SS-Standartenführer

* 07.08.1905 in Lüttewitz (Kr. Döbeln)
† 18.05.1976 in
Aerzen

Volksschule Zscheitz

Realgymnasium mit höherer Landwirtschaftsschule Döbeln

1923-1928
gehörte Naumann dem "Wehrwolf" an

1924
Übernahme des väterlichen Erbhofes
(Karls Vater war als Offizier 1917 im Ersten Weltkrieg gefallen)

1924-1934
ehrenamtlicher Bürgermeister Gemeinde Lüttewitz

01.08.1928
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 97 210)

1928
Eintritt in die SA

1933-1939
Kreisbauernführer des Kreises Döbeln

05.12.1935-08.02.1936
Wehrdienst
(Art.Regt.14, höchster bekannter Rang: Unterführer-Anwärter)

00.09.1936
Eintritt in die SS (Mitglieds Nu. 242 879)

lt. Meldung vom 01.12.1936
Mitarbeiter des Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS

ab 1939
Abteilungsleiter für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft in
Warschau
(Anfang Dezember 1940 forderte Naumann, die Nahrungsmittelzuteilungen für das Warschauer Ghetto für den Monat Dezember zu streichen, um seine Bewohner zu zwingen, die geschmuggelten Nahrungsmittel aufzubrauchen)

00.07.1941-00.01.1945
Präsident und Leiter der Hauptabteilung Ernährung und Landwirtschaft im Generalgouvernement
(In dieser Funktion referierte er im August 1942:
„Die Versorgung der bisher mit 1,5 Millionen Juden angenommenen Bevölkerungsmenge fällt weg, und zwar bis zu einer angenommenen Menge von 300 000 Juden, die noch im deutschen Interesse als Handwerker oder sonst wie arbeiten. Für diese sollen die jüdischen Rationssätze zuzüglich gewisser Sonderzuteilungen, die sich für die Aufrechterhaltung der Arbeitskraft als notwendig herausgestellt haben, beibehalten bleiben. Die anderen Juden, insgesamt 1,2 Millionen werden nicht mehr mit Lebensmitteln versorgt.“)

lt. Meldung vom 01.10.1944
Stab SS-Oberabschnitt

00.11.1944
Beförderung zum SS-Standartenführer

1945
Naumann geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft aus der ihm die Flucht gelang
(Durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone erfolgte die Enteignung des landwirtschaftlichen Betriebes und die Vertreibung der Familie)

1946-1950
Landarbeiter in Niedersachsen

1950
Kreisvorsitzender des BHE in Holzminden
Kreisvorsitzender des Bundes vertriebener Deutscher
Agrarreferent für das aus der Sowjetzone geflüchtete Landvolk Bonn

1952-1956
Landrat des Kreises Holzminden
Kreistagsabgeordneter

06.05.1955-05.05.1963
MdL 3.-4. WP des Niedersächsischen Landtags

08.06.1955-01.09.1958
Mitglied im Ausschuß für Gesundheitswesen

1957
Bundesvorsitzender des Bundes der Kinderreichen Deutschlands

04.12.1957-05.05.1959
Mitglied im Ausschuß für Rechts- und Verfassungsfragen

29.05.1959-05.05.1963
Mitglied im Ausschuß für Ernährung und Landwirtschaft

09.10.1959-05.05.1963
Mitglied im Sonderausschuß Wassergesetz

08.01.1962-05.05.1963
Mitglied im Ausschuß für Gesundheitswesen

14.03.1962-05.05.1963
Mitglied im Ausschuß für Rechts- und Verfassungsfragen
Mitglied im Unterausschuß Strafvollzug

10.10.1962-05.05.1963
Mitglied im Unterausschuß Justizgebäude

1965-1969
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hildesheim wegen Verdachts auf Verübung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen Naumann. Ihm wurde vorgeworfen, den nicht im Arbeitseinsatz befindlichen Juden im Generalgouvernement keine Lebensmittel zugeteilt und damit ihr Verhungern verursacht zu haben.

1969
Einstellung des Ermittlungsverfahrens mangels Beweises