SS-Brigadeführer

* 08.09.1898 in Hessenthal (Gemeinde Mespelbrunn)
† 21.04.1960 in
Erndtebrück

Vater: Albert Josef (Lehrer)

Religion: Katholik bis 23. September 1936, dann verließ er die Kirche und erklärte sich als "gottgläubig"

Besuch der Volksschule und eines humanistischen Gymnasiums

ab 1916
Teilnahme am 1. Weltkrieg (mit dem Dienstrang eines Leutnants beendet)
(Artillerist, später Beobachter im Flugdienst)

00.03.1919 - 00.07,1919
Freikorps von Epp

00.03.1920 - 00.07.1920
Angehöriger des Freikorps Marschgruppe Würzburg

Studium der Klassischen Philologie

ab Ende 1920
Studium als Elektroingenieur am Staatlichen Technischen Institut in Würzburg

Arbeitet für die Stadt Würzburg

01.05.1932
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 1 122 215)

01.06.1932
Eintritt in die Allgemeine SS (Mitglieds Nu. 36 026)

19.09.1932
Beförderung zum SS-Anwärter

10.02.1933
Beförderung zum SS-Scharführer

15.04.1933
Beförderung zum SS-Truppführer

24.05.1933 - 01.09.1933
Nachrichtenführer im SS-Abschnitt XI

31.07.1933
Beförderung zum SS-Untersturmführer

ab 01.09.1933
Führer des SD-Oberabschnitt West

01.11.1933 - 00.05.1945
SD-Hauptamt (RSHA)
(Nachdem
Heydrich das RSHA übernahm, fiel Albert als Akademiker in Ungnade. Möglicherweise gibt es aber auch Hinweise auf gewisse Verbindungen zu Lina Heydrich. Eine Versetzung aufgrund dieser Verbindungen scheint zumindest möglich.)

01.01.1934
Kommandant des SD im Oberabschnitt SS-West

15.03.1934
Beförderung zum SS-Obersturmführer

20.04.1934
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer

04.07.1934
Beförderung zum SS-Sturmbannführer

20.04.1935
Beförderung zum SS-Obersturmbannführer

19.07.1935
Kommandant des SD im Oberabschnitt SS-Rhein

00.01.1936
Albert übernimmt die Leitung des neugegründeten Amtes I (Verwaltung), eines der drei SD-Ämter

20.04.1936
Beförderung zum SS-Standartenführer

Berlin, den 25.11.1936
Das SS Zivilabzeichen Nr. 23 660, Inhaber SS-Standartenführer Albert Wilhelm, SS Nr. 36 026, SD Hauptamt, ging verloren. Vor Mißbrauch wird gewarnt.
SS Ergänzungsamt


20.04.1937
Beförderung zum SS-Oberführer

ab 01.10.1937
Leiter des Amtes IVa im SD-Hauptamt

ab 01.12.1937
Mitglied im Lebensborn

20.04.1939
Beförderung zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei

1939
Albert wird von Heydrich neben Werner Best, Walter Schellenberg, Herbert Mehlhorn und Kurt Pomme zu einem von fünf Direktoren der Nordhav-Stiftung ernannt

ab 13.09.1939
mit der Führung der Geschäfte des Polizeipräsidenten von Oppeln beauftragt

1940
promoviert zum Doktor

18.11.1940 - 31.03.1941
Vertretung bei den Kolonial-Lehrkursen III für SS-Führer der Sicherheitspolizei und des SD.
(Dabei besucht Albert weiterhin mindestens drei Lehrgänge beim Corps di Polizia DellÀfrica Italiana unter General Riccardo Maraffa)

04.01.1941
Hochzeit mit Ursula Heinrich
(* 8. Mai 1914 in Berlin)

20.03.1941 - 30.10.1944
Polizeipräsident von
Litzmannstadt (Lodz)

15.08.1944 - 08.05.1945
Regierungspräsident in Hohensalza
(Nachfolger des Regierungspräsidenten Hans Burkhardt)

27.05.1945 - 1947
verhaftet und in das Internierungslager für SS-Angehörige nach Fallingbostel gebracht

19.06.1947
Bei einer Vernehmung streitet Albert ab, je etwas mit dem Ghetto in Litzmannstadt zu tun gehabt zu haben

Albert Wilhelm verstarb am † 21.04.1960 in Erndtebrück.
(Andere Quellen weisen den 02.05.1961 als seinen Todestag aus. Bis zu seinem Tode wurde Albert nie im Zusammenhang mit NS-Verbrechen vernommen.)

Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse - 1. WK
Hessische Tapferkeitsmedaille
Ehrenkreuz für Frontkämpfer
SS-Zivilabzeichen Nr. 23.660
Ehrenwinkel für Alte Kämpfer
Deutsches Reichssportabzeichen in Bronze
SA-Sportabzeichen in Bronze
Wartheland, Gau-Traditionsabzeichen, 1939/40
Ehrendegen des RFSS
Ehrendolch
Julleuchter
Totenkopfring der SS
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
SS-Dienstauszeichnungen
Verwundetenabzeichen in Schwarz
Kommandeurkreuz des Italienischen Ordens der Krone

Zum Einsatz der Schutzpolizei aus „Unser Kampf gegen das Chaos“,
von SS-Brigadeführer Dr. Albert, Polizeipräsident von Litzmannstadt: „
Der Aufbau der Schutzpolizei, die nach außen ja am meisten in Erscheinung tritt und die Polizei schlechthin verkörpert, war natürlich von besonderer Bedeutung. Am 11.Oktober 1939 traf ein Oberst als Kommandeur mit 14 Offizieren und Wachtmeistern in der Stadt ein.
Er übernahm die bis dahin dem Chef der Zivilverwaltung unterstehenden 4 Polizeiwachen mit 2 Offizieren und 100 Mann und baute darauf die Organisation der Schutzpolizei auf, die heute in 4 Abschnitte, 30 Polizeireviere und die zahlreichen sonstigen Einheiten, wie die Nachrichtenstaffel, Kraftfahrstaffel, Reitstaffel und Sanitätsstaffel, umfasst.
400 ehemalige polnische Polizeibeamte wurden aufgerufen und in die Polizei eingestellt. Ein Bataillon des Arbeitsdienstes stellte die Wehmacht zur Verfügung, drei Kompanien NSKK überwies das Altreich; der volksdeutsche Selbstschutz, die neu aufgestellte Hilfspolizei, das alles war wertvolle Hilfe
Von Dezember 1939 an wuchsen die Sonderaufgaben, die dem Kommando der .Schutzpolizei aufgebürdet wurden, weiterhin. Es trat eine Aufgabe an uns heran, wie sie die Geschichte der deutschen Polizei noch nicht erlebt hat. Es begann das vom Führer und Reichskanzler angekündigte große Umsiedlungswerk. Zu diesem Zwecke wurden weitere Dienststellen ins Leben gerufen, die sich teils mit der Evakuierung der Juden und Polen, teils mit der Ansiedlung der Balten- und Wolgadeutschen befassten. Während alle diese Stellen große Pläne entwarfen, blieb an der Schutzpolizei die praktische Arbeit hängen, die Durchschleusung bzw. Ansiedlung der Balten-, Wolhyninen- und Galiziendeutschen, ferner kam hinzu die Umsiedlung großer Teile der Bevölkerung – etwa 100 000 Menschen – innerhalb der Stadt. Rund 150 000 Juden mussten aus allen Stadtgebieten in das neu geschaffene Getto umziehen und die in diesem Gebiet wohnenden Deutschen und Polen in die übrigen Teile der Stadt.
Während des ganzen Winters bei einer Temperatur von durchweg minus 30 Grad waren die Polizeikräfte derart angespannt, dass ihnen kaum eine einzige Nacht Ruhe gewährt werden konnte.
Am 28.März 1940 wurde mit dem Aufbau der Berittenen Polizeihundertschaft begonnen, heute Polizeischwadron.
Anfang August 1940 rückte auch das NSKK (3 Kompanien), nachdem es im Verkehrsdienst wertvolle Aufbauarbeit geleistet hatte, wieder ins Altreich ab.
Das gesamte Sanitätswesen musste entsprechen der hohen Beamtenzahl geordnet werden und wird durch den leitenden Polizeiarzt und eine Sanitätsstelle mit zwei Vertragsärzten durchgeführt.
Am 20.April 1940 konnte der Kommandeur der Schutzpolizei melden, dass das
Getto Litzmannstadt vollständig abgeschlossen und sämtliche Juden aus Litzmannstadt (170 000) in das Getto überführt worden sind. Zur Zeit befinden sich noch etwa 160 000 Juden im Getto…. Zur Bewachung des Gettos ist ein Polizeibataillon (500 Mann) eingesetzt, das mit dieser Aufgabe voll beschäftigt ist