bahr eröffnet.
Lachecki Jerzy Häftlingsnummer 12541
* 04.09.1922 in Warschau
am 06.04.1941 aus dem Pawiak-Gefängnis in Warschau ins KL Auschwitz eingewiesen
Beruf: Buchbinder
Laskowski Jan Häftlingsnummer 12543
* 29.05.1918 in Wloclawek
am 06.04.1941 aus dem Pawiak-Gefängnis in Warschau ins KL Auschwitz eingewiesen
am 28.07.1942 in Tarnow ergriffen und erneut ins KL Auschwitz eingewiesen
Piernikowski Zenon Häftlingsnummer 12544
* 06.09.1914 in Włocławek
am 06.04.1941 aus dem Pawiak-Gefängnis in Warschau ins KL Auschwitz eingewiesen
Buczynski Aleksander Häftlingsnummer 12754
* 19.02.1915 in Jelonki
† 14.07.1942 im KL Auschwitz ermordet
am 06.04.1941 aus dem Pawiak-Gefängnis in Warschau ins KL Auschwitz eingewiesen
Traczyk Jözef Häftlingsnummer 13323
* 03.03.1903 in Wólka Dworska
am 06.04.1941 aus dem Pawiak-Gefängnis in Warschau ins KL Auschwitz eingewiesen
Am 28.07.1942 benachrichtigt die Kommandantur des KL Auschwitz die zuständigen Dienststellen, daß der "Häftling" Traczyk Jözef Häftlingsnummer 13323, erneut ergriffen worden sei.
Chrögcicki Tadeusz Häftlingsnummer 16655
* 27.03.1919 in Mukarowce
am 29.05.1941 ins KL Auschwitz eingewiesen
Pamrow Jözef Häftlingsnummer 22868
* 05.06.1920 in Poniatowo
† 27.02.1943 im KL Auschwitz ermordet
am 20.11.1941 ins KL Auschwitz eingewiesen
Stoczewski Eugeniusz Häftlingsnummer 22883
* 25.03.1915 in Kałuszyn
† 14.07.1942 im KL Auschwitz gehängt
am 20.11.1941 ins KL Auschwitz eingewiesen