SS-Rottenführer

* 06.06.1912 in Lampertheim
letzter bekannter Wohnsitz: Lampertheim

vollständiger Name: Maischein Paul Heinrich

Beruf: Maschinenarbeiter

ab 1939
Angehöriger der Waffen-SS

00.06.1940
Versetzung zum KL
Auschwitz
(zeitweise Wachkompanie)

Herbst 1941
Versetzung zum KL
Moringen

00.01.1944 - 00.12.1944
SS-Sanitätsdienstgrad im KL
Mittelbau-Dora

00.12.1944 - 00.04.1945
SS-Sanitätsdienstgrad im NL Rottleberode
I, II u. III

24.03.1945
„Schädelbruch bei Unfall“ vermerkte SS-Rottenführer Maischein auf der Todesmeldung für Jan Kenner. Der 44-jährige Pole starb am 24. März 1945 im Außenlager Rottleberode des KZ Mittelbau.
Jan Kenner stammte aus einer jüdischen Familie in Krakau. Sein Vater war 1939 gestorben, seine Ehefrau war nach SS-Unterlagen „ausgesiedelt“, also wohl ermordet worden. Er selbst hatte in Tschenstochau (Częstochowa) Zwangsarbeit für den Rüstungskonzern HASAG leisten müssen. Mitte Januar 1945 hatte die SS Jan Kenner mit einen Räumungstransport nach Buchenwald gebracht. Mit hunderten weiteren jüdischen Häftlingen aus Tschenstochau hatte sie ihn von dort nach Rottleberode überstellt.

26.03.1945
Beförderung zum SS-Rottenführer

00.04.1945
Wachmann beim Evakuierungsmarsch von KL-Häftlingen vom NL Rottleberode bis
Isenschnibben bei Gardelegen

1945 - bis Dezember 1946 in Dachau interniert. Anschließend wurde er ins Internierungslager Darmstadt überstellt, wo er sich mindestens bis 1947 befand.

07.08.1947-31.12.1947
mit 18 weiteren Beschuldigten im Dachauer Dora-Prozess aufgrund der im KZ Mittelbau verübten Verbrechen angeklagt
(Dieser Prozess fand vom 7. August 1947 bis zum 30. Dezember 1947 im Internierungslager Dachau statt. Amtlich wurde das Verfahren als United States of America vs Kurt Andrae et al. – Case 000-50-37 bezeichnet.)

30.12.1947
zu 5. Jahre Haft verurteilt (Kriegsverbrechergefängnis Landsberg)

Maischein hielt sich nach seiner Haftentlassung zeitweise in Baden-Württemberg auf.

1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
Strafsache gegen Mulka u.a.
4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main
Vernehmungsprotokoll 909–913