SS-Obersturmbannführer

* 29.12.1902 Halle
+ um 1990

30.04.1933
Eintritt in die NSDAP (Nu 2 784 256)

30.04.1933
Eintritt in die SS (290 213)

1935
stellvertretender Leiter der Gestapo in Aachen Theaterplatz 14
Personalstärke
März 1937: 141
August 1941: 265
Heute sind in dem Haus das Historische Institut und das Hochschularchiv der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule untergebracht.

00.09.1936-00.06.1941
stellvertretender Leiter der Gestapo in Frankfurt an der Oder Große Scharrnstraße 51/52
Personalstärke
März 1937: 55
August 1941: 114
Die Staatspolizeistelle Frankfurt an der Oder hatte ihren Dienstsitz im Stadtkern unmittelbar neben dem Marktplatz. Das Gebäude ist nicht mehr erhalten. Heute befindet sich dort eine Freifläche, der Brunnenplatz.

01.06.1941-01.03.1942
Kommandeur des Einsatzkommandos 12 der Einsatzgruppe D

Einsatzgruppe D - für Bessarabien, die Südukraine, die Krim und Kaukasien
mit den Sonderkommandos 10a und 10b
sowie den Einsatzkommandos 11a, 11b und 12
Die Vernichtungsaktionen und Massaker der Einsatzgruppe gingen in der Regel folgendermaßen vor sich:
Sofort nach den Kampfhandlungen und Besetzung eines Ortes durch deutsche Truppen rückten die Einsatzgruppen nach, trieben die ortansässigen Juden oft nach Befragen der nichtjüdischen Einwohner oder von auf vorbereitenden Listen stehende Namen, zusammen, transportierten sie aus den Städten und Dörfern hinaus in abgelegenes Gelände oder in Wälder. Dann wurden sie in Gräben oder vorbereiteten Massengräber erschossen, nachdem sie ihnen Kleidung und Wertsachen abgenommen hatten.
Dies galt zuerst nur für jüdische Männer zwischen 15 und 60 Jahren. Ungefähr ab Mitte August 1941 kam der Befehl, auch Alte, Frauen und Kinder zu ermorden.

In der Ereignismeldung 178 meldete er allein für den Zeitraum vom 16. bis 28. Februar 1942 den Mord an 1515 Menschen nach Berlin („721 Juden, 271 Kommunisten, 74 Partisanen und 421 Zigeuner und asoziale Elemente“).
00.04.1942-00.10.1942
Referent für Ostgebiete im Reichssicherheitshauptamt (RSHA)

00.10.1942-Anfang 1943
Chef der Abteilung IV D der Gestapo (Staatsfeindliche Ausländer)

00.08.1943-00.08.1944
Chef der Staatspolizeileitstelle Düsseldorf bis Sommer 1943: Prinz-Georg-Straße 94-98
ab Sommer 1943: Mülheimer Str. 47 in Ratingen
Die Düsseldorfer Gestapo-Stelle war personell eine der größten im Deutschen Reich. Dabei wurde sie erst 1939 in den Rang einer Leitstelle erhoben. Sie war für eines der am dichtesten besiedelten Gebiete zuständig und lag außerdem in Grenznähe zu Belgien, Luxemburg und Frankreich.
Die Staatspolizeileitstelle Düsseldorf war den Staatspolizeistellen Aachen, Koblenz, Köln und Trier übergeordnet.
Personalstärke
1937: 291
August 1941: 340

10.04.1948
Am 10. April 1948 wurde er beim Einsatzgruppen-Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Nosske hatte im Prozess angeführt, er hätte im September 1944 gegen den Befehl des Höheren SS- und Polizeiführers (HSSPF) in Düsseldorf, alle Juden und „Halbjuden“ zusammenzutreiben und zu töten, protestiert und diesen Befehl nicht ausgeführt. Die Entlassung aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg erfolgte am 15. Dezember 1951. Sein Verbleib ist unbekannt. Bekannt ist aber, dass am 26. März 1965 Nosske im 1. Frankfurter Auschwitzprozess als Zeuge vernommen wurde. Sein Aufenthaltsort war Düsseldorf, als Berufsbezeichnung wurde Syndikus angegeben
Sein Verteidiger war: Hoffman Karl Dr.

Auszeichnungen
Ehrendegen des RF SS
Totenkopfring der SS

Einsatzgruppe D
1. Stärke und Einsatzgebiete
ca. 600 Mann
Bereich der 11. Armee in der südlichen Ukraine, Bessarabien, Kischinew und der Krim

2. Standorte des Stabes
Piatra Neamț (ab 5. Juli 1941)
Olschanka (ab August 1941)
Nikolajew (ab September 1941)
Simferopol (ab November 1941)
Woroschilowsk (ab August 1942)

3. Führer
SS-Standartenführer Otto Ohlendorf (Juni 1941 – Juli 1942, Adjutant Heinz Schubert)
SS-Oberführer Walther Bierkamp (Juli 1942 – Juli 1943)

4. Teilkommandos
Sonderkommando 10a
SS-Obersturmbannführer Heinrich Seetzen (Juni 1941 – Juli 1942)
SS-Sturmbannführer Kurt Christmann (1. August 1942 – Juli 1943)

Sonderkommando 10b
SS-Sturmbannführer Alois Persterer (Juni 1941 – Dezember 1942), Mitarbeiter Fritz Valjavec
SS-Sturmbannführer Eduard Jedamzik (Dezember 1942 – Februar 1943)

Sonderkommando 11a
SS-Sturmbannführer Paul Zapp (Juni 1941 – Juli 1942)
SS-Sturmbannführer Gerhard Bast (November/Dezember 1942)
SS-Sturmbannführer Werner Hersmann (Dezember 1942 – Mai 1943)

Sonderkommando 11b
SS-Sturmbannführer Hans Unglaube (Juni 1941 – Juli 1941)
SS-Sturmbannführer Bruno Müller (Juli 1941 – Oktober 1941)
SS-Sturmbannführer Werner Braune (Oktober 1941 – September 1942)
SS-Obersturmbannführer Paul Schulz (September 1942 – Februar 1943)

Einsatzkommando 12
SS-Sturmbannführer Gustav Adolf Nosske (Juni 1941 – Februar 1942)
SS-Sturmbannführer Dr. Erich Müller (Februar 1942 – Oktober 1942), mit Sitz in Pjatigorsk.
SS-Obersturmbannführer Günther Herrmann (Oktober 1942 – März 1943)

Zum Ende des Jahres 1941 meldete die Einsatzgruppe D folgende Zahlen
92.000 getötete Juden