die Baracke der Politischen Abteilung neben dem Krematorium mit der Bezeichnung “BW 86 Vernehmungsbaracke Politische Abteilung (bei Krematorium)” wurde zwischen dem 9. und dem 20. Januar 1943 gebaut und dem Lagerkommandanten am 8. Februar 1943 übergeben.
Die Politische Abteilung des Lagers fungierte auch als Leichenpolizei und überwachte kraft dieses Amtes die Einäscherung der Leichen verstorbener Häftlinge und die Eintragung in die besonderen Register (Sterbebücher). Entsprechend den auch im zivilen Bereich geltenden Bestimmungen über die Leichenpolizei befasste diese sich auch mit der Behandlung der Asche der eingeäscherten Leichen, was die häufigen Anträge auf Urnen an die SS-Neubauleitung erklärt. (Die zivilen Bestimmungen sahen außerdem vor, dass Einäscherungen von der örtlichen Polizeibehörde genehmigt werden mussten. Diese musste auch eine Liste aller durchgeführten Einäscherungen führen.)
Politische Abteilung
Die Politische Abteilung war die Vertretung des Reichssicherheitshauptamtes. Sie konnte eigenständig Entscheidungen treffen, und war nur zur Unterrichtung des Kommandanten verpflichtet. Die Abteilung II der Politischen Abteilung war untergliedert in die Registratur, das Standesamt, die Vernehmungsabteilung, die Rechtsabteilung, die Aufnahmeabteilung und den Erkennungsdienst. Ihre Aufgaben bestanden in der Führung der Häftlingskartei, der Korrespondenz mit anderen Dienststellen, Empfang von Häftlingstransporten, der Lagesicherheit, Protokollierung von Häftlingsverhören, der Verwaltung des Zivilregisters und der Verwaltung der Krematorien. Wie Danuta Czech berichtet, wurde ab Sommer 1944 mit der Vernichtung von Beweismitteln, nämlich der Transportlisten begonnen, um die Spuren zu beseitigen. Sie wurden in den Krematorien in Birkenau verbrannt.
Angehörige der PA
Chef der Politischen Abteilung im Stammlager war SS-Untersturmführer Maximilian Grabner
14.06.1940 bis 01.12.1943
ihm folgte
SS-Untersturmführer Schurz Hans