SA-Oberführer u. Oberleutnant zur See der Reserve
* 24.04.1908 in Warstade
† 09.05.1976 in Stade
Vater
Hauptmannes a. D. der Reserve Dr. Joseph Cabolet
verheiratet u. Vater zweier Kinder
Rektorschule
1925-1927
Realgymnasium (bis zur Prima Reife)
Schulschiffausbildung bei der HAPAG
1929-1931
Matrose bei der HAPAG
1931-1932
Navigationsschule
1932
Nautik-Prüfung Wesermünde
Schiffsoffizier
1925-1930
Angehöriger im Jungstahlhelm
01.10.1930
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 346 091)
(Teilnahme an politischen Kursen und Lehrgängen, u.a. Reichsführerschule)
16.03.1932
Eintritt in die SA
01.12.1933
hauptamtlicher SA-Standartenführer des SA-Sturmbannes IV/26 der Standarte 26
00.09.1934
Teilnahme am Nürnberger Reichsparteitag der NSDAP (SA Mitglied)
1936
SA-Sturmbannführer u. Adjutant der SA-Brigade 58 in Braunschweig
19.04.1937-27.06.1937
Teilnehmer des 34. Lehrgang der SA-Reichsführerschule
(die erfolgreiche Absolvierung berechtigte die Teilnehmer die Tyr-Rune zu tragen, ein höchst selten verliehenes Abzeichen der SA, welches am linken Oberarm der Parteiuniform über der Hakenkreuzbinde getragen wurde. Die Berechtigung in Form einer Urkunde zum Tragen dieses Abzeichens wurde ihm am 26. Juni 1936 erteilt.)
Führer der 4. Marinestandarte Rostock.
09.11.1943
Beförderung zu SA-Oberführer
(Teilnahme an SA-Lehrgängen. wiederholte Teilnahme am Reichsparteitag)
1933-1945
kommandierender Führer der NSDAP-Marinebrigade 3
Kriegsdienst:
00.04.1940-00.06.1940
Kommandant der Hafenschutz-Flottille Drontheim.
00.07.1940-00.06.1941
Kommandant der Hafenschutz-Flottille Molde
00.06.1941-00.11.1941
Kommandant der 59. Vorpostenboot-Flottille
00.03.1943-00.05.1944
U-Bootsausbildung (Lehrgänge)
18.5.1944 bis Kriegsende
Kommandant U 907
1942 lief sein Schiff, die Cherusker, auf eine Seemine und sank. Cabolet wurde verletzt und blieb bis März 1943 im Lazarett.
1943
Beförderung zum Oberleutnant zur See der Reserve
Auszeichnungen
22.07.1940 Kriegsabzeichen für Minensuch-, Ubootsjagd- und Sicherungsverbände
24.06.1942 Eisernes Kreuz 2. Klasse
30.11.1942 Eisernes Kreuz 1. Klasse
10.12.1943 Verwundetenabzeichen in Schwarz
00.05.1945-31.12.1947
Kriegsgefangenschaft. Gef.Nr.: B.105 671
31.12.1947
Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft
1948
durch „British Naval Review Board“ in Kategorie IV entnazifiziert
Der U 907-Vorfall
(U 907 war ein U-Boot vom Typ VII C/41)
Frustriert durch mangelnde Erfolgsmeldungen über Feindversenkungen, beschloss der überehrgeizige Cabolet, kleine norwegische Fischerboote zu versenken und dies als Feinderfolg nach Berlin zu funken. Dieses Vorhaben wurde jedoch von seinem Obersteuermann Karl Jäckel verhindert. Cabolet empfand das als Sabotage und plante als Rache, das gesamte Boot mitsamt der Mannschaft zu versenken. Nur er und seine Offiziersmannschaft, allesamt Kameraden aus dem Kreise der Marine-SA, sollten entkommen. Durch Einsatz von Waffengewalt gelang es Jäckel, auch dieses Vorhaben zu vereiteln. Das Boot kehrte zur Basis zurück und blieb dort bis zum Kriegsende. Ende 1945 wurde es als Kriegsbeute während der Operation Deadlight durch die Royal Navy zerstört. Cabolet wurde für die Vorgänge an Bord nie vor ein Kriegsgericht gestellt, da man den Mythos der „heldenhaften U-Boot-Fahrer“ nicht ankratzen wollte. Die chaotischen Verhältnisse am Ende des Zweiten Weltkrieges bewahrten ihn vor einer unehrenhaften Entlassung aus der Marine.
U 907
Typ |
VII C |
Details
Verdrängung
769 to/ 871 to unter Wasser
Abmessungen
67,1 x 6,18 x 4,74 m
Material
Stahl
Motor
2 × mit Kompressor (Germania oder MAN), 6-Zylinder, 4-Takt-Dieselmotoren M6V 40/46 (3200 PS), 2 E-Motoren (750 PS), 2 x 62 Batterien
Bewaffnung
14 Torpedos, 5 x 53,3 cm TT, 4 (FWD), 1 (n), 1 x 8,8 cm L / 45 Deckgeschütz, 1 x 2 cm oder 2 x 2 cm oder 1 x 3,7 AA
Leistung
3200 PS
Geschwindigkeit
17,6 Knoten
Reichweite
6.500 sm bei 12 kn/ 80 sm bei 4 kn unter Wasser
Tauchtiefe
220 m
Treibstoffvorrat
114 cbm
Kommandanten
Indienststellungskommandant
Oberleutnant zur See d.R.
Cabolet Servais
Kommandant
18.05.1944 - 08.05.1945
Oberleutnant zur See d.R.
Cabolet Servais
Flottillen
18.05.1944 - 30.11.1944 |
Ausbildungsboot |
31. U-Flottille, Hamburg |
Ausbildung und Erprobung
19.05.1944 - 29.05.1944 Hamburg |
Restarbeiten und Einräumen des Bootes |
Verlegungsfahrt
18.12.1944 um 20:58 Uhr aus Kiel |
22.12.1944 um 11:30 Uhr in Horten |
Die Fahrt
U 907 unter Oberleutnant zur See d.R. Servais Cabolet, war 3 Tage, 14 Stunden und 32 Minuten auf See. Das Boot verlegte von Kiel nach Horten. Dort führte es Schnorchelübungen im Oslofjord durch.
1. Unternehmung
28.12.1944 um 20:10 Uhr aus Horten |
29.12.1944 um 05:52 Uhr in Kristiansand |
Die Fahrt
U 907 unter Oberleutnant zur See d.R. Servais Cabolet, war 71 Tage, 9 Stunden und 23 Minuten auf See. Am 29.12.1944 wurden in Kristiansand nochmals Ergänzungen durchgeführt. Am 01.01.1945 und 02.01.1945 jeweils in Egersund sowie Stavanger wegen Luftgefahr festgemacht und am 03.01.1945 erfolgte in Bergen die Restausrüstung. Anschließend operierte das Boot, als Wetterboot, im Nordatlantik, bei Island und vor Reykjavik. Schiffe konnten auf dieser Unternehmung nicht versenkt oder beschädigt werden
Verlegungsfahrt
16.03.1945 aus Kristiansand |
18.03.1945 in Bergen |
Die Fahrt
U 907 unter Oberleutnant zur See d.R. Servais Cabolet, war 2 Tage auf See. Das Boot verlegte von Kristiansand in die Werft nach Bergen. U 907 sollte eigentlich zu Reparaturarbeiten in eine Heimatwerft gehen, diese konnte jedoch durch die ständige Luftgefahr nicht durchgeführt werden
2. Unternehmung
29.04.1945 aus Bergen |
05.05.1945 in Bergen |
Die Fahrt
U 907 unter Oberleutnant zur See d.R. Servais Cabolet, war 6 Tage auf See. Das Boot operierte im Nordatlantik. Die Unternehmung mußte wegen Maschinenschaden vorzeitig abgebrochen werden. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden
Überführungsfahrt
02.06.1945 aus Bergen |
04.06.1945 in Scapa Flow |
Die Fahrt
U 907 unter Oberleutnant zur See d.R. Servais Cabolet, überführte von Bergen über Scapa Flow nach Loch Ryan. Dort wartete es auf seine Versenkung bei der Operation Deadlight
Das Ende von U 907
U 907 ist am 07.12.1945 im Nordatlantik nordwestlich von Irland, auf dem Weg zur Operation Deadlight, im Schlepp des britischen Marineschleppers HMS Prosperus, gesunken.
Letzter Kommandant
Oberleutnant zur See d.R.
Cabolet Servais
Ort
Nordatlantik
Position
55°17' N - 05°59' W
Planquadrat
AM 6437
Versenkt durch
Operation Deadlight
BESATZUNG
Cabolet Servais |
Edele Franz |
Eilsinger |
Verluste
Gefreiter
Irle Erich
* 26.07.1924
† 30.09.1944 Hamburg (Luftangriff)
Szudnagis Walter
* 04. Oktober 1919 in Memel
† 06. Dezember 2010 in München
Walter Szudnagis, verstarb am 06. Dezember 2010 im Ater von 91 Jahren in München.
Walter Szudnagis trat am 01.04.1939 in die Marine ein:
Er begann bei der 7. Schiffsstammabteilung auf dem Dänholm, fuhr dann vom 01.07.1939 01.04.1940 auf dem Zerstörer "Georg Thiele" und ging danach bis zum 01.06.1940 zur MarineFlak Schule Misdroy (zwischen Swinemünde und Wollin).
Vom 01.06.1940 bis September 1940 nahm er als Angehöriger eines LAT (Leichter Artille rieträger = beschlagnahmte Küstenmotorschiffe etc) an dem Unternehmen Seelöwe, der geplanten Invasion Großbritanniens, teil. Diese Operation wurde wegen der fehlenden deutschen Luftherrschaft über dem Ärmelkanal am 17. September 1940 abgesagt.
Walter Szudnagis wurde zur Hafenkommandantur Aarhus / Dänemark versetzt. Im April 1941 trat er seinen Dienst auf dem Kreuzer „Nürnberg" an (Einsatz in deutschen Gewässern); danach wurde er vom Juli bis September 1941 zur MLA (Marinelehrabteilung) Glücksburg kommandiert, wo er am Maatenlehrgang teilnahm. Anschließend nahm er in Flensburg im Scharnhorstlager an der Signalerausbildung bis zum 01.12.1941 teil.
Dann begann seine Ausbildung zum U-Bootfahrer: ULD Pillau, 01.12.1941 01.02.1942, dann UAA Plön. Ab März 1942 war Walter Szudnagis an Bord des VIICBootes U602, das im Mittelmeer eingesetzt wurde. Die letzte Reise des Bootes machte er wie sein Kamerad Herbert Guschewski (ebenfalls UK München ausgeschifft wegen Maatenlehrgang) nicht mit, weil er in das Lazarett eingewiesen wurde. U 602 gilt seit dem 23.04.1943 als verschollen. Letzte bekannte Position des Bootes: Nördlich von Oran.
Bis August 1943 gehörte Walter Szudnagis zur Personalreserve der Uboote in Toulon. Dann wurde er auf das VIICBoot U 907 versetzt, das am 18. Mai 1944 in Hamburg in Dienst gestellt wurde und marineintern als „NaziBoot“ bezeichnet wurde, weil sein Kommandant Oberleutnant zur See Servais Cabolet ein fanatischer Nationalsozialist und vorheriger SAMann war (von den Nazis mit dem TyrRunen Abzeichen ausgezeichnet, das er auch als Turmwappen seines Bootes wählte).
Das Boot fuhr lediglich zwei Einsätze: einen als Wetterschiff im Nordatlantik und den zweiten vom 29. April bis zum 05. Mai 1945.
Da das Boot nicht zum Waffeneinsatz kam, beschloß der Kommandant die Versenkung norwegischer Fischerboote, um das dann als Versenkungserfolge an das OKM zu melden. Diesen Plan verhinderte der erfahrene Obersteuermann Karl Jäckel.
Der Kommandant soll daraufhin versucht haben, das Boot mit seiner meuternden Besatzung zu versenken und nur mit den Offizieren zu entkommen. Auch dieser Plan wurde vom Obersteuermann unter Androhung von Waffengewalt verhindert.
Die Kriegsmarine vertuschte diesen Vorgang auch nach Kriegsende. Offiziell hatte das Boot den Einsatz wegen eines Maschinenschadens abgebrochen und war in den norwegischen Stützpunkt Bergen zurückgekehrt. Obersteuermann Jäckel wurde noch am 08. Mai 1945 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Nach der Kapitulation nahm Walter Szudnagis ab dem 29. Mai 1945 an der Verlegungsfahrt nach Loch Ryan, Schottland, teil. Das Boot wurde am 07. Dezember 1945 im Rahmen der Operation Deadlight vor der irischen Küste versenkt.
Die Besatzung verließ das Boot in Stanraer (Nordirland) und begab sich in britische Kriegsgefangenschaft. Walter Szudnagis wurde am 09. November 1946 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.
Die U-Bootkameradschaft München 1926 trauert um ihren Kameraden