SS-Obergruppenführer

* 11.03.1899 in Essen
† 31.03.1964 in
Dortmund

evangelisch

Volksschule

Realschule

bis 1919
Marinesoldat auf einem Minensuchboot

1922
Abschlußprüfung auf einer staatl. Masch.-Bauschule (bestanden)

ab 00.12.1922
Mitglied der NSDAP (Mitglieds Nu. 25 248)

ab 1923/24
stellvertretender SA-Führer in Essen

ab 1925
Stellvertreter des Essener NS-Ortsgruppenleiters Terboven

1927
Beförderung zum Standartenführer (SA)

ab 1930
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 2 480)

ab 22.05.1930
Adjutant der 11. SS-Standarte in Essen

01.01.1931
Schleßmann wechselte vom NS-Gau Essen zum Gau Westfalen-Süd über. Dort übernahm er die Leitung der 22. SS-Standarte sowie kommissarisch auch die der 23. und 25. SS-Standarte. Am weiteren Aufbau der SS im Gau Westfalen-Süd war der 1934 zum SS-Oberführer beförderte Schleßmann maßgeblich beteiligt.

00.03.1931
Beförderung zum SS-Standartenführer

1932 - 1933
Mitglied des Preußischen Landtags

00.11.1933
Beförderung zum SS-Oberführer

00.11.1933 - 1945
Mitglied des nationalsozialistischen Reichstags

04.11.1933 - 01.10.1937
Polizeipräsident in Bochum

00.01,1936
Beförderung zum SS-Brigadeführer

Berlin, den 25.03.1936
Das SS Zivilabzeichen Nr. 233, Inhaber SS-Brigadeführer Schleßmann Fritz, SS-Nr. 2 480, SS Abschnitt XXV ging verloren. Vor Mißbrauch wird gewarnt.
Ergänzungsamt

ab 1937
Polizeipräsident in Essen

Berlin, den 25.04.1938
Das SS Zivilabzeichen Nr. 233, Inhaber: SS-Brigadeführer Schleßmann Fritz, SS Nr. 2 480, Stab Abschnitt V. ging verloren, vor Mißbrauch wird gewarnt.
SS Ergänzungsamt

1940
Auf sein Gesuch hin wurde Schleßmann im Januar 1940 aus diesem Amt entlassen, um wieder hauptamtlich als Parteifunktionär tätig zu werden. Eine Verwendung Schleßmanns als Höherer SS- und Polizeiführer West kam aufgrund mangelnder Eigenschaften nicht zustande.
Hintergrund dieser Entscheidung war die Ablehnung der von Schleßmann angestrebten Verwendung als Höherer SS- und Polizeiführers West sowie SS-Oberabschnittsführers durch die SS-Reichsführung, und zwar aufgrund von mangelhaften "geistigen" Eigenschaften sowie des "fehlenden Formats zum Kommandeur".

00.01.1942
Beförderung zum SS-Gruppenführer

09.11.1944
Beförderung zum SS-Obergruppenführer

1945
Noch vor Kriegsende tauchte Schleßmann in Essen alias „Fritz Selig“ mit seiner Geliebten unter, wurde jedoch am 15. April 1945 durch die US-Army festgenommen und kam später in das Internierungslager Staumühle. In einem Spruchkammerverfahren in Detmold-Hiddesen erfolgte seine Verurteilung zu fünf Jahren Haft, die er bis Mitte Juni 1950 im Gefängnis Esterwegen verbüßte. Danach wurde er in Düsseldorf als Minderbelasteter entnazifiziert und lebte anschließend als Kaufmann in Essen.

Als SS-Führer, zuletzt als SS-Obergruppenführer, gehörte Schleßmann seit 1940 dem Persönlichen Stab des Reichsführers-SS an. Mit Himmler führte der verheiratete Schleßmann, der von Goebbels zwar als "primitiver Mensch" angesehen, aufgrund seiner Parteiarbeit aber dennoch als Persönlichkeit geschätzt wurde, noch im Januar/Februar 1945 einen Schriftverkehr, der die Unterbringung seiner Geliebten und des gemeinsamen unehelichen Kindes in einem "Lebensborn-Heim" zum Gegenstand hatte. Unmittelbar vor dem Einmarsch von US-amerikanischen Truppen in Essen versuchte Schleßmann, der noch Tage zuvor öffentlich den Willen zum "Kampf bis zum letzten" beschworen hatte, unter dem im Rückblick etwas zweideutig klingenden Namen "Fritz Selig" gemeinsam mit seiner Geliebten in einer großzügig verproviantierten Mietwohnung unterzutauchen, die jedoch ausgerechnet in Essen-Steele lag. Er wurde dann schon am 15.04.1945 "enttarnt" und von amerikanischen Truppen verhaftet. Im Anschluß daran erfolgte die Internierung im Camp Staumühle bei Paderborn. Vom dem Spruchgericht Hiddesen wurde Schleßmann 1947 zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Unter Anrechnung der Internierungszeit erfolgte am 13.06.1950 die Entlassung aus der Haftanstalt Esterwegen. In dem sich anschließenden Düsseldorfer Entnazifizierungsprozeß, zu dem Schleßmann noch nicht einmal persönlich erschien, wurde er in die Kategorie III eingestuft. Bis zu seinem Tod lebte Schleßmann als Kaufmann in Essen.

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
U-Bootabzeichen (1918)
Eisernes Kreuz II. Klasse (1939)
Kriegsverdienstkreuz I. und II. Klasse mit Schwertern
Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP
Ehrendegen des Reichsführers SS
Totenkopfring der SS
SS-Dienstauszeichnungen