SS-Sturmbannführer
* 14.02.1912 in Gudensberg
Reichsdeutscher
4 Klassen Volksschule
Höhere Schule
Oberstufe
Obersekunda
Beruf:
Dr. med. (Röntgenologe)
ab 01.05.1933
Mitglied der NSDAP
14.06.1932 - 01.10.1936
Angehöriger der Sturmabteilung der NSDAP (SA)
ab 01.10.1936
Angehöriger der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 289 424)
14.12.1936
Beförderung zum SS-Unterscharführer
01.10.1937
Beförderung zum SS-Standartenoberjunker
20.04.1939
Beförderung zum SS-Untersturmführer
15.01.1940
Beförderung zum SS-Obersturmführer
01.09.1940
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer
Offizierstellenbesetzung 31.12.1940
Standartenstab der LAH SS "Adolf Hitler"
Arzt SS-H'Stuf Orth geb. 12/14/12
vor 1945 KZ Arzt im KL Auschwitz
23.05.1943
Kommandanturbefehl 18/43
Aufenthaltsgenehmigung
Nachstehendem SS-Angehörigen erteile ich hiermit die Genehmigung, seine Ehefrau
bezw. Familie nach hier kommen zu lassen:
SS-Hstuf. Dr. Heinz Orth ,
Besuch der Ehefrau auf die Dauer von 10 Tagen
Wohnung: Haus 142.
gez. Höß
20.04.1944
Beförderung zum SS-Sturmbannführer
00.00.1945 - 00.00.1945
IVb in der 32. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division "30.Januar"
(Feldpostnummer: 07776a)
Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Medaille „Winterschlacht im Osten 1941-1942”
SA-Sportabzeichen in Bronze
Julleuchter
Aussage
Adelsberger Lucie (Auschwitz Häftlingsnummer 45 171)
* 12.04.1895 in Nürnberg
† 02.11.1971 in New York
Fachärztin für Kinderheilkunde sowie Innere Medizin mit dem Forschungsschwerpunkt Allergologie und Überlebende des Holocaust. Sie wurde aufgrund ihrer jüdischen Herkunft in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie als Häftlingsärztin im KZ Auschwitz-Birkenau tätig war.
erste Begegnung mit Orth:
Er empfing uns kollegial, fast entgegenkommend.
Adelsberger über den Häftlingskrankenbau:
800, 1000 und mehr Menschen in einem einzigen Block [Lagerbaracke] war die Regel. Abgezehrte, fiebernde Menschen lagen eingepreßt in ihren Kojen, nebeneinander, übereinander, untereinander, zu Zehnen auf einem Platz, der für zwei oder höchstens vier Menschen ausgereicht hätte. Ganz oben, wo die beweglicheren Kranken, die noch klettern konnten, untergebracht waren, wäre es vielleicht erträglicher gewesen, wenn nicht der Regen Decken und Strohsäcke so durchnäßt hätte, daß sie nie trocken wurden und das Wasser bis auf die mittleren Kojen heruntertropfte. Unten bei den Schwerkranken, die nicht mehr die Kraft hatten, für ihre Verrichtungen aus den Betten zu krabbeln, und sich nicht aufrichten konnten, war ein Morast von kotbeschmutzten und urindurchtränkten Decken; Sterbende wälzten sich zwischen schon Toten mit einem dumpfen, langgezogenen Jaah, das wie der Schrei verendeter Tiere im Urwald klang.