Auschwitz, 26. November 1942

1. Sammlung für das Kriegswinterhilfswerk am 7/8.1 1.42
Anläßlich der Sammlung für das Kriegswinterhilfswerk am 7/8.11.42 wurde das erfreuliche Ergebnis von RM 5.662,94 erzielt. Ich spreche allen Spendern hierfür meine Anerkennung aus.

2. Ausübung der Jagdaufsicht
Mit Wirkung vom 9.11.42 wurde der SS-Strm.
Gustav Lipski, 9,/SS-T-Sturmbann, mit der Jagdaufsicht und Ausübung der Jagd innerhalb des Interessengebietes KL Auschwitz beauftragt.
Dem SS-Rottf. Rudolf Martin, 9./SS-T-Sturmbann wird die Berechtigung zum Abschießen von Raubzeug erteilt.
Der Fallensteller SS-Rottf.
Josef Hackel, tritt mit sofortiger Wirkung zur Kompanie zurück.

3. Ausübung des Zivilberufes während der Dienstzeit
Nachstehend wird eine Anordnung des Chefs des SS- Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes zur genauen Beachtung bekanntgegeben:
Der Chef des Berlin, den 12.11.1942
SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes
Befehl Nr. 38
Ich verbiete den im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt beschäftigten Reservisten während der Dienstzeit nebenher ihren Zivilberuf auszuüben. Wer während des Krieges als Soldat seine Pflicht zu erfüllen hat, hat dies unter Einsatz seiner ganzen Person zu tun. Ich ersuche, auch die außerhalb der Dienstzeit an sich mögliche weitere Ausübung des Zivilberufcs so einzurichten, daß der Dienst bei der Waffen-SS darunter unter gar keinen Umständen leidet. Ausnahmen für einen jeweils einzelnen und begründeten Fall entscheiden die zuständigen Amtsgruppenchefs.
Pohl
SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS

4. Heizung der Dienstzimmer und Unterkünfte
Der Reichswirtschaftsminister gibt laut Verfügung vom 6.10.1942 bekannt, daß die Raumtemperaturen in Büros und Unterkünften 18 Grad nicht übersteigen dürfen, um Brennstoffe einzusparen. Die Verwendung zusätzlicher elektrischer Heizgeräte ist verboten.

5. Benutzung von Nachrichtenanlagen
Nachstehend wird ein Auszug des Reichsführerbefehles vom 25.10.1942 betr. Benutzung von Nachrichtenanlagen bekanntgegeben:
1. Die stetig wachsenden Anforderungen im Nachrichtenverkehr und die erhöhten Anforderungen von Nachrichtenverbindungen veranlassen mich für den Fernsprech-, Fernschreib- und Funkverkehr zu folgenden Hinweisen:
a) . Ferngespräche sind kurz und knapp zu führen. Jeder muß daran denken, daß auch andere sprechen müssen. Äußerste Zurückhaltung ist notwendig, da alle Ferngespräche vom Feind mitgehört werden können. Die weit verbreitete Ansicht, daß nur in Frontnähe Abhörgefahr besteht, ist falsch. Zur Zeit gibt es kein technisches Mittel und keine Entfernung, die völlig gegen Abhören schützen kann. Dies trifft auch auf die Sondernetze zu.
b) . Die meisten Fernschreiben sind nicht soldatisch kurz gefaßte Nachrichten, sondern weitschweifige Berichte. Dies ist sofort abzustellen. Jedes nicht unbedingt erforderliche Wort muß Wegfällen.
c) . Knappheit im Ausdruck und Kürze der Funksprüche sind schon mit Rücksicht auf die lange Zeit des Schlüsselns die Voraussetzung für schnelle Übermittlung. Durch Funk können nur kurze Meldungen und Befehle, aber keine Berichte befördert werden.
Auf strengste Einhaltung der hierin gegebenen Anweisungen ist zu achten.

6. Verloren - gefunden
Aus der Abteilung Unterkunft wurde in der Zeit vom 14.11.42 nach Dienst bis zum 16.11.42 Dienstbeginn 1 Kofferschreibmaschine ,,Olympia Robust" Nr. 346965 entnommen und bis heute nicht zurückgebracht.
Bei der am 2.11.42 stattgefundenen Entlausung der 5. Komp, kamen folgende Gegenstände des SS-Schtz. Michael Schön, abhanden:
1 Leinensack enthaltend:
1 Brieftasche mit 120,- RM Inhalt,
1 Büchse Fett mit Fleisch, ca. ‘A Pfd. Speck,
1 Kamm,
1 Spiegel,
100 Zigaretten,
6 Pak. Tabak,
10 Schachteln Streichhölzer.
Bei der am 3.11.42 stattgefundenen Entlausung der 10. Komp, kamen folgende Gegenstände des SS-Schtz. Peter Botz abhanden:
1 Brieftasche mit 170,- RM, Ausweis und Familienbild,
1 Taschenuhr.
Am Nachmittag des 16.11.42 wurde aus dem Fahrradständer vor dem Stabsgebäude das Privatfahrrad des SS-Uscha.
Jakob Fryc, 9./SS-T-Sturmbann entwendet. Kennzeichen: Marke SUN, niedriger Rahmen, Halbballonbereifung, kompl. Lichtanlage, Gepäckträger sowie Abstellvorrichtung.
Auf dem Wege zwischen der Fahrbereitschaft und den Unterkunftsbaracken des Kommandanturstabes wurde 1 Ledertasche mit Reißverschluß enthaltend: 1 Füllfederhalter und Bleistift verloren.
Am 14.1 1.42 wurde auf dem Weg vom Haus Nr. 24 bis Haus Caesar eine Geldbörse mit 4-6 RM und Lebensmittelmarken, ausgestellt auf Frau Mathilde Lehmann, verloren.
Nach dem Verbleib obiger Gegenstände ist zu forschen. Feststellungen sind umgehend der Kommandantur zu melden.
Vor ca. 4 Wochen ist ein 10 Wochen alter Drahthaardackel entlaufen. Bei Auffindung ist dieser bei der Verwaltung abzugeben.
Am 7.11.42 wurde im Lager Monowitz ein Trauring gefunden. Abzuholen durch den Verlierer auf der Kommandantur.

gez. Höß
SS-Obersturmbannführer und Kommandant

F.d.R.:
a.B.i.V. Ganninger
SS-Untersturmführer und Adjutant