Aktenzahl des Gerichts (Geschäftszahl): LG Wien Vg 8e Vr 690/55
Denunziationsprozess
Opfer
Widerstand/Opposition
Tatland (Tatort)
Österreich (Wien)
Volksgerichtsverfahren gegen
Eduard Pamperl (alias Eduard Hofer)
Franz Pichler (Deckname „Darius“)
Willibald Repis
Alfred Ziganek
wegen
Illegalität
gewaltsamen Eindringens in ein Heim der Vaterländischen Front im Jahre 1937 Denunziation von Mitgliedern kommunistischen Widerstandsgruppen in Wien im Jahre 1940
Verlauf der Vorerhebungen/Voruntersuchung bzw. des Gerichtsverfahrens
am 19.03.1948 wurde
Eduard Pamperl zu 15 Jahren schweren Kerker verurteilt.
am 19.03.1948 wurde
Willibald Repis zu 15 Monaten schweren Kerker verurteilt.
am 19.03.1948 wurde
Alfred Ziganek zu 20 Monaten schweren Kerker verurteilt.
am 19.03.1948 wurde
Franz Pichler wurde freigesprochen.
20.01.1948: Ausscheidung des Verfahrens gegen Karl Suchanek und Franz Spali wegen §§ 10, 11 VG und § 152 StG gemäß § 57 StPO.
15.03.1956: Von einer weiteren Verfolgung von Franz Pachhammer (Deckname "Lux") wegen § 7 KVG wird gemäß § 34 Abs. 2 StPO abgesehen.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
V Mann der Gestapo Wien
Pamperl Eduard (alias „Eduard Hofer“)
* 17.11.1919
verbrachte seine Jugend in der Hütteldorferstraße 349 im 14. Bezirk
Ausbildung zum Elektrotechniker
1936 stand er wegen eines Einbruchdiebstahls vor dem Jugendgerichtshof
1936 Beitritt der HJ-Gruppe um Repis, Hiess, Spali (die Zusammenkünfte fanden teils im Wienerwald, teilsim Gasthaus Schmidt in der Hütteldorferstraße statt)
Als Schulungsleiter der Gruppe fungierte der HJ Funktionär Franz Pichler mit dem Decknamen „Darius". Franz Pichler gilt als geistiger Urheber eines bewaffneten Überfalls im September 1937 auf ein Jugendheim der Vaterländischen Front in Ottakring. Ein weiterer Teilnehmer und an der Organisierung dieses Überfalls beteiltiger war Hans Jaksch. Aus den Polizeiakten geht hervor, das dieser Überfall mit enormer Brutalität durchgeführt wurde.
1938 nach dem Anschluss Antrag auf Aufnahme in die SS
(Antrag wurde aufgrund der Verurteilung wegen eines Einbruchdiebstahls abgelehnt)
1938 Nach dem Anschluss (Besetzung Österreichs durch die Deutschen) fand Pamperl vorübergehend eine Arbeitsstelle im Altreich
Zwischen dem 05. und 07. April 1941 verhaftete die Gestapo Walter Suess, dessen unbeteiligte Ehefrau, Karl Ficker und zehn weitere Personen, die vom Litapparat bzw. den V-Leuten mit illegalem Material versorgt worden waren.
Im Mai/Juni 1941 verhaftete die Gestapo Otto Kubak, Erwin Kritek, Leopold Reichel, Martha Mach und andere Mitarbeiter der Bezirksleitung bzw. dezentraler Literaturvertriebsstellen ihren Verfolgern. Zumindest im Falle von Kritek, Nemeth und Reichel sind sehr direkte Provokationsakte durch Pamperl nachweisbar.
Gestapo-Schlussbericht zu Walter Suess vom 06.02.1942
Bei diesem „Eduard Hofer“ handelte es sich um den uns bereits gut bekannten V-Mann Eduard Pamperl,den Suess im September 1940 in seiner Ordination mit Ficker, einem engen und zuverlässigen Mitarbeiter, bekannt machte.
In dem Bericht heißt es weiter:
Dieser „Hofer“ wurde fälschlicherweise als Engelbert Magrutsch identifiziert, ein Widerstandskämpfer, der in der Tat denselben Decknamen verwendete. Aus einer Reihe von anderen Dokumenten und der Personsbeschreibung durch Suess ging jedoch eindeutig hervor, dass es sich um Pamperl handelte. Suess stellte anhand eines Fotos auch dezidiert fest, dass der ihm bekannte „Edi Hofer“ nicht identisch mit Magrutsch war.
1942 Der von Pamperl verratene und zum Tode verurteilte Karl Ficker konnte im November 1942 aus aus dem Gerichtsgefängnis Margareten der entfliehen und sich bis Kriegsende 1945 verborgen halten
Vernehmung Eduard Pamperl vom 07.07.1947 bei der Staatspolizei
Überfall auf ein Jugendheim im September 1937
Ich gebe zu, an dem Überfall auf das Heim der Vaterländischen Front in Wien 16., mit Reppis (Repis), Hiess, Spali und Darius aktiv mitgewirkt zu haben. Spali, Franz und Reppis waren mit Pistolen, die anderen hingegen mit Schlagringen und Stahlruten bewaffnet. Ich selbst hatte eine Stahlrute. Mir ist genau erinnerlich und ich habe auch selbst gesehen, wie Reppis und Spali, die vor uns in das Heim eindrangen, auf die im Raum befindlichen Personen mit ihren Pistolen hineinschossen. Ich unterstützte diese Aktion dadurch, dass ich mit meiner Stahlrute blindlings auf die dort befindlichen Personen einschlug. Ich gebe zu, bei meinen Schlägen nicht wählerisch gewesen zu sein und die sich mir Entgegenstellenden durch Schläge auf Schulter und Hand u. Gesicht wehrlos gemacht zu haben. Durch diese Schüsse wurden, wie ich gesehen habe, 2 Personen, der eine in das Kreuz, der andere in den Fuß verletzt. Gesehen habe ich, dass Reppis den einen in den Fuß traf, ich aber nehme mit Sicherheit an, dass der 2. durch Spali mit einem Kreuzschuss erledigt wurde.
Aussage von Eduard Pamper
Er gab zu, von dem Plan des bevorstehenden Verrats der Felbermayer-Gruppe gewusst und auch an der betreffenden Besprechung teilgenommen zu haben. Aber er verwechselte dabei das Café Minerva mit dem Café Maderner, zweitens wusste er nichts von der Anwesenheit des Gestapo-Beamten Leutgeb, und drittens verwechselte er jene Unterredung ganz offensichtlich mit einer Monate später stattfindenden, die sich auf Pachhammers Bespitzelung von Kommunisten in Wien-Leopoldstadt bezog.
Vernehmung Eduard Pamperl am 20.08.1947 vor dem Landesgericht für Strafsachen Wien:
Pamperl bestritt nun erstmals die Teilnahme Franz Pichlers an dieser Aktion. Aus einer späteren Vernehmung von Willibald REPIS, der nach kurzer Zeit gegen Gelöbnis auf freien Fuß gesetzt wurde, geht hervor, dass sich das Trio bei der Überstellung ins Landesgericht im selben Zellenwagen befunden hatte und Pamperl bei dieser Gelegenheit ankündigte, er werde sein bei der Staatspolizei abgelegtes Geständnis widerrufen.
Nach zweitägiger Verhandlungsdauer fällte das Volksgericht Wien am 19. März 1948 das Urteil gegen
Eduard Pamperl
Alfred Ziganek
Wilhelm Repis
Franz Pichler
Pamperl wurde wegen des Verbrechens der Denunziation (bzw. Mitschuld)
mit Todesfolge (§§ 7/1, 3 KVG) zu einer fünfzehnjährigen Kerkerhaft verurteilt, die er etwa zur Hälfte in der Strafanstalt Stein absaß.
Vom Vorwurf des Hochverrats und der NSDAP-Mitgliedschaft in der Illegalität wurde Pamperl freigesprochen.
Im Hinblick auf dessen Teilnahme an dem bewaffneten Überfall auf das VF-Heim
erklärte sich das Volksgericht für unzuständig.
Am 30. April 1955 begnadigte ihn der Bundespräsident
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
V Mann der Gestapo Wien
Pichler Franz (Decknamen „Darius“)
* 00.02.1920
Er entstammte einer nationalsozialistisch orientierten Familie, sein Vater trat im Juli 1935 der illegalen NSDAP bei und betätigte sich ab Oktober 1935 als Blockwart im 15. Wiener Gemeindebezirk.
ab Oktober 1935 Mitglied der HJ
ab Juli 1937 Führer HJ-Streifendienst für die Bezirke 14 und 15.
ab November 1937 Führer HJ-Unterbann IV Bezirke 14 bis 19
1938 Eintritt in die SS
November 1939 übersiedelt Pichler in den 2. Bezirk
am 07. Mai 1938 Antrag auf eine hauptamtliche Stellung beim SD oder um Aufnahme zur Gestapo:
aus Vernehmungsakte Franz Pichler vom 09.07.1947
„Ich möchte einen dieser Posten anstreben, da ich einige Jahre in diesem Gebiet gearbeitet habe und selbst jetzt noch im SS-SD als kommissarischer Bezirksleiter tätig bin.“
Diese Pläne zerschlugen sich jedoch, Pichler kam zur Kriminalpolizei, wo er im Rahmen des Sittendezernats von 1939 bis 1941 in der Leopoldstadt tätig war.
Vernehmung Franz Pichler am 18.07.1947
Über nochmaligen Vorhalt gebe ich an, dass der Angriff auf das VF-Heim um 21:00 Uhr abends von ca. 8 Angehörigen der HJ durchgeführt wurde. Einer der ersten, die in das Heim stürmten, war Jaksch. Ich war ca. der vierte, der das Lokal betrat. Wir gaben sofort bei unserem Eintritt einige Schüsse ab, und zwar gab ich einen Schuss in die zusammengedrängte Masse der Anwesenden ab, und außer mir schossen noch Repis u. vermutlich noch Jaksch. Nachdem die Schüsse abgefeuert waren, wurden Schmerzensschreie laut, und u. a. kann ich mich entsinnen, dass jemand rief: ‚Au weh mein Fuß.‘ Die Insassen des Heimes waren in der Folge verängstigt in einer Ecke zusammengedrängt, und wir schlugen mit Riemen, Stahlruten und Schlagringen auf sie ein. Die ganze Schlägerei dauerte ca. 10 Minuten.“
Vernehmung Franz Pichler am 19.07.1947
Ungefähr um den 8. Februar 1940 kam ich mit Leitgeb (Leutgeb), Pachhammer und Ziganek im Café „Maderner“ in der Breitenseerstraße 37, glaublich Materna, zusammen. Bemerken möchte ich, dass ich Leitgeb, der ja Referent der Gestapo am Morzinplatz war, zu dieser Besprechung mitgebracht hatte.
Pachhammer entwarf nun vor uns einen Plan, wie wir am besten die Jugendgruppe
in ihrer Gesamtheit zur Verhaftung bringen könnten. Bei dieser Besprechung wurde auch festgelegt, dass sowohl Pachhammer als Ziganek an dem Gräberbesuch aktiv teilnehmen sollten, um einen Verdacht ihrer Personen bei der später folgenden Verhaftung abzulenken. Mir ist genau erinnerlich, dass Leitgeb von beiden, Pachhammer und Ziganek, eine Personsbeschreibung festlegte, um eine Verhaftung dieser beiden zu verhindern. Dunkel ist mir erinnerlich, dass auch besprochen wurde, dass Pachhammer und Ziganek während der Verhaftung der anderen flüchten sollten. Wie ich später erfahren habe, ist Ziganek irrtümlich verhaftet worden, hingegen Pachhammer konnte programmgemäß flüchten. Soweit ich mich noch entsinnen kann, machte auch Pachhammer den Vorschlag, die am Grabe weilende Gruppe zu fotographieren und wurde dieses Angebot von Leitgeb abgelehnt.
Vernehmung zu Franz Pichler am 19.08.1947
Welchem Zweck die zeitweilige Anlegung eines „Zwischendepots“ für Flugschriften etc. in Pichlers Wohnung diente, ist nicht ganz klar; möglicherweise wollten sich Pachhammer und Pamperl nach allen Seiten hin absichern und kein belastendes Material zuhause aufbewahren. Jedenfalls scheinen sie sich anfänglich ihrer Sache nicht ganz sicher gewesen zu sein, denn „Lux“ bat Pichler vor dem ersten „Einsatz“, ihn in den 2. Bezirk zu begleiten, was dieser mit einem plausiblen praktischen Argument ablehnte, „da ich als Kriminalbeamter im 2. Bezirk bekannt wäre und sein Vorhaben höchstens gefährdet wäre“.
Nach zweitägiger Verhandlungsdauer fällte das Volksgericht Wien am 19. März 1948 das Urteil gegen
Eduard Pamperl
Alfred Ziganek
Wilhelm Repis
Franz Pichler
Franz Pichler wurde in allen Punkten freigesprochen.
Nach der nachvollziehbaren Wertung der Staatsanwaltschaft hatte Pichler damals die Rolle eines Verbindungsmannes zwischen den Spitzeln und dem Gestapobeamten Leutgeb übernommen. Die Anklagebehörde betonte in diesem Zusammenhang auch, Pichlers diesbezügliche, der Bespitzelung kommunistischer Widerstandsgruppen dienende Tätigkeit sei „nicht in Ausübung des ihm obliegenden und aufgetragenen Dienstes erfolgt, sondern war eine Fleißaufgabe, die er sich nicht als Kriminalbeamter, sondern als Nationalsozialist leistete“.
Hingegen vertrat das Gericht bei seiner Begründung von Pichlers Freispruch die Auffassung, dessen Behauptung, er habe „lediglich durch die Bekanntschaft mit Pachhammer zufällig Einblick in die Tätigkeit kommunistischer Kreise bekommen und habe dies nicht in böser Absicht, sondern in Erfüllung seiner Dienstpflicht zur Anzeige gebracht, erscheint nach den Ergebnissen des Beweisverfahrens nicht unglaubwürdig“.
Trotz der ursprünglichen Geständnisse von Pamperl und Pichler war Letzterer nach dem Urteil des Volksgerichts auch der Teilnahme an dem brutalen Überfall auf das VF-Heim nicht überführt, das Gericht ging auch mit keiner Silbe auf die eklatante Diskrepanz zwischen den anfänglichen Aussagen des Beschuldigten und dessen späterem Ableugnen ein.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
V Mann der Gestapo Wien
Repis Willibald
Vernehmung Eduard Pamperl vom 07.07.1947 bei der Staatspolizei
Überfall auf ein Jugendheim im September 1937
Ich gebe zu, an dem Überfall auf das Heim der Vaterländischen Front in Wien 16., mit Reppis (Repis), Hiess, Spali und Darius aktiv mitgewirkt zu haben. Spali, Franz und Reppis waren mit Pistolen, die anderen hingegen mit Schlagringen und Stahlruten bewaffnet. Ich selbst hatte eine Stahlrute. Mir ist genau erinnerlich und ich habe auch selbst gesehen, wie Reppis und Spali, die vor uns in das Heim eindrangen, auf die im Raum befindlichen Personen mit ihren Pistolen hineinschossen. Ich unterstützte diese Aktion dadurch, dass ich mit meiner Stahlrute blindlings auf die dort befindlichen Personen einschlug. Ich gebe zu, bei meinen Schlägen nicht wählerisch gewesen zu sein und die sich mir Entgegenstellenden durch Schläge auf Schulter und Hand u. Gesicht wehrlos gemacht zu haben. Durch diese Schüsse wurden, wie ich gesehen habe, 2 Personen, der eine in das Kreuz, der andere in den Fuß verletzt. Gesehen habe ich, dass Reppis den einen in den Fuß traf, ich aber nehme mit Sicherheit an, dass der 2. durch Spali mit einem Kreuzschuss erledigt wurde.
Vernehmung Eduard Pamperl am 20.08.1947 vor dem Landesgericht für Strafsachen Wien:
Pamperl bestritt nun erstmals die Teilnahme Franz Pichlers an dieser Aktion. Aus einer späteren Vernehmung von Willibald REPIS, der nach kurzer Zeit gegen Gelöbnis auf freien Fuß gesetzt wurde, geht hervor, dass sich das Trio bei der Überstellung ins Landesgericht im selben Zellenwagen befunden hatte und Pamperl bei dieser Gelegenheit ankündigte, er werde sein bei der Staatspolizei abgelegtes Geständnis widerrufen.
Nach zweitägiger Verhandlungsdauer fällte das Volksgericht Wien am 19. März 1948 das Urteil gegen
Eduard Pamperl
Alfred Ziganek
Wilhelm Repis
Franz Pichler
Wilhelm Repis wurde für schuldig befunden, in Verbindung mit seiner Betätigung für die NSDAP durch die Teilname an dem Überfall auf das VF Heim eine Handlung aus besonders verwerflicher Gesinnung begangen zu haben und erhielt eine Haftstrafe von 15 Monaten
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
V Mann der Gestapo Wien
Pachhammer Franz (Deckname "Lux")
* 10.11.1921
Wohnort: Wien 14., Waidhausenstraße 6 (Großmutter)
Pachhammer, fiel durch eine große Vergnügungssucht auf und trat im Kreise seiner damaligen Mädchenbekanntschaften ziemlich großsprecherisch auf.
Großvater Anton Wolf bis 1934 sozialdemokratischer Gemeinderat in Purkersdorf
bis 1935 Besuch der Hauptschule Wien 14., Hochsatzengasse 22–24
1936 wegen Zellenarbeit, Verteilung der Brünner Arbeiterzeitung und Aufbewahrung einer Abziehmaschine verhaftet.
Durch die Polizei erhielt er eine sechswöchige Arreststrafe, die er im Gefängnis auf der Elisabethpromenade verbüßte. Von dort wurde er dem Jugendgericht überstellt und saß sechs Wochen in Untersuchungshaft. Nach der Verurteilung (ein Monat strenger Arrest) folgten zahlreiche Hausdurchsuchungen, Maßregelungen und
Schikanen durch die Behörden.
bis 1938 Besuch der HTL Mödling (Deutsch-österreichische Technisch-gewerbliche Staatslehranstalt in Mödling)
Juli 1940 nahm Pachhammer direkten Kontakt mit Walter Suess auf, dem er weismachte, er sei vom Kreis mit der Reorganisierung des zweiten Bezirks beauftragt worden. Suess äußerte zunächst Skepsis und mangelnde
Bereitschaft, woraufhin er von „Lux“ der Feigheit geziehen wurde. Es gelang dem V-Mann schließlich, die Bedenken seines Opfers zu zerstreuen, da er sich über dessen bisherige Tätigkeit unterrichtet zeigte, sodass Suess Vertrauen zu ihm fasste. Beispielsweise war ihm bekannt, dass der Zahnarzt zuvor eine „U.B.-Lit.-Stelle“ (Unterbezirks-Literaturstelle) innegehabt hatte. Diese Information konnte nur von Gertrude F. oder deren engstem Umfeld stammen: Der verhaftete Bezirksleiter Kurz ließ sich auch nach Bekanntwerden seiner Funktion ein Jahr lang kein Geständnis von der Gestapo abpressen, und seiner Festnahme waren keine weiteren gefolgt. „Lux“ entfaltete in der Folge „eine ungeheure Aktivität und brachte Vorschlag über Vorschlag“.
März 1941 wird der inzwischen zur Wehrmacht eingezogene Gestapo Spitzel Franz Pachhammer von Wien nach Altmünster am Traunsee verlegt
Pachhammer und Pamperl verrieten nachdem sie zur Wehrmacht eingezogen worden waren, auch eine Gruppe von Personen an die Gestapo, die heimlich die deutschsprachigen Sendungen des Londoner Rundfunks abhörte. Zu dieser Gruppe
zählten:
Gertrude F. (Festnahme am 13.11.1942)
Gottlieb Zapletal (Festnahme am 14.11.1942)
Emil Singer
Ludwig Nemeth
Johanna Nemeth
(* 26.09.1905 Wien, letzter bekannter Wohnort: Wien 2, Stuwerstrasse 17/7) wurde nach Auschwitz deportiert und ermordet
Margarete Kratochwil
Emmerich Haslinger
Johann Stöckner
Oktober 1945 durch Organe der sowjetischen Besatzungsmacht in die UdSSR deportiert
Aus der Vernehmung Wilhelm Repis am 12.07.1947
Nachdem er am Vorabend der Aktion vier dafür vorgesehene Teilnehmer (Pamperl, Hiess, Suchanek, Schmidt) verständigt hatte, erwartete er knapp vor dem Überfall, „so wie vorher mit Jaksch besprochen, einen gewissen Lux (Pachhammer), der mit einem Rad angefahren kam und mir, ich hatte damals als Erkennungszeichen weiße Stutzen anziehen müssen, einen Papiersack übergab, in welchem 2 Stahlruten und 2 Schlagringe verpackt waren. Er zeigte mir noch eine Browning-Pistole, anscheinend wollte er mir dieselbe borgen, ich lehnte aber ab, da ich selbst im Besitz eines großen Trommelrevolvers war. Wir hatten den Auftrag bekommen, die im Vaterländischen Front-Heim Anwesenden zu schlagen und dann wieder zu verschwinden. "Lux" sagte mir noch, ich solle über den Vorfall schriftlich eine Meldung machen und sie Jaksch übergeben. Ich habe dies Ansinnen abgelehnt. Wie besprochen, traf ich nun die vorerwähnten Burschen und teilte an sie die Stahlruten und Schlagringe aus. Ich selbst hatte meinen eigenen Trommelrevolver. Ungefähr um 20:00 Uhr kamen wir zum Heim der Vaterländischen Front im 16. Bezirk. Dort standen bereits 5 Burschen und da es ziemlich dunkel war, konnte ich keinen von ihnen genau erkennen. Ich vermute aber, dass einer davon Lux gewesen ist. Derselbe ging bei unserer Ankunft weg.
Aus der Zeugenvernehmung Franz Pichler vom 19.07.1947
Dunkel ist mir erinnerlich, dass auch besprochen wurde, dass Pachhammer und Ziganek während der Verhaftung der anderen flüchten sollten. Wie ich später erfahren habe, ist Ziganek irrtümlich verhaftet worden, hingegen Pachhammer konnte programmgemäß flüchten. Soweit ich mich noch entsinnen kann, machte auch Pachhammer den Vorschlag, die am Grabe weilende Gruppe zu fotographieren und wurde dieses Angebot von Leitgeb abgelehnt.
Aus der Zeugenvernehmung Polizeidirektion Wien, Abt. I
Erich Felbermayer vom 22.07.1947
Felbermayer ließ sich auch überzeugen und berief in aller Eile eine Zusammenkunft seiner Anhänger im Café Minerva in der Hütteldorferstraße ein, und informierte sie über die veränderte Sachlage. Felbermayer, der im selben Gemeindebau wohnte wie Pachhammer, war äußerst überrascht, als ihn dieser in Begleitung Ziganeks am frühen Morgen des 11. Februar, eines Sonntags, aus dem Bett holte und davon informierte, dass der Gräberbesuch unbedingt stattfinden soll, da am Zentralfriedhof verschiedene Funktionäre der Stadtleitung anwesend wären und dies für unsere Gruppe von besonderer Bedeutung sei.
Am Zentralfriedhof kauften die beiden Provokateure einen Kranz, und beim Krematorium zog Pachhammer seinen Fotoapparat aus der Tasche. Ziganek stellte sich etwas abseits, um nicht durch eine Aufnahme auf dem Erinnerungsfoto kompromittiert zu werden. Als die Gruppe dem Ausgang zustrebte, kamen ihr geradewegs vier Gestapobeamte entgegen, und die Jugendlichen mussten in deren Begleitung zur Perlustrierung in die nahe gelegene Wachstube auf der Simmeringer Hauptstraße mitkommen. Ohne von einem der Gestapomänner aufgehalten zu werden, verschwand Pachhammer in einem günstigen Augenblick, während sein Kumpan nicht geistesgegenwärtig genug war, um ebenfalls das Weite zu suchen, sodass ihn die Gestapo nolens volens ebenfalls auf den Morzinplatz brachte.
Felbermayer berichtete darüber:
Wir wurden nun am Gang alle aufgestellt und mussten auf unsere Vernehmung warten. Ziganek wurde als erster hineingerufen und kam nach ungefähr einer halben Stunde ganz gut aufgelegt wieder heraus. Ziganek stellte sich nun zu uns und sagte zu Toifl gewendet: Gib mir ruhig deine Armbanduhr, ich werde nach Hause gehen können, da ich bei der HJ bin und Funktionär des Streifendienstes und man mir deswegen auch gesagt hat, dass ich entlassen werde. Dir würde man die Uhr ja sowieso wegnehmen, ich werde dieselbe deiner Mutter übergeben.
Aus der Zeugenvernehmung Karl Lupert vom 18.08.1947
Am 12. Februar 1939, dem fünften Jahrestag des Schutzbund-Aufstandes gegen die austrofaschistische Diktatur, hielt der KJV Baumgarten am Zentralfriedhof eine kleine Gedenkfeier zu Ehren des 1934 hingerichteten Schutzbund- Kommandanten Karl Münichreiter ab. An dieser Aktion nahm auch Pachhammer teil.
am 20. Juni 1955 kehrte Franz Pachhammer mit einem der letzten Heimkehrertransporte aus der sowjetischen Haft nach Österreich zurück.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
V Mann der Gestapo Wien
Ziganek Alfred
* 29.01.1924 Wien
Beruf: Schlosser
Wohnort:
bis 1931 Wien 14, Linzerstraße 299 Barackensiedlung (Großeltern)
1931 bis Januar 1938 in Mainburg an der Pielach
1938 bis 1942 in einer Wiener Notstandsbaracke
Mai 1938 Eintritt in die HJ (verkehrte häufig im HJ-Heim Waidhausenstraße)
Hier lernte er im Frühjahr 1939 den in nächster Nähe wohnenden Franz Pachhammer
kennen.
Polizeidirektion Wien, I/B 7,
Niederschrift Anton Bertotti vom 14.11.1946
An dem fraglichen Abend des 11.02.1940 traf ich Ziganek im Café Minerva auf der Hütteldorferstraße. Dauernd drängte Ziganek mich, ob ich nicht auch von der Sache wüsste und mit ihnen hinein verwickelt sei. Am 24.02.1940 wurde ich dann ebenfalls verhaftet. Bei meiner ersten Einvernahme, bei der ich von den Gestapobeamten so misshandelt wurde, dass mir nach Beendigung derselben 3 Zähne fehlten, war Ziganek anwesend und sprach auch des öfteren dem einvernehmenden Beamten drein. Ich hatte jedenfalls den Eindruck, dass Ziganek eine sehr vertrauliche Stellung auf dem Amte einnahm.
Landesgericht für Strafsachen Wien,
Vernehmung Alfred Ziganek am 14.08.1947
Ziganek bestätigt, dass er 1939 von Pachhammer in den KJV eingeführt worden war
Landesgericht für Strafsachen Wien,
Zeugenvernehmung Anton Bertotti am 17.09.1947
Von Ziganek war aber bekannt, dass er vorher Angehöriger der HJ gewesen ist, und deshalb bestand von allem Anfang an gegen ihn ein gewisses Misstrauen. Da er aber erzählte, dass er von der HJ ausgeschlossen worden ist, wurden er und Pachhammer aufgenommen.
Vernehmung Franz Pichler am 19.07.1947
Ungefähr um den 8. Februar 1940 kam ich mit Leitgeb (Leutgeb) Pachhammer
und Ziganek in einem Kaffee in der Breitenseerstraße, zusammen. Bemerken möchte ich, dass ich Leitgeb, der ja Referent der Gestapo am Morzinplatz war, zu dieser Besprechung mitgebracht hatte. Pachhammer entwarf nun vor uns einen Plan, wie wir am besten die Jugendgruppe in ihrer Gesamtheit zur Verhaftung bringen könnten. Bei dieser Besprechung wurde auch festgelegt, dass sowohl Pachhammer als Ziganek an dem Gräberbesuch aktiv teilnehmen sollten, um einen Verdacht ihrer Personen bei der später folgenden Verhaftung abzulenken. Mir ist genau erinnerlich, dass Leitgeb von beiden, Pachhammer und Ziganek, eine Personsbeschreibung festlegte, um eine Verhaftung dieser beiden zu verhindern. Dunkel ist mir erinnerlich, dass auch besprochen wurde, dass Pachhammer und Ziganek während der Verhaftung der anderen flüchten sollten. Wie ich später erfahren habe, ist Ziganek irrtümlich verhaftet worden, hingegen Pachhammer konnte programmgemäß flüchten. Soweit ich mich noch entsinnen kann, machte auch Pachhammer den Vorschlag, die am Grabe weilende Gruppe zu fotographieren und wurde dieses Angebot von Leitgeb abgelehnt.
Aus dem Protokoll der Hauptverhandlung vom 18.03.1948
Zeugeneinvernahmen Robert Kalser, Johann Toifl und Erich Felbermayer
Im Januar 1940 trat Ziganek an Felbermayer heran und versuchte ihn, vergebens, zu bewegen, alle Mitglieder seiner Gruppe an einem bestimmten Treffpunkt zu versammeln. Etwa um dieselbe Zeit übergab er an Johann Toifl eine Pistole, die angeblich zu dessen Sicherung bei illegalen Aktionen dienen sollte. Davon wusste niemand außer Toifls Mutter, die die Pistole im Garten vergrub. Nach der Verhaftung durch die Gestapo konzentrierte sich die Durchsuchung der Wohnung sofort auf jene Waffe.
Nach zweitägiger Verhandlungsdauer fällte das Volksgericht Wien am 19. März 1948 das Urteil gegen
Eduard Pamperl
Alfred Ziganek
Wilhelm Repis
Franz Pichler
Alfred Ziganek wurde wegen Mitschuld am Verbrechen der Denunziation
nach § 7, Abs. 2 KVG zu einer Haftstrafe von 20 Monaten verurteilt.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
von den Gestapo Spitzel veraten und zu Schaden gekommen
Ficker (Fickert) Karl
* 10.02.1893
Beruf: Tischlergehilfe
1935 wegen kommunistischer Betätigung zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt und aus Österreich ausgewiesen
1939 Rückkehr aus der CSR nach Wien
1941 Ficker wird durch den Gestapo Spitzel Pamperl Eduard (alias „Eduard Hofer“) an die Gestapo Wien verraten, und am 05.04.1941 wegen seiner Beteiligung an Herstellung und Vertrieb von kommunistischen Flugschriften festgenommen.
Am 09.11.1942 gelang Karl Ficker die Flucht aus dem Gerichtsgefängnis Margareten. Er lebte bis April 1945 als U-Boot in Wien.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
von den Gestapo Spitzel veraten und zu Schaden gekommen
Ficker (Fickert) Stefanie
* 24.12.1894
Beruf: Hausbesorgerin
Stefanie Ficker wurde am 22. 04. 1941 im Zusammenhang mit der Festnahme ihres geschiedenen Mannes Karl Ficker und ihres Sohnes Franz Ficker von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
von den Gestapo Spitzel veraten und zu Schaden gekommen
Suess Walter
* 18.04.1912 in Wien
letzter bekannter Wohnort: Wien-Leopoldstadt Molkereistraße
Mischling 1. Grades
1936 in Wien zum Doktor der Medizin promoviert
Februar 1937 gab die Wiener Concert Orchestra ein Sinfoniekonzert im Großen Ehrbarsaal in der Mühlgasse 30 der 4. Bezirk unter seiner Leitung.
1938 aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen und durfte in der Folge nicht mehr öffentlich als Musiker auftreten.
1938 übernahme einer Zahnarztpraxis in Bad Gastein
November 1938 (Reichskristallnacht) seine auf Kredit neu ausgestattete Ordination wird völlig verwüstet. Ihm selbst wurde von der NSDAP-Ortsgruppe nahegelegt, baldigst aus Bad Gastein zu verschwinden.
Suess übersiedelt mit seiner Frau nach Wien, wo er bei seiner arischen Mutter in deren Dentisten-Praxis in der Molkereistraße 7 im 2. Bezirk. mitarbeiten kann.
Suess fasst den Entschluss, mit seiner Frau nach Argentinien zu emigrieren. Das wurde vereitelt, da er von der Militärbehörde wegen seiner Militärpflicht mit einem Ausreiseverbot belegt wurde.
Über Vermittlung seiner jüdischen Patientin Martha Zäuner kam er mit dem kommunistischen Bezirksfunktionär Robert Kurz in Kontakt und stellte in der Folge seine Wohnung für konspirative Treffen und als Lit-Stelle (Literaturstelle) für den 2. Bezirk zur Verfügung.
1940 nimmt der V Mann der Gestapo Wien Franz Pachhammer (Deckname "Lux") als vorgebliches Mitglied der illegalen KPÖ mit Werner Suess Kontakt auf. Pachhammer konnte ihn nach anfänglichen Zweifeln von seiner Echtheit überzeugen, stellte eine Schreibmaschine und einen Vervielfältigungsapparat zur Verfügung und beauftragte Suess mit der Herstellung der Zeitung Hammer und Sichel.
Am 05.04.1941 wird Walter Suess mit seiner Ehefrau und elf weiteren Personen, die von den V-Leuten mit illegalem Material versorgt worden waren, von der Gestapo verhaftet.
Am 04.11.1942 wird Suess vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt.
Am 28. Januar 1943 wurde Walter Suess wegen Vorbereitung zum Hochverrat im Landesgericht Wien hingerichtet. Die Hinrichtung wurde einwandfrei durchgeführt", heißt es in den Akten des Volksgerichtshofes. Ein Aktenvermerk besagt: Das eine Abgabe an das Anatomische Institut der Universität Wien in Betracht gezogen werden sollte.
Am 17. Oktober 2010 wurde, auf Initiative von Ernst Löschner und von einer Gruppe geschichtsbewusster Menschen aus dem „Grätzl”, vor Suess’ Wohnhaus (Wien 2, Molkereistraße) ein Gedenkstein in den Gehsteig eingelassen, auf dem es heißt:
„Hier wohnte der Zahnarzt Dr. Walter Suess, geboren am 18.04.1912, am 05.04.1941 als Widerstandskämpfer verhaftet, am 28.01.1943 im Wiener Landesgericht geköpft”.
Suess Leiche wurde wie die von Hunderten anderen WiderstandskämpferInnen in der Gruppe 40 des Wiener Zentralfriedhofs verscharrt. Die Gruppe 40 war nach 1945 eine ungepflegte Fläche, in der die Natur waltete. Nur zu verständlich ist es, dass die Mutter von Walter Suess (die damals in Prozessen gegen Gestapobeamte als Zeugin auftrat) ihn ins unweit davon entfernte, gepflegte Familiengrab, in dem bereits seine Schwester und sein Vater beerdigt worden waren, exhumieren ließ.
Das Grab wurde damals auf Friedhofsdauer gewidmet, und weil auch seine Mutter schon lange verstorben ist und kein Verwandter mehr da ist, der dieses Grab pflegt, verfällt es sukzessive.
Hier liegt also ein Mensch, der sein Leben im Kampf für ein freies, unabhängiges Österreich einsetze und Opfer des NS-Regimes geworden ist, niemand verirrt sich dorthin, und niemand legt am 1. November eine Blume auf sein Grab, obwohl Tausende wenige Meter von diesem, am Hauptweg zur Luegerkirche, vorbeigehen.
Und obwohl ein Gesetz aus 1948 verlangt, dass die Gräber der Opfer des Naziregimes zu erhalten und zu pflegen sind (und diese Aufgabe dem BM für Inneres übertragen wurde), hat sich das Ministerium mit einer internen „Richtlinie” aus dieser Verantwortung gestohlen. In diesen Richtlinien führte das Ministerium für solche Gräber der Begriff Familiengräber ein und legte fest, dass man für deren Erhaltung nicht mehr zuständig wäre.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
von den Gestapo Spitzel veraten und zu Schaden gekommen
Kubak Otto
* 26.06.1900 Znaim
letzter bekannter Wohnort: Wien-Leopoldstadt
Beruf: Bahnangestellter
Unterbezirksleiter der KPÖ in Wien-Leopoldstadt
ab 1923 SDAP-Mitglied
1928–1933 Angehöriger im Republikanischen Schutzbund
am 19.06.1941 verhaftet die Gestapo Kubak und andere Mitarbeiter der Bezirksleitung
am 04.11.1942 wird Kubak vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt.
am 28. Januar 1943 wird Kubak wegen Vorbereitung zum Hochverrat im Landesgericht Wien hingerichtet.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
von den Gestapo Spitzel veraten und zu Schaden gekommen
Kritek Erwin
* 18.05.1908
letzter bekannter Wohnort: Wien
Beruf: Bäckergehilfe und Büchsenmacher
am 19.06.1941 verhaftet die Gestapo Kritek und andere Mitarbeiter der Bezirksleitung
Zumindest im Falle von Kritek, Nemeth und Reichel sind sehr direkte Provokationsakte durch Pamperl nachweisbar.
am 04.11.1942 wird Kritek vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt.
am 10.07.1943 wird Kritek aus der Haft entlassen und der Strafeinheit 999 überstellt.
Beitrag ist kein Bestandteil der Gerichtsakte
von den Gestapo Spitzel veraten und zu Schaden gekommen
Cech Franz
* 27.05.1892
Familienstand: verheiratet
Beruf: Lokomotivheizer
1934-1938 Mitglied der SPÖ
am 18.05.1943 verhaftet die Gestapo Cech
am 29.09.1943 wird er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt.
am 07.04.1945 wurde er in Hadersdorf am Kamp von der SS erschossen.
Obduziert am 19.04.1946
Todesursache: mehrere Schusswunden/Verblutung