Bunker

Der einfache Bunker waren Zellen im Keller des Blocks 13 (alte Nummerierung), in denen vor allem Kapos und SS-Männer vor ihrer Einvernahme durch die politische Abteilung oder zur Strafe untergebracht waren. Die Zellen der einfachen Bunker nahmen drei Viertel des Kellers von Block 13 ein; im restlichen, dem vierten Teil, befand sich eine ähnliche Zelle, aber ohne Licht – sie wurde „ciemnia“ (Dunkelkammer) genannt. An einem Ende des Blocks bog der Kellerkorridor in rechtem Winkel nach rechts ab und endete kurz darauf. In diesem Zweig des Korridors befanden sich kleine Bunker völlig anderer Art. Es waren drei sogenannte „Stehbunker“. Hinter einer viereckigen Öffnung in der Wand, durch die nur ein Gebückter gehen konnte, war eine Art Schrank platziert, 80×80 cm groß und 2m hoch, so dass man dort ungezwungen stehen konnte. In so einen „Schrank“ wurden aber mit Hilfe des Stocks vier Häftlinge hineingezwängt, die eine „Stehbunker“-Strafe bekommen hatten. Sie wurden mit Eisenstangen eingeschlossen und bis zum Morgen dort gelassen (von 19:00 Uhr bis 6:00 Uhr morgens). Es erscheint unvorstellbar, aber es leben heute noch Zeugen, die eine „Stehbunker“-Strafe in einer Gesellschaft von acht in so einen „Schrank“ zusammen-gezwängten Kameraden verbüßt hatten! Am Morgen wurden sie freigelassen und zur Arbeit mitgenommen und für die Nacht wieder wie Sardinen zusammengezwängt und mit Eisenstäben bis am Morgen eingeschlossen. Das Strafmaß betrug normalerweise fünf Nächte, konnte aber auch erheblich höher sein. Wer keine Beziehungen mit den Vorgesetzten hatte, der beendete normalerweise nach einer oder ein paar solcher Nächte kraftlos sein Leben bei der Arbeit. Wer mit Kenntnis des Kapos am Tag im Kommando ausruhen konnte, der durchstand die Strafe irgendwie mit Glück.