„Baum“ nennen sie jenen Marterpfahl,
dran hilflos das Opfer hängt,
die Arme hinten, zu größerer Qual,
hängt er so herab vom Marterpfahl,
Kopf und die Stirne gesenkt.

Des Körpers schweres, ganzes Gewicht
zerrt an dem verrenkten Arm,
Schweiß rinnt herab, bedeckt das Gesicht -
der SS-Mann grinst dazu und spricht
"Na, Hund, wird's dir endlich warm?“

Der Schweiß rinnt in Strömen, rinnt und rinnt;
es schmerzt, dass viele laut schrein,
wie Tiere, die am Verenden sind
die Schmerzen machen sie toll und blind,
sie können nur stöhnend schrein.

Und die Folter dauert in Ewigkeit;
der SS-Mann raucht vergnügt.
Wer ermisst diese lange Spanne Zeit?
Eine Stunde - zwei Stunden - Ewigkeit
es scheint, dass das Zifferblatt lügt.

Wenn einem die Sinne geschwunden sind,
sein Kopf auf die Brust ihm bricht,
sieht es der SS-Mann, stürzt hin geschwind,
schlagt ihm die Faust ins Gesicht
und er zerrt an dem Körper und schaukelt ihn,
freut sich, wenn ihn neue Schmerzen durchglühn
das heißt in Dachau : "Gericht“

Wenn von den Händen die Stricke gelöst,
so sinken sie schlaff herab
sie sind wie gestorben, nicht wie erlöst,
und man fühlt es nicht, wenn man an sie stößt
ganz fremd hangen sie herab.

Zehntausende hingen am Marterpfahl,
zehntausend litten die grässliche Qual,
zehntausend schrien gequält wie ein Tier,
Zehntausende hassten die Welt dafür.
die Welt? - O nein, Deutschland hassten sie nur,
höhnten: „Das also ist Deutschlands Kultur?“
Und sie spien hoch im Bogen aus
auf das, was einstens ihr Vaterhaus:
auf Deutschland.

(Dachau)