SS-Gruppenführer u. Generalleutnant der Polizei
* 08.04.1891 in Düsseldorf
† 06.12.1945 in Würzburg Luitpoldkrankenhaus (Suizidversuch)
nach 1945 alias Name: Brandenburg Karl Dr.
Religion: protestantisch; später erklärte er sich "gottgläubig".
Verheiratet mit Jönsson Lydia (* 29. Oktober 1884 in Halsingborg, Schweden; NSDAP-Nr. 1 848 452; NS-Frauenschaft-Nr. 416 634)
1 Sohn * 20.12.1940)
1 Tochter Ulla * 28.10.1913
1 Stieftochter Svea * 16.06.1912
ab 1912
Studium
1914 - 1919 (I. Weltkrieg)
Dienst in der Reichswehr
1919 - 1922
Thomas studierte Rechtswissenschaften und Medizin weiter bis 1922 und promovierte zum Dr. med. Anschließend praktizierte er als Facharzt für Psychiatrie
ab 01.05.1933
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 1 848 453)
ab 00.07.1933
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 141 341)
15.04.1934
Beförderung zum SS-Sturmmann
15.05.1934
Beförderung zum SS-Rottenführer
15.06.1934
Beförderung zum SS-Unterscharführer
15.07.1934
Beförderung zum SS-Scharführer
09.11.1934
Beförderung zum SS-Oberscharführer
01.01.1935 - 28.06.1937
Ratsherr der Stadt Fritzlar
15.08.1935
Beförderung zum SS-Hauptscharführer
13.09.1936
Beförderung zum SS-Untersturmführer
20.04.1937
Beförderung zum SS-Obersturmführer
28.06.1937 - 01.02.1939
SD-Hauptamt
Berlin, den 25.09.1937
Das SS Zivilabzeichen Nr. 58 188, Inhaber: SS-Untersturmführer Thomas Max Dr., SS Nr. 141 341, SD OA. Fulda Werra ist in Verlust geraten, vor Mißbrauch wird gewarnt.
SS Ergänzungsamt
09.11.1937
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer
20.04.1938
Beförderung zum SS-Sturmbannführer
30.01.1939
Beförderung zum SS-Obersturmbannführer
ab 01.02.1939
Führer im Pers.Stab RF SS
01.02.1939 - 07.02.1942
Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD Wiesbaden (Wehrkries XII)
(zugleich Sonderbevollmächtigter Reinhard Heydrichs für den Bereich der Westbauten (Westwall) mit 70 Beamten der Gestapo und Kripo)
1939
Leiter des SD-Oberabschnitts Rhein
(Der Oberabschnitt Rhein war in Niedenau 68 in Frankfurt am Main untergebracht. Mit seiner Leitung war zeitweise der Obersturmführer Böhm betraut.)
01.08.1939
Beförderung zum SS-Standartenführer
00.06.1940 - 00.11.1941
Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD Belgien/Nordfrankreich (Brüssel)
27.07.1940 - 30.09.1941
Kdr. d. Sipo u.d. SD in Angers, Brodeaux, Charlons-sur-Marne, Dijon, Nancy, Orleans, Paris, Poitiers, Rennes, Rouen, St. Quentin, Limoges, Lyon, Marseille, Montpellier, Toulouse and Vichy
01.08.1940
Beförderung zum SS-Oberführer
01.01.1941
Beförderung zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei
1941
Thomas 'Karriere in Paris endete als Folge einer absurden Episode. Nach einem amateurhaften Versuch, zwei Pariser Synagogen am 2. Oktober 1941 in die Luft zu sprengen, berichtete der BdS Paris (Dr. Helmut Knochen) General von Stülpnagel, dass die französische Polizei Eugene Deloncle, den Chef des faschistischen Mouvement Social Révolutionaire, verdächtigt habe. Knochen vernachlässigte zu sagen, er habe einen eigenen Mitarbeiter, den SS-Obersturmführer Sommer, festgenommen. Stülpnagel fand heraus, dass Sommer vor einem Untersuchungsgericht zugegeben hatte, dass er Deloncle unter Spruchs Befehl von Knochen den Sprengstoff zur Verfügung gestellt hatte (als Teil einer Verschwörung, die bewiesen hatte, dass die Franzosen die Juden aus eigener Initiative missbilligt hatten). Von Stülpnagel beklagte sich bei Generalfeldmarschall Keitel, dass die Gestapo seine Schwierigkeiten mit den Franzosen verstärkte, was die "notwendige Geiseljagd schon schlimm genug gemacht hatte". Am 22. Oktober 1941 schrieb Keitel an Heydrich und bat Frankreich um den Rückruf von Knochen und sein Vorgesetzter, Thomas. Thomas wurde daraufhin als BdS Ukraine in Kiew neu eingesetzt sowie der Befehlshaber der Einsatzgruppe C. Sommer wurde nach Berlin abberufen, aber Knochen durfte in Paris bleiben.
00.10.1941 - 28.08.1943
Führer der Einsatzgruppe C
00.10.1941 - 00.09.1942
Kdr. d. Sipo u.d. SD in Charkow, Dniepropetrowsk, Kiew, Nikolajew, Rowno (Luzk), Shitomir, Tschernigow, Stalino, Simferopol.
10.03.1942
In einem mit Maschinenpistolen ausgestatteten Fieseler Storch flog Thomas auf der Suche nach einem vermissten Schutzpolizei Mitglied über die Pripjet-Sümpfe im von Partisanen befallenen Gebiet von Pinsk - Baranowitschi, Minsk - Mogilew, Gomel-Tschernigow und kam mit Partisanen in Kontakt. Der vermisste Schutzpolizist wurde schließlich von Thomas tot aufgefunden
04.04.1942 - 11.09.1943
Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD Kiew
(Er zeichnete damit verantwortlich für die „Auflösung“ der Ghettos für die ukrainischen Juden, von denen mindestens 300.000 umgebracht wurden.)
07.07.1942
Leitete eine spezielle Operation des Sipo in Woronesh. Während eines Angriffs durch Partisanen wurde Dr. Thomas durch den Oberarm und die linke obere Brust geschossen
09.11.1942
Beförderung zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei
00.07.1943
Verwundet durch Explosion von Landminen
00.8.1943 - 05.10.1943
SS Lazarett Hohenlychen
00.12.1943
Bei einem Flugzeugabsturz verletzt
00.04.1944
der SS-Führerreserve zugewiesen
09.11.1944
SS-Personalhauptamt
Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Spange zum 1914 Eisernes Kreuz 1. Klasse
Spange zum 1914 Eisernes Kreuz 2. Klasse
Eisernes Kreuz 1. Klasse
Eisernes Kreuz 2. Klasse
Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern
Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern
Verwundetenabzeichen in Schwarz
Bandenkampfabzeichen in Bronze
Ehrenkreuz für Frontkämpfer
Österreichische Militär-Verdienst-Orden III. Klasse mit Kriegsdekoration (WW I)
SS-Dienstauszeichnungen
Ehrendegen des RF SS
Totenkopfring der SS
Nach Kriegsende tauchte Thomas mit dem Falschnamen „Dr. Karl Brandenburg“ zunächst unter und arbeitete schließlich in der Praxis des Arztes Mackenstein in Kleinostheim bei Aschaffenburg.
Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Beschuldigter: Thomas, Max, Dr.med., * 04.08.1891, Düsseldorf, + 06.12.1945, Würzburg
Dienstgrad: SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei
Tatbestand: Dr. Thomas wurde beschuldigt, ab September 1941 als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes für die Ukraine und Chef der Einsatzgruppe C, den Befehl zu Massenerschießungen von mehr als 100.000 Juden gegeben zu haben. Hiervon wurden allein 30.000 in Kiew, dem Sitz seiner Dienststelle, exekutiert
Tatort: Kiew und andere Orte in der Ukraine
Tatzeit: 1941-1942
Az.: LKA BW PA 81 12/60, StA AG Würzburg Gs 755/60, ZSt LB 4 AR-Z 7/60
Bemerkung: Dr. Thomas war ab 1942 Führer im Sicherheitsdiensthauptamt in Berlin. Er war ausgebildeter Psychologe und Neurologe und hielt bis zu seiner hauptamtlichen Tätigkeit als SS-Führer in den Jahren 1936-1937 eine Arztpraxis in Fritzlar bei Kassel als Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten.
Bemerkung:
Dr. Max Thomas unter dem Namen Dr. Karl Brandenburg am 6. Dezember 1945 in Würzburg verstorben.