01.01.1944

Deutsches Reich
Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geht in seinem Neujahrsaufruf an das deutsche Volk auch auf den Bombenkrieg und seine Folgen ein. Er verspricht: Wir werden unsere Städte schöner errichten, als sie vorher waren ... Berlin und Hamburg, München und Köln, Kassel ... Wird man wenige Jahre nach Kriegsende kaum mehr wiedererkennen.


Deutsches Reich
Hitler teilt dem deutschen Volke mit, dass das Nachlassen des U-Boot-Krieges auf eine einzige englische Erfindung zurückzuführen sei, und dass bald Gegenmaßnahmen eingeführt werden würden.

11.02.1944

Ewald Heinrich von Kleist (IR.9) soll Bussches Stelle bei einer neu angesetzten Uniformvorführung einnehmen. Hitler sagt wieder kurz vorher ab. (Die Uniformvorführung wird erst am 7. Juli 1944 stattfinden, wo Generalmajor Stieff "versagt"). Kleist bekommt die Bombe gar nicht mehr in die Hand, und betritt erst am 20. Juli 1944 im Bendlerblock wieder das Geschehen.

11.03.1944

Hauptmann von Breitenbuch, Ordonnanzoffizier von GFM Busch begleitet GFM Busch auf den Berghof. Ohne Wissen seines Feldmarschalls trägt er eine entsicherte zweite Pistole verborgen in seiner Hose, mit der er Hitler als guter Schütze aus nächster Nähe in den Kopf schießen will. Er rechnet damit, Hitler noch töten zu können, bevor die SS-Leibwache ihn seinerseits töten wird. Nachdem die Generäle im Gänsemarsch einer nach dem anderen in den Empfangssaal eingetreten sind, wird er mit der Weisung "Keine Ordonnanzoffiziere!" von der SS-Leibwache zurückgehalten. Auch der Protest seines unwissenden Feldmarschalls nutzt da nichts. Tresckow geht später davon aus, dass die codierten Vorbesprechungen irgendwie abgehört wurden. Dennoch fliegt Breitenbuch persönlich nicht auf.

01.04.1944

Durch Erlass des Führers Adolf Hitler werden die Verwaltungsbezirke der Provinz Hessen-Nassau den Reichsverteidigungsbezirken angepasst. Aus der bisherigen preußischen Provinz Hessen-Nassau werden die beiden Provinzen Kurhessen und Nassau gebildet.

27.05.1944

Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers erhält zum 65. Geburtstag von Hitler das aus Hohenzollerbesitz stammende Jagdhaus Hubertusstock in der Schorfheide nebst 33 Hektar Grundbesitz zum Geschenk.

22.06.1944

Am 22. Juni 1944 kam es auf dem Obersalzberg zur letzten Begegnung Hitlers mit Generaloberst Dietl. Es ging um die Waffenbrüderschaft mit Finnland.

01.07.1944

In Hitlers Tagesbefehl zum 1. Juli 1944 heißt es:
“Am 23. Juni 1944 ist Generaloberst Dietl bei einem Flugzeugunfall tödlich verunglückt. Als hervorragender Soldat im Ringen um unser nationalsozialistisches Großdeutschland hat sich Generaloberst Dietl besonders im Kampf um Norwegen und Finnland ausgezeichnet. Generaloberst Dietl wird für alle Soldaten und für das ganze deutsche Volk der Inbegriff des Glaubens an unser nationalsozialistisches Deutschland und seinen Sieg sein. Als fanatischer
Nationalsozialist hat sich Generaloberst Dietl in unwandelbarer Treue und leidenschaftlichem Glauben seit Beginn des Kampfes unserer Bewegung für das Großdeutsche Reich persönlich eingesetzt. Ich verliere deshalb in ihm einen meiner treuesten Kameraden aus langer, schwerer,
gemeinsamer Kampfzeit.

07.07.1944

Am 07. Juli 1944 fand die Vorführung der neuen Felduniformen vor Hitler und Speer auf Schloß Klessheim bei Salzburg statt. General Stieff, Chef der Organisationsabteilung des Heeres hatte sich diesmal bereit erklärt die Bombe zu zünden. Er verlor im letzten Moment die Nerven und fühlte sich ausserstande das Attentat durchzuführen. Darauf beschloß Stauffenberg Hitler selbst zu töten, obwohl seine Geschicklichkeit durch seine schweren Verwundungen erheblich eingeschränkt war und er überdies in Berlin so unentbehrlich war, daß der dem Attentat folgende Staatsstreich in höchste Gefahr geriet. Es ist kaum zu verstehen weswegen die Mitverschwörer Wagner, Meichssner und Fellgiebel die ebenso Zugang zu Hitler hatten dies zuließen.

11.07.1944

Der Stabschef des Ersatzheeres Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht diesmal selbst, eine Bombe in die Nähe von Hitler zu bringen. Er ist der Einzige, der noch die Möglichkeit hat, in die Nähe von ihm zu gelangen. Er fasst zusammen mit anderen Widerständlern den Plan, die Bombe nur explodieren zu lassen, wenn Himmler und Göring auch in der Nähe des Führers sind, um die ganze Bande mit einem Schlag auszurotten. Beim Treffen mit Hitler auf dem Berghof ist Himmler allerdings nicht anwesend. Deshalb wartet er auf eine bessere Gelegenheit und bricht sein Vorhaben ab.

15.07.1944

Stauffenberg sieht seine zweite Chance, diesmal in der "Wolfsschanze" bei Rastenburg in Ostpreußen. Wieder ist Himmler nicht dabei, was Stauffenberg codiert durchgibt. Beck und Wagner insistieren darauf, wieder abzuwarten. Olbricht und sein Stabschef und treuer Gehilfe Mertz von Quirnheim aber überzeugen Stauffenberg, dann eben nur Hitler allein umzubringen. Als Stauffenberg wieder an den Vortragsort kommt, erfährt er dass Stieff die Aktentasche weggenommen hat, wahrscheinlich, um zu verhindern, dass jemand anderes das tut, der davon nichts wissen soll. Stauffenberg kabelt sofort an Olbricht, der in Berlin bereits "Walküre" (Mobilisierung des Ersatzheeres) angeleiert hat. Nur im letzten Moment kann Quirnheim die angelaufene Mobilisierung als "Übung" abbrechen. Das Geheimnis von Walküre ist allerdings offenbart. Die Gestapo, die in diesen Tagen schon Verhaftungen unter den zivilen Verschwörern durchführt (am nächsten Tag wird Goerdelers Verhaftung versucht) ist gewarnt. Die nächste Mobilisierung wird die letzte sein, es gibt keinen Spielraum mehr für ´Proben´, soviel ist jetzt klar.

16.07.1944

Am 16. Juli treffen sich führende Köpfe des Widerstandes bei von Stauffenberg zuhause in Wannsee. Dabei sind Graf von Schulenburg, ehemals Botschafter in Moskau, Freiherr von Trott zu Solz, Leiter des Indienbüros, von Hofacker, Luftwaffenoffizier, Oberst Georg Hansen, Oberstleutnant von Quirnheim, Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld und von Stauffenbergs Bruder Berthold. Nach den bisherigen Fehlschlägen macht sich Enttäuschung unter den Verschwörern breit und man sucht nach anderen Lösungen.
Die Verschwörer wägen 3 Varianten ab:
a) Waffenstillstand im Westen (Rommel könnte dazu allein die Front im Westen "aufmachen" ohne auf Kluges Zustimmung zu warten – das scheitert daran, dass Rommel einen Tag später bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet wird)
b) Besetzung der gesamten Wolfsschanze (Major von Hoesslin), eine Variante, die sich aus verschiedenen Gründen technisch nicht durchführen lässt in jenen Tagen
c) Zentraler Umsturz (Walküre)
Stauffenberg setzt auf c)
Beck, Helldorff und Heinz warnen eindringlich vor Remer (Wachbataillon) der den Aufstand am 20. Juli niederschlagen wird, Stauffenberg vernachlässigt die Planung, ihn beim nächsten Walküre-Alarm rechtzeitig auszuschalten.

18.07.1944

Carl Friedrich Goerdeler, ehemals Oberbürgermeister von Leipzig und ursprünglich als Reichskanzler für die Zeit nach dem Putsch vorgesehen, war stets der Ansicht, dass der Putsch auch ohne ein Attentat auf Hitler durchführbar sei. Er dachte daran, Hitler in seinen Ansichten umzustimmen. Am 18. Juli erlässt die Gestapo einen Haftbefehl gegen Goerdeler, der daraufhin nach Westpreussen flieht. Von Stauffenberg wird am selben Tag zu einer Lagebesprechung ins Führerhauptquartier gerufen.

20.07.1944

Schulenburg fuhr am 18. Juli 1944 ein letztes Mal nach Klein Trebbow. Der Geburtstag von Ehefrau Charlotte, der eigentlich auf den Tag des Attentats, den 20. Juli, fiel, wurde vorgefeiert und im Schlosspark noch ein heiteres Familienfoto geschossen. Am 19. Juli verabschiedete sich der Graf am Bahnhof Lübstorf von seiner Frau mit den Worten: "Morgen passiert es. Es steht wohl fifty-fifty."

Tatwerkzeug und -ausführung
1 kg Sprengstoff, verpackt in einer Aktentasche. Aktivierung durch lautlosen Säurezünder. Abgestellt unter dem Kartentisch der Lage-Baracke. Entfernung zu Hitler: ca. 2 Meter. Explosion: 20. Juli 1944, 12.42 Uhr.

Die Ereignisse am 20. Juli 1944

Am Nachmittag des 20. Juli 1944, als Stauffenberg dort die Macht an sich reißen will, zögert Kleist nicht lange, um Stauffenberg vor seinen Häschern zu schützen. Er zieht seine Pistole. Zusammen mit Stauffenbergs Adjutanten von Haeften stoppt er so Stauffenbergs Vorgesetzten, Generaloberst Fromm. Der wollte gerade auf den Hitler-Attentäter losstürmen und ihn festnehmen lassen. Kleist aber drückt dem Chef des Ersatzheeres seinen Revolver in den Bauch. Kleist und seine Freunde wollen jetzt nicht aufgeben. Sie glauben noch an den Staatsstreich. Kleist sieht, wie vor dem Bendlerblock das „Wachregiment Hermann Göring“ festgesetzt wird.

Für den Umsturz in Berlin standen folgende Truppen zur Verfügung:
Das Berliner Wachbatallion, das Ersatzbatallion des Infanterieregimentes 9 in Potsdam, die Ersatzeinheiten der Panzertruppenschulen in Krampnitz und Groß- Glienicke, Teile verschied. Heeresschulen in Döberitz und Potsdam sowie Teile der Division ,,Brandenburg."
Mit der Auslösung der Alarm- Befehle durch das Stichwort ,,Walküre," sollten aus den Ausbildungs- und Schultruppen einsatzfähige Kampftruppen gebildet werden.

Philip Freiherr von Boeselager
Zusammen mit seinem Bruder Georg gehörte er zu den Verschwörern des Attentats vom 20. Juli 1944. Er kommandierte am 18. Juli 1944 sechs Schwadronen (1200 Mann), die mit den Pferden zunächst in Richtung Brest-Litowsk ritten. Dann sollten sie mit Lastkraftwagen nach Warschau fahren und von da aus mit Flugzeugen zum „führerlosen“ Berlin fliegen, um die beiden Teile des Reichssicherheitshauptamtes zu besetzen. Als er vom Scheitern des Anschlages auf Hitler erfuhr, ließ er sofort kehrtmachen, um wieder zu den alten Stellungen zurückzukehren und unbemerkt zu bleiben.

An der Stelle des fehlgeschlagenen Attentats brachte man am 20. Juli 1992 eine Gedenktafel an. Der Text auf Polnisch und deutsch lautet:
„Hier stand die Baracke, in der am 20. Juli 1944 Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Adolf Hitler unternahm. Er und viele andere, die sich gegen die nationalsozialistische Diktatur erhoben hatten, bezahlten mit ihrem Leben.“

21.07.1944

Teupitz
am 21. Juli 1944, einen Tag nach dem Attentat Stauffenbergs auf Hitler, schickt der Bürgermeister der Stadt Teupitz, Hermann Boche, ein Telegramm an Hitler: „An den Führer des Großdeutschen Reiches. Die Ortsgruppe der NSDAP und die Stadt Teupitz, Kreis Teltow danken der Vorsehung für das Misslingen der ruchlosen Tat gewissenloser Vaterlandsverräter. Glücklich darüber, dass uns der Führer erhalten blieb, versichern Partei- und Volksgenossen aus Teupitz dem Führer erst recht unwandelbare Treue.“

26.07.1944

Berlin/Liechtenstein
Telegrammwechsel zwischen Fürst Franz Josef II. und Adolf Hitler anlässlich des fehlgeschlagenen Stauffenberg-Attentates vom 20. Juli 1944

01.08.1944

Hitler verfügt Sippenhaftung

08.08.1944

Am 08. August 1944 wurde Generalleutnant (Stadtkommandant von Berlin) Paul von Hase durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in Plötzensee auf ausdrücklichen Befehl Hitlers hingerichtet.

17.08.1944

Generalfeldmarschall und OB. der Heeresgruppe Mitte Walter (Otto Moritz) Model erhält aus der Hand Adolf Hitler die Brillanten zum Ritterkreuz

25.09.1944

Hitler ordnet an, "wehrfähige Kinder" und alte Männer im "Volkssturm" zu rekrutieren.

03.10.1944

Führerbefehl: Räumung des Südbalkans

18.10.1944

Der Öffentlichkeit wird der Erlass Hitlers vom 25. September 1944 zur Bildung des "Deutschen Volkssturms" bekanntgegeben. Hitler stellt darin fest, dass nach fünfjährigem schwerstem Kampf "infolge des Versagens aller unserer europäischer Verbündeten" der Feind nun an den deutschen Grenzen oder in ihrer Nähe stehe. Es werde ein Volkssturm aus allen waffenfähigen Männern im Alter zwischen 16 und 60 gebildet. Die Gauleiter der NSDAP übernehmen Aufstellung und Führung des Volkssturms, dessen Angehörige während des Einsatzes Soldaten im Sinne des Wehrgesetzes sind. Der Deutsche Volkssturm wird dem Reichsführer SS Heinrich Himmler unterstellt.

02./03.11.1944

Besprechung im Hauptquartier des Oberbefehlshabers West östlich von Krefeld über die geplante deutsche Gegenoffensive im Westen. Adolf Hitler schlug dabei eine "große Lösung" vor mit dem Ziel der Rückeroberung von Antwerpen, während die Generalfeldmarschälle Gerd von Rundstedt und Walter Model die "kleine Lösung" vorschlugen: den sicheren Vorstoß bis zur Maas.

20.11.1944

Am 20. November 1944 verließ Hitler die Wolfsschanze und zog sich nach Berlin zurück. Am 22. November 1944 befahl Feldmarschall Wilhelm Keitel die Zerstörung der Wolfsschanze. Am 23. und 24. November jagten deutsche Soldaten die Bunker der Wolfsschanze in die Luft. 6 bis 8 Tonnen Sprengstoff wurden für jeden Bunker gebraucht. Zurück blieben große Brocken aus Beton und die Natur bemächtigte sich des Areals. Geblieben waren die Minengürtel um die Wolfsschanze. Von 1945 bis 1955 wurden etwa 54.000 Minen entschärft.

12.12.1944

Adolf Hitler hält in seinem Hauptquartier "Adlerhorst" an der Stelle der nach Kriegsende von Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland gegründeten Siedlung Wiesental eine Besprechung mit den Oberbefehlshabern und Kommandeuren der Verbände, deren Einsatz in der Ardennen-Offensive vorgesehen ist.

24.12.1944

Im Führerhauptquartier Adlerhorst bei Ziegenberg in der Wetterau erstattet Generaloberst Heinz Guderian, Chef des Generalstabs des Heeres, vor Hitler Bericht und gibt eine Übersicht "über die im Osten vor der deutschen Front aufmarschierenden sowjetischen Armeen". Hitler kommentiert die Darstellung Guderians mit den Worten: Das ist der größte Bluff seit Dschingis Khan!

28.12.1944

Hitler kündigt in einer Besprechung mit Generälen im Führerhauptquartier Adlerhost bei Ziegenberg in der Wetterau an, "er bereite jetzt bereits 'einen dritten Schlag' im Westen vor".